Ein IT-Ausfall sorgte am Freitag weltweit für abgestürzte Computersysteme. Die Netzwerk-Störung sorgte für abgesagte Flüge, Stillstand auf den Gleisen und verhinderte Operationen. Hier findest du einen Überblick zu allen wichtigen Ereignissen rund um die Störung.
Dieser News-Blog wird nicht mehr aktualisiert und befindet sich auf dem Stand von Freitag, 18:15 Uhr.
16.30 Uhr: Die Fluggesellschaft Eurowings streicht aufgrund anhaltender technischer Störungen auch nach 15 Uhr weitere Flüge. "Wir streichen immer noch schwerpunktmäßig innerdeutschen Flüge auch über 15 Uhr hinaus", sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutsche Presse-Agentur. Damit solle das betroffene IT-System weiterhin entlastet werden.
Wann der Flugverkehr wieder ohne Einschränkungen laufen kann, war am Nachmittag offen. "Wir setzen alles dran, dass sich die Lage bis morgen normalisiert hat, aber bestätigen kann ich das noch nicht", so die Sprecherin. Laut der Unternehmenswebsite sind über 80 Flüge von den Annullierungen betroffen.
Von einer innerdeutschen Flugstreichung betroffene Fluggäste seien gebeten, eigenständig ein Bahnticket zu buchen und dieses zur Erstattung einzureichen, teilte Eurowings mit. Sobald die Störung behoben sei, würden Passagiere umgehend auf alternative Flüge umgebucht.
15.20 Uhr: Schlechte Nachrichten für Firmen mit Cyberversicherung: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat am Freitag betont, dass Schäden, die durch den Ausfall oder eine Störung von IT-Dienstleistern entstehen, nach den allgemeinen GDV-Musterbedingungen nicht vom Versicherungsschutz einer Cyberversicherung umfasst sind, wenn dadurch Systeme der Kunden ausfallen. "Dieser Ausschluss dient dazu, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Cyberversicherer im Fall eines Cyber-GAUs nicht zu gefährden", erläuterte der Verband.
Noch könne der GDV allerdings keine Aussagen zum Versicherungsschutz im konkreten Fall treffen. Die genaue Ursache der IT-Ausfälle sei noch unklar.
14.20 Uhr: Die weltweiten Computer-Probleme haben nach Angaben von Bundesverkehrsminister Volker Wissing zu keinen Gefahren im Luftverkehr über Deutschland geführt. «Zu keinem Zeitpunkt bestand ein Sicherheitsrisiko für die Passagiere», sagte der FDP-Politiker in Kaiserslautern. Die Deutsche Flugsicherung sei auf solche Situationen vorbereitet und habe frühzeitig einschreiten können, um von der Störung betroffene Flüge auf andere Flughäfen umzuleiten.
Die Flugsicherung selbst verwendet die betroffene Software nicht, wie Wissing und ein Sprecher der bundeseigenen Gesellschaft mit Sitz in Langen mitteilten. Die Flugsicherung stehe in engem Kontakt mit betroffenen Flughäfen und mache alles, um dafür zu sorgen, dass der Flugbetrieb so schnell wie möglich wieder seinen Rhythmus finde und Flüge pünktlich abgewickelt werden könnten, sagte Wissing.
14.10 Uhr: Die Folgen der weltweiten Technik-Ausfälle für die Wirtschaft sind noch nicht abzusehen. "Die Gesamtkosten für die Industrie werden davon abhängen, wie lange die Störung anhält", sagte Susannah Streeter, Leiterin Geld und Märkte bei der Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Angesichts des Ausmaßes des Problems weltweit sei es jedoch wahrscheinlich, dass es zu Verlusten in Milliardenhöhe kommen könnte, wenn die Situation nicht rasch unter Kontrolle gebracht werde.
12:50 Uhr: Die IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike hat den Fehler behoben, der mutmaßlich zu weltweiten Computerstörungen geführt hat. Kund:innen würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen, schrieb Firmenchef George Kurtz bei der Online-Plattform X.
Der Fehler habe in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer gesteckt, schrieb Kurtz. Das Problem sei erkannt und behoben worden. Es habe sich um keinen Sicherheitsvorfall gehandelt.
11:50 Uhr: Die Bundesregierung geht bislang nicht davon aus, dass die massiven IT-Störungen in Deutschland und vielen anderen Staaten das Ergebnis einer Hackerattacke sind.
