
Tiere im Tierheim haben oft unterschiedliche Schicksale erlitten – wie jetzt auch ein absurder Diebstahl zeigt. Bild: pexels / Mia X
Panorama
29.10.2023, 09:3729.10.2023, 09:37
Für die meisten Menschen ist das Haustier ein treuer Begleiter, den man pflegt wie ein eigenes Kind. Das beste Futter, die optimale Freizeitgestaltung und vor allem ein gemütliches Zuhause haben für die viele Besitzer:innen einen hohen Stellenwert.
Wer allerdings nicht ausreichend für das eigene Tier sorgt oder dessen Wohl gefährdet, muss mit einer Beschlagnahmung rechnen. Trifft der zuständige Veterinärdienst eine solche Entscheidung, sind den Besitzer:innen zunächst Grenzen gesetzt, wenn es um das Eigentum an dem Tier geht. Diese Erfahrung musste zuletzt auch ein Mann aus Sachsen auf schmerzliche Weise machen.
In einer nächtlichen Aktion wollte der 42-Jährige aus Leipzig seinen eigenen Hund nach Hause holen. Dieser war zuvor aus unbekannten Gründen beschlagnahmt und in das nahegelegene Tierheim im Norden Leipzigs gebracht worden.
Leipziger Tierheim meldet ungewöhnlichen Diebstahl
Am vergangenen Montag brach der Hundebesitzer daher in das entsprechende Tierheim ein und wollte sich seinen Hund zurückholen. Aufgrund der Dunkelheit ging er dabei aber offenbar auf einen falschen Zwinger zu und nahm ein anderes Tier aus der Obhut des Tierheims mit nach Hause.
Der gestohlene Hund befand sich in dem Leipziger Tierheim, weil er von Expert:innen als gefährlich eingestuft worden war. Demnach lagen mehrere Beißvorfälle gegen Menschen vor. Vor allem aus diesem Grund schrieb das zuständige Polizeirevier das Tier nach Bekanntwerden des Verschwindens zur Fahndung aus.
Die Beamt:innen mussten jedoch nicht lange nach Hinweisen suchen, denn der 42-jährige Hundebesitzer war mit seiner "Beute" selbst offenbar auch nicht wirklich zufrieden. Am Morgen nach der Entwendung brachte er den gestohlenen Hund zurück ins Tierheim und erhoffte sich wohl einen Tausch gegen sein eigenes Haustier.
Polizei startet Ermittlungen gegen Dieb – Freiheitsstrafe droht
Die Mitarbeitenden im Tierheim verständigten umgehend die Polizei. Laut einer Pressemitteilung der zuständigen Behörde in Leipzig wird nun entsprechend wegen schweren Diebstahls gegen den Tatverdächtigen ermittelt. Dieser kann mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden.
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Der Diebstahl von Hunden erfolgt in der Regel vor allem aus Geldgründen. Durch die Entführung bestimmter Rassen erhoffen sich einige Täter:innen eine hohe Beute durch Weiterverkauf. Laut Strafgesetzbuch ist eine Freiheitsstrafe von bis zu sieben Jahren möglich.
Hundebesitzer:innen wird angesichts der zunehmenden Diebstähle geraten, ihr Tier mit einem Mikrochip zu versehen. Dieser kann im Falle einer Entführung auch von der Polizei ausgelesen werden.
Im vorliegenden Fall könnte ein milderes Strafmaß angesetzt werden, da es dem Täter lediglich um die Erlangung des eigenen Tieres ging. Dass der 42-Jährige seinen eigenen Hund zurückbekommt, scheint angesichts der aktuellen Situation allerdings eher aussichtsloser als zuvor.
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