Als die FDP die Koalitionsverhandlungen im Jahr 2017 platzen ließ, ging Christian Lindner mit seinem Spruch in die Geschichtsbücher ein: "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren." In gewisser Weise hat Bundeskanzler Olaf Scholz ihm am Mittwochabend genau diesen Wunsch erfüllt.
Nach endlosen Streitigkeiten in der Ampel zog Scholz den Schlussstrich, entließ Lindner und beendete damit die Koalition. In seiner Rede putzte er den Ex-Finanzminister zudem ziemlich runter. Die Reaktionen auf Social Media ließen natürlich nicht lange auf sich warten.
Ein weiteres legendäres Zitat von Christian Lindner aus der Vergangenheit: Im Jahr 1997 erklärte er als damals 18-Jähriger gegenüber "Stern TV": "Probleme sind nur dornige Chancen." In diesem Sinne: Herzlich willkommen im Leben nach dem Ampel-Ministerium, Herr Lindner!
Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war übrigens, dass Lindner Neuwahlen von Scholz forderte und das auch der "Bild" steckte. Für den Kanzler war es daraufhin alternativlos, seinen Finanzminister rauszuschmeißen.
Daneben erklärte Scholz in seiner Rede am Mittwochabend, dass er im Januar 2025 die Vertrauensfrage stellen werde. Sollte das Parlament ihm das Vertrauen entziehen, könnte es im März Neuwahlen geben.