
Auf einem Zug nach Wien ist es am Montag zu einem verstörenden Vorfall gekommen.Bild: IMAGO/Panthermedia
Panorama
16.05.2023, 17:5716.05.2023, 17:57
In den vergangenen Monaten war immer wieder von Hightech-Sabotageaktionen zu lesen. Seien es Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur im Ukraine-Krieg oder der vermeintliche Einsatz von Tiefseetauchern an den russisch-deutschen Gaspipelines in der Ostsee. Für Aktionen wie diese braucht es hoch ausgebildete Saboteure und sehr spezielles Equipment.
Dass es gar nicht so kompliziert sein muss, hat jetzt ein Vorfall in Österreich gezeigt. Dort werden zwei Personen verdächtigt, sich Zugang zum Lautsprecher eines Zuges der österreichischen Bahn verschafft zu haben. Doch nicht etwa, indem sie sich in die Computersysteme der ÖBB gehackt haben, sondern indem sie einen handelsüblichen Vierkantschlüssel verwendet haben.
Damit sollen sie sich Zugang zu der Sprechstelle im Zug verschafft haben. Wofür sie den Lautsprecher dann genutzt haben, hat weit über die Landesgrenzen hinaus Schlagzeilen gemacht.
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Denn die beiden sollen ein Handy neben die Anlage gelegt und Auszüge aus einer Rede von Adolf Hitler abgespielt haben. Somit seien nationalsozialistische Phrasen wie "Heil Hitler"-Rufe sowie mehrfach "Sieg Heil" in den Abteilen des Zuges zu hören gewesen.
Videos, die in den Sozialen Medien kursieren, zeigen den Vorfall, der sich am Montag in einem Schnellzug auf der Strecke zwischen St. Pölten und Wien ereignet hat. "Ich hoffe, es erfolgt Anzeige und schleunigst Aufklärung", schreibt ein User schockiert.
Nach "Heil Hitler"-Eklat: ÖBB erstattet Anzeige gegen Verdächtige
Ein Sprecher der österreichischen Bahn bestätigte am Montag gegenüber der Tageszeitung "Der Standard" die Geschehnisse. "Das war wirklich unangenehm und verstörend", sagte er. Wie die Personen zu dem Schlüssel gekommen seien, wisse man nicht, es sei aber auszuschließen, dass es sich um ÖBB-Mitarbeiter gehandelt habe.
Gegen die beiden Verdächtigen, die beim Ausstieg in Wien gut auf Videoaufnahmen zu erkennen gewesen seien, sei Anzeige erstattet worden. Ihnen droht jetzt ein Verfahren wegen "Wiederbetätigung", also der Verbreitung nationalsozialistischer Inhalte.
Dem Sprecher zufolge war der Vorfall am Montag bereits der dritte in den vergangenen Tagen auf dieser Strecke. Bei den vorherigen Malen seien Kinderlieder gespielt worden. Jetzt sollen die Verdächtigen mindestens acht Minuten lang die Kontrolle über die Anlage gehabt haben. Neben den Hitler-Parolen sind dabei ebenfalls Kinderlieder sowie ein im Internet abrufbarer Zusammenschnitt von Versprechern der regulären Durchsagen zu hören gewesen.
Rabbiner geschockt von Reaktionen der Fahrgäste
Auch ein Wiener Gemeinderabbiner gibt an, sich in dem Zug befunden zu haben. Er schreibt auf Twitter, dass es vor allem die Reaktionen einiger anderer Fahrgäste waren, die er als verstörend empfunden habe. Diese hätten gelacht, als Hitlers Stimme aus den Lautsprechern drang.
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