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Brandenburg: Kamera filmt unheimlichen Wolf im Wald – Jäger warnt vor Gefahr

Im Brandenburger Spreewald hat eine Wildkamera einen unheimlichen Wolf aufgezeichnet.
Im Brandenburger Spreewald hat eine Wildkamera einen unheimlichen Wolf aufgezeichnet.bild: screenshot
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Kamera filmt unheimlichen Wolf im Wald – Jäger warnt vor Gefahr

16.02.2024, 19:22
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Beim Anblick des Fotos, das aktuell in Brandenburger Jäger-Foren kursiert, kann einem angst und bange werden. Darauf ist ein Tier, groß wie ein Schäferhund, das verstörend wirkt: Der Körper ist kahl, in gebückter Haltung kauert es vor einem Baum im Wald.

Das Bild ist von einer Fotofalle im Spreewald in Brandenburg aufgenommen worden. Apparaturen wie diese lösen aus, wenn sich vor ihnen etwas bewegt. Das so entstandene Foto zeigt ein unheimliches Wesen, das mehr wie ein Werwolf aussieht als ein echtes Tier.

Ein Jäger bringt jetzt Licht ins Dunkel: Er erklärt, worum es sich bei dem Tier handelt – und warum es so gefährlich ist.

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Brandenburg: Jäger erklärt unheimliches Wald-Foto

Von "Bild" auf das Foto angesprochen, sagt der Brandenburger Jäger Dennis Gajek: "Da brauche ich nicht lange überlegen, das ist ein Wolf." Auf den Einwand des Reporters, dass der Wolf ja kein Fell habe, erklärt der Jäger: "Ja, der ist krank. Der hat die Räude."

Die Räude ist eine Krankheit, bei der infizierte Wildtiere ihr Fell verlieren. Sie werden von Milben befallen, auch Haustiere können davon betroffen sein. Dem Jäger zufolge endet eine Erkrankung durch die Räude bei Wölfen zu 99 Prozent tödlich.

Vor allem eins bereitet Jäger Gajek dabei Sorge: "Dadurch dass er krank ist, verhält der Wolf sich unspezifisch." Das zeige auch das Foto. "Man sieht, er ist tagaktiv – normalerweise sind Wölfe aber dämmerungs- oder nachtaktiv." Die Räude verursacht bei den Tieren große Schmerzen, durch die sie nicht normal jagen können. Das mache den Wolf unberechenbar, sagt der Jäger und erklärt:

"Er würde wohl auch Menschen oder Hunde angreifen, wenn er dort leichte Beute vermutet."
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Beim Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin-Lichtenberg, wo Wolfskadaver obduziert werden, wird derzeit bei rund jedem zehnten Tier die Räude entdeckt, berichtet Dr. Claudia Szentiks gegenüber "Bild". "Wenn das Immunsystemgut ist und keine weiteren Infektionen hinzukommen, kann das Tier diese Erkrankung aushalten", erklärt sie.

Jäger berichtet von Dutzend weiteren Räude-Fällen

Jäger Gajek widerspricht der Tierärztin. "Ich kenne kein Tier, ob Wolf oder Fuchs, das Räude hatte und überlebt hat", stellt er klar. Zudem berichtet er von einem Aufruf, den er und seine Kolleg:innen bei Instagram gestartet haben. Sie erhielten daraufhin "ein Dutzend" weiterer Fotos von räudigen Wölfen, die Wildkameras in Brandenburg aufgezeichnet haben.

"Es handelt sich hier nicht mehr um Einzelfälle", sagt der Jäger. "Es ist eine Überpopulation da, der Wolf muss ins Jagdgesetz und reduziert werden." Der Wolf auf dem Foto ist inzwischen gestorben, heißt es in dem Bericht. Das Räude-Problem besteht aber weiterhin.

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