Es gibt wohl kaum etwas Schlimmeres, als mitansehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch stirbt. Verunglückt jemand tödlich und Angehörige oder Freund:innen sind dabei, tragen diese nicht selten ein Trauma davon.
Viele der Betroffenen fragen sich dann, ob und was sie anders hätten machen können, um den Tod zu verhindern. Oftmals brennen sich auch Eindrücke von dem Unglück tief ins Gedächtnis ein und verfolgen die Angehörigen im schlimmsten Fall ein Leben lang.
Ein unfassbar tragischer Unfall hat sich nun kurz vor Weihnachten nördlich von New York, im Minnewaska State Park, ereignet. Das Unglück hat weit über die Landesgrenzen Schlagzeilen gemacht.
Wie die New York State Police mitteilte, war ein Ehepaar aus Singapur am Freitag, dem 22. Dezember, auf einer Wandertour auf dem "Beacon Hill Trail" durch das Naturschutzgebiet. Sie hielten demnach am Rande einer Klippe an, um Selfies zu machen. Doch der 39-jährigen Touristin sollte das Bemühen um ein schönes Bild zum Verhängnis werden.
In dem Polizeibericht, aus dem unter anderem die New York Post zitiert, steht, sie habe den Halt verloren und sei dann etwa 20 Meter in die Tiefe gestürzt. Der Ehemann habe den Sturz mitangesehen, ehe er den Notruf wählte. Vor Ort seien dann mehrere Behörden angekommen – die New York State Park Police, die New York State Forest Rangers und verschiedene Feuerwehrkräfte –, für die Frau kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Die Notfallsanitäter:innen brachten sie in ein nahegelegenes Krankenhaus, wo sie später ihren Verletzungen erlag.
In einem emotionalen Facebook-Eintrag hat der Mann seiner Trauer anschließend freien Lauf gelassen. "Ich habe die letzten zwölf Stunden nur geweint", schrieb er hier auf Englisch. "Das medizinische Personal versuchte fast drei Stunden lang, sie wiederzubeleben, aber es war erfolglos. Mein Herz ist gebrochen und ich weiß nicht, wie ich es wieder zusammensetzen soll."
Unter den Beitrag stellte er Fotos von sich und seiner Frau. Eines davon könnte aufgrund der Kulisse unmittelbar vor dem tragischen Vorfall entstanden sein. Die Polizei schreibt in ihrem Bericht, dass der Vorfall weiter untersucht werde.
Dass Selfies tödlich enden, ist bei weitem keine Seltenheit. Laut einer Studie der indischen Fachzeitschrift "Journal of Family Medicine and Primary Care" sind zwischen Oktober 2011 und November 2017 weltweit mindestens 259 Personen bei Selfies gestorben. Vor allem junge Männer begeben sich demnach häufig in Gefahr, um ein beeindruckendes Foto zu machen.