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Supermarkt: Neuerung bei Rewe – andere Preise für viele Lebensmittel eingeführt

Obst- und Gemüseabteilung in einer Rewe Supermarktfiliale.
Obst- und Gemüseabteilung in einer Rewe Supermarktfiliale.Bild: REWE
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Änderung bei Rewe: Supermarkt gibt im Januar andere Preise bei Lebensmitteln an

17.01.2023, 15:26
Mehr «Nachhaltigkeit»

Wie viel kostet ein Liter Milch – nicht an der Supermarktkasse, sondern unseren Planeten?

Mit einer Aktion zum diesjährigen Veganuary tragen bestimmte Lebensmittel beim Lebensmittelhändler Rewe im Januar nicht mehr den üblichen Euro-Preis, sondern sogenannte Klimapreise. Damit will die Supermarktkette Kund:innen auf einen Blick die Auswirkungen des jeweiligen Produkts auf die Umwelt aufzeigen.

Klimapreis als Orientierungshilfe beim Einkaufen

Die neu angeschriebenen Preise beziehen sich dabei auf die CO₂-Werte des Artikels, die die Angaben in Emissionen und Belastungen für die Umwelt mit einberechnen.

Damit sollen Kund:innen in jeder Filiale innerhalb Deutschlands auf einen Blick sehen, welchen Beitrag die eigene Kaufentscheidung gegenüber der Klimakrise hat – positiv wie negativ.

Rewe macht "Klima-Dauerangebote"

Das Motto bei Rewe lautet im Januar daher "Nicht den Preis reduzieren, sondern deine CO₂e Bilanz".

So "kosten" beispielsweise die veganen Bio-Gemüse Falafel-Bällchen nur 1,50 CO₂-Emission pro Kilogramm. Verglichen mit den Frikadellenbällchen vom Schwein (8,87 CO₂ e/kg) wäre das Rewe zufolge eine Einsparung von immerhin 83 Prozent Treibhausgasemissionen.

Auch ein Haferdrink kostet in Klimapreisen 65 Prozent weniger als Bio-Vollmilch, Soja-Sahne ist 67 Prozent günstiger als Bio-Sahne aus Kuhmilch.

Vegane Haferbällchen von Rewe.
Eins der neuen Angebote: Vegane Haferbällchen von Rewe. Bild: REWE

Berechnung der neuen Preise beachtet Emissionen

Die Berechnung des Klimapreises geht dabei von einem Kilogramm Ware aus, da die Verkaufseinheiten unterschiedlich groß sein können. Die Bezeichnung CO₂e ist die Gesamtsumme der Treibhausgase, deren Werte gemäß des Greenhous Gas Protocol (GHG-Protocol) in CO₂-Äquivalente umgerechnet werden, um Treibhausgasemissionen bilanzieren zu können.

Denn mit circa 15 Prozent macht die Ernährung laut Studien des Bundesumweltministeriums neben Wohnen, Mobilität, Strom, öffentlichen Emissionen und Flugreisen einen bedeutsamen Teil des persönlichen CO₂-Fußabdrucks aus. Und ist damit ein wichtiger Hebel, um klimafreundlicher zu leben.

Das spricht dafür

Mit dieser Preisorientierung gibt Rewe Kund:innen eine sichtbare Hilfestellung, die persönliche Klimabilanz beim Einkaufen zu verbessern und fordert sie indirekt dazu auf, sich für das klimafreundlichere Produkt zu entscheiden. Als zweitgrößter Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland könnte die Aktion damit deutschlandweit bei vielen Kund:innen ein Umdenken im Einkaufs-Alltag bewirken.

Das spricht dagegen

Natürlich profitiert Rewe finanziell davon, im Zuge der Aktion mehr vegane Produkte verkaufen zu können. Sie könnte allerdings auch länger von Rewe als nur im Januar durchgeführt werden. Außerdem kommt die Aktion ihrem grünen Image zugute, auch wenn weiterhin Fleisch- und Tierprodukte verkauft werden und Rewe deren Preise nicht ändert. Wenn die Preise nicht tatsächlich gesenkt werden, wird die Verantwortung wieder auf die Konsument:innen abgewälzt.

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