Dieser Mordversuch schockiert – und wieder sind mutmaßlich Minderjährige involviert. In Herne im Ruhrgebiet entscheidet eine Familie, den Ex-Mann und Vater von zwei Kindern umbringen zu lassen. Die Auftragsmörderin? Ein Mädchen,14 Jahre alt. Davon ist zumindest die Staatsanwaltschaft überzeugt. Seit einem Monat wird vor dem Bochumer Landgericht über den Fall verhandelt. Nun äußert sich die mutmaßliche Auftragsmörderin dort. Viel hat sie nicht zu sagen. Doch ihre Worte schockieren.
Die damals 14-Jährige soll sich in der Tatnacht im Oktober 2022 gegen 4.50 Uhr Zugang zu der Wohnung des Opfers im nordrhein-westfälischen Herne verschafft haben. Wie, ist derzeit nicht bekannt.
Doch nach Angaben der Anklage soll sie den schlafenden Mann mit einer Machete angegriffen haben und gleich darauf geflüchtet sein. Kurios: Der Sohn soll direkt am Tatort noch die Erstversorgung geleistet haben. Und das, obwohl er nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft selbst in den Auftrag für den Mord involviert gewesen sei.
Die 14-Jährige konnte den 54 Jahre alten Mann zwar nicht umbringen, wohl aber verletzen. Sie trennte ihm laut Staatsanwaltschaft den Finger ab. Er schwebte nicht in Lebensgefahr, wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert und dort behandelt.
Doch was treibt eine Familie dazu, eine 14-Jährige auf den Familienvater zu hetzen? Die Ermittelnden sprachen schon früh von einer "Beziehungstat im familiären Umfeld", wie etwa der "Tagesspiegel" berichtete. Im Laufe der Ermittlungen verhärtete sich der Verdacht, dass familiäre Konflikte und sogar Gewalt in dem Fall eine Rolle spielen.
Denn: Nachdem der 54-Jährige und seine Frau sich getrennt hatten, soll er laut übereinstimmenden Medienberichten in die Scheidung nicht eingewilligt haben. Er war offenbar gewalttätig. Um das Problem zu lösen, sollte er offenbar sterben. Dafür bot die Familie der Teenagerin aus Berlin Geld an.
Nun hat sich das mittlerweile 15 Jahre alte Mädchen vor dem Landgericht Bochum geäußert. Viel zu sagen hatte sie dort allerdings nicht. Ihre Anhörung dauerte nur sieben Minuten, wie die "Berliner Zeitung" berichtet. Dafür reiste das Mädchen aus Berlin-Neukölln an. Ihre wenigen Worte: "Ich würde dazu nichts sagen wollen."
Ähnlich wortkarg, aber umso schockierender mutet hingegen die Nachricht an, die die damals 14-Jährige am Tattag geschrieben hat. Mit den Worten "Ich bin in Herne, muss jemanden umbringen" sagte sie eine private Veranstaltung ab.
Für die mutmaßliche Beauftragung des Mädchens müssen sich die Ex-Frau des Opfers sowie die minderjährigen Söhne des Paares seit April vor Gericht verantworten. Die Söhne sollen laut Anklage den Kontakt zur Berliner Auftragskillerin hergestellt haben, sie ist offenbar eine Bekannte der Jugendlichen. Nach der räumlichen Trennung von dem Vater lebte die Familie in Berlin. Die beiden Jungen sitzen seit sechs Monaten in Untersuchungshaft. Die Frau, mutmaßlich auch in den Auftrag verwickelt, befindet sich derzeit laut RTL nicht in Gewahrsam der Polizei.