Weite Teile der Welt sind aktuell von Extremwetterlagen betroffen, die auf das Phänomen El Niño zurückzuführen sind. Zwar treffen diese in regelmäßigen Abständen von drei bis vier Jahren immer wieder bestimmte Regionen in direkter Nähe der Weltmeere.
Trotzdem sind die entstehenden Überschwemmungen, wie sie aktuell etwa Kenia und Brasilien treffen, durchaus verheerend und reißen Hunderte Menschen in den Tod. Auch Tiere sind in den betroffenen Regionen oft hilflos ihrem Schicksal ausgesetzt.
So entdeckte ein Fernsehteam in Brasilien am Mittwoch ein Pferd auf einem Häuserdach, das schon fast komplett von den Fluten überwältigt worden war. Weite Teile des Bundesstaates Rio Grande do Sul im Süden des Landes stehen seit Tagen unter Wasser, Millionen Menschen mussten ihre Häuser bereits verlassen.
Das Tier soll entsprechend bereits tagelang auf dem Haus gefangen gewesen sein.
Die TV-Bilder von dem Pferd in Not sorgten entsprechend für viel Aufsehen, schnell wurde es auf Social Media liebevoll "Caramelo" getauft. Dutzende Menschen im ganzen Land teilten einen Aufruf für eine Rettungsaktion.
In Absprache mit Expert:innen vor Ort fuhr ein Team mit mehreren Schlauchbooten daraufhin zu dem Tier. Tierärzt:innen betäubten das bereits sehr geschwächte Pferd, sodass es auf eines der Boote verfrachtet und an Land gebracht werden konnte.
In einer Tierklinik wird Caramelo nun versorgt, genaueres zu seinem Zustand ist nicht bekannt. Medienberichten zufolge soll das Pferd sieben Jahre alt sein. "Unser Ziel ist es, jedes Leben zu retten", erklärt ein Polizeisprecher in einem Interview mit ntv.
Laut Behördenangaben konnten seit Beginn der heftigen Regenfälle mehr als 10.000 Tiere vor den Fluten gerettet werden.
Insgesamt sind in Brasilien mittlerweile 1,5 Millionen Einwohner:innen von den Überschwemmungen betroffen. Mehr als 400 Gemeinden stehen unter Wasser, die Zahl der Todesopfer wurde am Freitag auf 113 beziffert. Für die kommenden Tage werden weitere Regenfälle erwartet.
Auch in Kenia kämpfen aktuell Hunderte Menschen gegen heftige Niederschläge infolge von El Niño. Expert:innen warnen hier auch vor einer zunehmenden Seuchengefahr durch die Überschwemmungen.
Europa ist der einzige Kontinent, der aus geografischen Gründen zumindest keine direkten Auswirkungen von El Niño zu spüren bekommt.
Während vor allem Südamerika und der asiatische Raum regelmäßig von Fluten betroffen sind, führt das Wetterphänomen etwa in Australien auch zu langanhaltenden Dürreperioden.