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Urlaub in Kenia: Was Touristen nach den Überschwemmungen wissen müssen

01.05.2024, Kenia, Narok: Luftaufnahme des überfluteten Maasai Mara Nationalreservats, in dem Dutzende von Touristen gestrandet sind. Die Fluten nach schweren Regenfällen haben in mehreren Landesteile ...
Viele Gebiete in Flussnähe sind in Kenia aktuell überschwemmt. Bild: AP / Bobby Neptune
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Überschwemmungen in Kenia: Was Touristen jetzt wissen müssen

04.05.2024, 08:34
Mehr «Nachhaltigkeit»

Ostafrika ist in den vergangenen Jahren auch bei Reisenden aus Europa immer beliebter geworden. Während Kenia noch vor einigen Jahren nur für absolute Kenner:innen attraktiv schien, reisten im Jahr 2022 bereits knapp zwei Millionen Menschen in das Land am Indischen Ozean.

Wurden diese Zahlen zuletzt auch durch politische Spannungen in Ostafrika getrübt, bedrohen aktuell starke Überschwemmungen und damit verbundene Dammbrüche gleich mehrere Regionen in Kenia. Auch Tourist:innen sind betroffen. Wir fassen die aktuelle Lage zusammen und erklären, was Kenia-Reisende aktuell beachten sollten.

Regenzeit bringt heftige Überschwemmungen in Kenia

In jedem Jahr steht in Ostafrika zwischen März und Mai die klassische Regenzeit an. Anders als in Europa kommt es hier regelmäßig zu plötzlichem Platzregen. In den vergangenen Jahren fiel die Regenzeit jedoch mehrfach aus, sowohl Kenia als auch das Nachbarland Somalia waren immer wieder von heftigen Dürren betroffen.

240430 -- NAIROBI, April 30, 2024 -- People are seen in a flood-affected area in the Mathare slums in Nairobi, Kenya, on April 30, 2024. Heavy rains pounding several parts of Kenya and devastating fla ...
Zahlreiche Dörfer sind aktuell von Überschwemmungen betroffen. Bild: imago images / Xinhua

Nun wird vor allem Kenia vom gegensätzlichen Wetterextrem heimgesucht. Bereits im November kam es in der sogenannten "kleinen Regenzeit" zu Überflutungen, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen. Die "große Regenzeit" wird in diesem Jahr durch das Wetterphänomen El Niño verstärkt und bringt neben Überflutungen auch gefährliche Erdrutsche und Schlammlawinen.

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Am Donnerstag bezifferte die kenianische Regierung die Zahl der bestätigten Todesopfer auf 188, mindestens 90 Menschen gelten weiterhin als vermisst. Im Südwesten des Landes sollen zudem hunderte Tourist:innen in Zeltlagern und Hütten eingesperrt sein.

Da ein Großteil der Straßen nicht mehr passierbar ist, können viele Reisende und Einheimische ihre Häuser nicht mehr verlassen. Die lokalen Verwaltungen stehen aktuell mit Hubschraubern bereit, falls Personen gerettet werden müssen.

Auswärtiges Amt gibt Reisewarnung für Kenia aus

Entsprechend warnt auch das Auswärtige Amt in Berlin seit dem 1. Mai vor Reisen nach Kenia. "Seien Sie besonders umsichtig und verlassen Sie Ihre sichere Unterkunft bei schweren Regenfällen nicht", heißt es in einer Mitteilung. Hinweise der lokalen Behörden sollten dringend beachtet werden.

Das kenianische Innenministerium ordnete am Donnerstagabend wiederum die Evakuierung für alle Bewohner:innen an, die in der Nähe von vollgelaufenen Staudämmen und Wasserreservoirs liegen. Betroffen sind demnach 178 Anlagen in insgesamt 33 Landkreisen.

Auffangstationen mit Lebensmittel- und Wasserversorgung würden demnach eingerichtet. Um Notfälle zu melden, können Betroffene die Nationale Notfall- und Katastrophen-Hotline unter 0800 721 571 kontaktieren (Vorwahl für Kenia: +254).

Vor allem in den Gebieten rund um die Flüsse herrscht demnach weiterhin ein hohes Überflutungsrisiko, die Lage gilt als instabil. Auch die Hauptstadt Nairobi ist von den anhaltenden Regenfällen betroffen.

So ist die Lage an den Flughäfen in Kena

So musste zeitweise der Jomo Kenyatta International Airport (JKIA) in Nairobi komplett geschlossen werden, zahlreiche internationale Flüge wurden umgeleitet. Aktuell kommt es noch immer zu Verspätungen bei Abflügen von Nairobi aus.

Betroffene Passagier:innen erhalten einer Mitteilung des Flughafens zufolge zusätzliche Informationen per Mail oder SMS.

Diese Rechte haben Reisende aktuell in Kenia

Wie bei allen Naturkatastrophen handelt es sich bei den aktuellen Überschwemmungen in Kenia um außergewöhnliche Umstände. In diesem Fall können Reisende eine kostenlose Stornierung beantragen – allerdings nur, wenn der Urlaub tatsächlich in einem konkret betroffenen Gebiet geplant ist.

Da aktuell aber weite Teile Kenias von den drastischen Regenfällen betroffen sind, dürften viele Reiseveranstalter ihren Gästen eine Stornierung ermöglichen. In jedem Fall sollten Reisende sich vor der Abreise aber darüber informieren, ob die Reise wie geplant stattfinden kann.

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Kenias Regierung hat für mehrere Regionen weiträumige Evakuierungen angeordnet. Bild: AP / Andre Kasuku

Wichtig ist, dass das Stornierungsrecht stets nur für Pauschalreisen gilt. Wer auf eigene Faust einen Flug und eine Unterkunft gebucht hat, kann bestenfalls auf die Kulanz der Betreiber hoffen.

Für den Aufenthalt selbst gilt besondere Vorsicht für die offenen Savannenlandschaften. Das beliebte Ausflugsziel Masai Mara ist aktuell aber laut Behörden bedenkenlos befahrbar. Auch für den Amboseli-Nationalpark bestünde keine Gefahr.

Das Shaba-Reservat im Zentrum des Landes steht aktuell hingegen unter Beobachtung. Allgemein sollte der Aufenthalt unter Bäumen und an Fenstern mit Eisenstangen wegen Gewitterwarnungen vermieden werden.

Vorerst ist für die angespannte Lage tatsächlich kein Ende in Sicht. Expert:innen erwarten in den kommenden Tagen den Zyklon Hidaya an der kenianischen Küste. Dieser dürfte erneut heftige Regenfälle sowie starke Winde samt hoher Wellen mit sich bringen.

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