Ein Sprecher sagte, von den weltweiten IT-Ausfällen in zahlreichen Branchen seien auch Unternehmen in Deutschland betroffen, darunter Betreiber kritischer Infrastruktur. Zur kritischen Infrastruktur zählen unter anderem Energieversorger, Transport und Verkehr, die öffentliche Verwaltung, Krankenhäuser, Trinkwasser, Abwasser und Telekommunikation.
Betroffen waren am Freitag auch einige deutsche Kommunalverwaltungen. Ausfälle in Bundesbehörden habe es nicht gegeben, sagte ein BSI-Sprecher. Auch im Bundestag lief alles rund. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, die Bundeswehr sei als Nutzerin der zivilen Infrastruktur des Flughafens Berlin Brandenburg nur indirekt betroffen.
11.25 Uhr: Auch Australien ist schwer von den weltweiten Computer-Problemen betroffen. Unter anderem hätten Banken, Airlines und Medien mit Ausfällen zu kämpfen, berichteten Medien. Am Flughafen Sydney wurde den Kund:innen mitgeteilt, dass sie ihr Gepäck nicht aufgeben können.
Sowohl bei Inlandsflügen als auch bei internationalen Verbindungen komme es zu Verspätungen, schrieb die Zeitung "Sydney Morning Herald" unter Berufung auf einen Flughafensprecher.
Auch in Asien sind wichtige Flughäfen von den weltweiten Computer-Problemen betroffen. Unter anderem komme es am Changi Airport in Singapur wegen der Ausfälle zu Verspätungen, berichtete der Sender Channel News Asia. Vor den Abfertigungsschaltern mehrerer Airlines bildeten sich lange Schlangen, weil nur noch manuelle Check-Ins möglich waren. Auch Passagiere in der thailändischen Hauptstadt Bangkok waren betroffen.
11.20 Uhr: Die globale IT-Panne, die am Freitag weltweit vor allem im Flugverkehr für Chaos gesorgt hat, geht ersten Erkenntnissen zufolge nicht auf einen Cyber-Angriff zurück. Es gebe "nach bisherigem Stand keinerlei Hinweise" darauf, erklärte die französische Behörde für IT-Sicherheit (Anssi).
11.15 Uhr: Nach technischen Problemen am Hauptstadtflughafen BER läuft der Flugbetrieb dort allmählich wieder an.
"Die Systeme des Flughafens sind wieder hochgefahren und wir kehren sukzessive zum Normalbetrieb zurück", teilte eine Sprecherin mit. "Es kommt weiterhin zu Wartezeiten." Einzelne Flüge seien von den Fluggesellschaften gestrichen worden.
11.10 Uhr: In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen. Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellte den Großteil des Betriebs ein.
11.05 Uhr: Die Deutsche Bahn ist von den weltweiten Computerproblemen aktuell nicht betroffen. Alle Systeme liefen reibungslos, der Zugverkehr sei in keiner Weise beeinträchtigt, sagte eine Bahnsprecherin auf Anfrage.
10.25 Uhr: Wegen der großflächigen technischen Störung hat das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein heute alle geplanten Operationen an ihren Standorten in Kiel und Lübeck abgesagt.
Das teilte die Klinik auf ihrer Internetseite mit. Auch die Ambulanzen blieben geschlossen. "Die Versorgung der Patientinnen und Patienten im UKSH ist gesichert, ebenso die Notfallversorgung."
9.45 Uhr: Auch am Hamburger Flughafen macht sich gegen 9.45 Uhr die IT-Panne bemerkbar. Zunächst meldet der Airport-Betreiber, dass vier Fluglinien im Zuge der Netzwerk-Ausfälle sämtliche Starts und Landungen streichen mussten. Neben Eurowings stellten Ryanair, Vueling und Turkish Airlines vorläufig den Betrieb ein.
9 Uhr: Am frühen Freitagmorgen meldeten mehrere Transport-Unternehmen Netzwerkstörungen und infolgedessen Betriebsstopps. Bereits gegen 9 Uhr stellte der Hauptstadtflughafen BER den Flugbetrieb ein. Systemausfälle sorgten für Ausfälle im Kontrollturm, ansteuernde Flugzeuge wurden umgelenkt, Starts verschoben.
"Wir haben momentan nur als Info, dass wir eine technische Störung haben, und daher kommt es zu Verzögerungen in der Abfertigung", sagte eine Sprecherin.