Für Menschen mit einer Spinnenangst dürfte das der schlimmste Albtraum sein: Beim Griff in die Bananenkiste im Supermarkt auf eine riesige, giftige Spinne treffen. Denn während die allermeisten heimischen Exemplare relativ klein und harmlos sind, sind die Spinnen in den Bananenkisten oft viel größer, haariger und gruseliger. Sie stammen häufig aus Afrika oder Mittelamerika, wo sie bei der Ernte versehentlich mit im Karton gelandet sind.
Diese exotischen Spinnen stellen zudem oft eine weit größere Gefahr für uns dar. Denn viele von ihnen sind giftig – und durch die lange und stressbehaftete Reise über den Ozean angriffslustig, weil gereizt oder verängstigt.
Immer wenn eine Giftspinne in einem Supermarkt gefunden wird, macht das überregional Schlagzeilen. So auch jetzt wieder geschehen – allerdings auch aus kuriosen Gründen.
Aus einem Penny in Krems an der Donau, rund 72 Kilometer westlich der österreichischen Hauptstadt Wien, hieß es am Dienstag, dass der Filialleiter eine erschreckende Entdeckung gemacht habe: In einer Bananenkiste soll er eine schwarz-rote Spinne, die später als brasilianische Wanderspinne identifiziert wurde, gefunden haben – eine der giftigsten Arten der Welt.
Ein Biss des Tieres kann tödlich enden, da er zu Unterkühlung, Sehstörungen, Krämpfen und in einigen Fällen zu Erektionen führt. Das Gift der Spinne wird derzeit sogar zur Behandlung von Erektionsstörungen untersucht, nachdem festgestellt wurde, dass ein Biss bei männlichen Opfern zu einer schmerzhaften vierstündigen Erektion führen kann.
Das Geschäft wurde sofort evakuiert und ein Kammerjäger gerufen. Medienberichten zufolge stellten sich Mitarbeiter:innen schon darauf ein, dass der Penny bis Anfang nächster Woche geschlossen bleibt, denn die giftige Spinne war zunächst noch immer auf freiem Fuß.
Laut dem Spinnenexperten des Naturhistorischen Museums Wien, Christoph Hörweg, ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass in dem Penny in Krems wirklich eine brasilianische Wanderspinne gefunden wurde. Diese lebt nämlich lediglich in den Ländern Brasilien, Uruguay, Paraguay und Argentinien, laut Penny-Mutterkonzern Rewe stammen die Bananen in den Penny-Filialen aber aus Ecuador, Panama, Kolumbien und der Dominikanischen Republik. "Daher geht keine tödliche Gefahr von der Spinne aus", legt sich der Experte gegenüber dem Sender ORF fest.
Laut Rewe werden nun in der seit Dienstag geschlossenen Filiale "umfassende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen" durchgeführt. Die Spinne wurde Stand Donnerstagabend nicht entdeckt.