Mittlerweile ist es wohl eines der bekanntesten Festivals weltweit, allerdings nicht wegen namhafter Künstler oder besonderer Kulisse, sondern aufgrund tragischer Ereignisse Anfang Oktober. Das Supernova-Festival in Israel war eines der ersten Ziele, als die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas Israel am 7. Oktober überfiel. Dabei wurden mehr als 300 Menschen getötet.
Dutzende Besucher:innen wurden außerdem von den Hamas-Terroristen vom Festivalgelände entführt und als Geiseln gehalten. Darunter war eine junge Frau: Mia Schem ist 21 Jahre alt und war 55 Tage lang Geisel der Hamas. Nach ihrer Freilassung hat sie sich dazu entschieden, eine ganz bestimmte Botschaft an die Welt zu senden.
Eines der ersten Propagandavideos der Terrororganisation aus dem Gazastreifen machte die junge Tätowiererin weltbekannt. Ende November entließen sie die Terroristen zusammen mit anderen Geiseln im Zuge eines Gefangenenaustauschs, auch dieser Akt geschmückt von viel Propaganda.
Einige Tage später kann Mia Schem nun endlich wieder für sich selbst sprechen und wählt dafür eine ganz besondere Art. Die Künstlerin hat die tragischen Erinnerungen an den 7. Oktober auf ihrem eigenen Körper künstlerisch verewigen lassen – in Form eines Tattoos.
In kleinen Ziffern steht nun für immer das Datum des Überfalls der Hamas auf ihrem Unterarm. Dazu ein Satz, der vor allem bei Besucher:innen des Supernova-Festivals viel Rührung auslösen dürfte. "Wir werden wieder tanzen", heißt es auf Schems Arm.
Öffentliche Interviews der 21-Jährigen gibt es seit der Freilassung keine. Vor zwei Tagen meldete sich die junge Frau anlässlich des jüdischen Chanukka-Festes erstmals wieder auf Social Media zu Wort.
In dem Post zu ihrem neuen Tattoo zeigt sich die französisch-israelische Frau kämpferisch. "Wir müssen noch gewinnen. Wir werden wieder tanzen", schreibt sie auf Instagram.
Gleichzeitig zeigt Schem ihre Anteilnahme für all jene, deren Angehörige noch in der Geiselhaft der Hamas sind. "Der Schmerz und die Angst, die schwierigen Anblicke, die Freunde, die nicht zurückkommen werden", all das werde sie nie vergessen, erklärt Schem.
Insgesamt befinden sich laut Angaben des israelischen Militärs noch immer 138 Menschen in der Hand der Hamas. Erst am Samstag wurde die Nachricht über einen 25-jährigen Israeli verbreitet, der offenbar in der Geiselhaft getötet wurde.
Der Instagram-Post von Schem stößt indes auf breite Zustimmung in ihrer Community. Vielfach wurden die Bilder ihres Tattoos geteilt, in mehreren Kommentaren bezeichnen Follower:innen sie als ihre Heldin.
An vielen Orten der Welt ist Mia Schems Name mittlerweile bekannt und geschätzt, das Video ihrer Rückkehr rührte nicht nur ihre Mutter zu Tränen. In Zeiten all der Gräueltaten der Hamas-Terroristen, der "großen Dunkelheit", wie Schem es nennt, sind es Zeichen wie die auf dem Arm der jungen Frau, die zeigen, wie viel Licht die israelische Bevölkerung dem Krieg noch immer entgegenzusetzen hat.