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200 Schwäne feiern Drogenparty – und kommen in Entzugsklinik

Flock of white beautiful swans is swimming in the Baltic sea in the harbor in the sunny summer day. Concept of the beauty in nature.
Auch Schwäne berauschen sich mitunter offenbar gern. (Symbolbild) Bild: iStockphoto / Yury Karamanenko
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200 Schwäne feiern Drogenparty – und kommen in Entzugsklinik

08.06.2023, 14:50
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Die Suche nach dem Rausch und Hunderte ekstatische Individuen auf einem Fleck sind in speziellen Nachtclubs nichts Ungewöhnliches. In der Regel sind es allerdings Menschen, die ein solches Verhalten an den Tag legen und sich dort rhythmisch zur Musik bewegen.

Umso grotesker mutet das Schauspiel an, das sich derzeit in der Slowakei abspielt. An einem dortigen Gewässer sind bis zu 200 Schwäne offenbar völlig berauscht und torkeln umher. Anders als ihre Artgenossen, die mitunter majestätisch über die Seen gleiten.

Schwäne berauschen sich und sind abhängig

Die skurrile Szene spielt sich laut Medienberichten auf einem Mohnfeld in Patince an der Grenze zu Ungarn ab. Was in den Ohren einiger Menschen vielleicht erst einmal witzig klingt, ist in Wirklichkeit ein ernsthaftes Problem für die gefiederten Kreaturen. Denn: Diese Vögel haben sich dem Mohnrausch hingegeben und finden offenbar keinen Weg mehr aus der Abhängigkeit.

Diese ungewöhnliche Situation sorgt nicht nur für Aufsehen, sondern stellt auch die örtlichen Behörden und Umweltschützer:innen vor große Herausforderungen, wie der SWR berichtet.

Schwäne sind völlig fixiert auf ihre Drogen

Der Biobauer Balint Pem, dem das Mohnfeld gehört, ist demnach besorgt über das ungewöhnliche Verhalten der Schwäne. "So etwas haben wir noch nicht erlebt. Dass Schwäne auch nur ein Stück vom Mohn abgrasen", gibt er zu bedenken. Normalerweise sind Mohnpflanzen, abgesehen von ihren Samen, giftig für Tiere. Man kann daraus Schmerzmittel, aber auch Heroin herstellen.

Doch diese Schwäne haben den berauschenden Effekt des Mohns entdeckt und sind regelrecht süchtig danach geworden. Anfangs waren es nur wenige Schwäne, mittlerweile haben die etwa 200 Tiere auf fünf Hektar seines Feldes bereits einen Großteil der Pflanzen vernichtet. Dem Bericht zufolge sind sie völlig auf den Opiumgenuss fixiert.

Die Tiere müssen zum Entzug – doch der Platz reicht nicht

Die berauschten Schwäne leiden unter den Auswirkungen ihrer Drogenpartys. Sie wirken benommen, torkeln und können sich nur noch seltsam fortbewegen. Einige von ihnen sind sogar so geschwächt, dass sie nicht mehr in der Lage sind zu fliegen, wie auch das zuständige Veterinäramt feststellte. Krank seien die Vögel jedoch nicht.

Die Tiere benötigen wegen ihres Konsums dennoch dringend medizinische Hilfe und Unterstützung. Davon sind Umweltschützer:innen überzeugt. Sie haben daher laut Bericht eine Art Entzugsklinik eingerichtet, in der die krank wirkenden Schwäne betreut werden. Allerdings stehen nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung, was die Situation zusätzlich erschwert.

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Schwäne richten große Schäden an – Bauer geht wohl leer aus

Für Biobauer Pem ist die Situation doppelt problematisch. Einerseits darf er die Schwäne nicht verscheuchen, da sie als geschützte Lebewesen gelten und er auf die Schnelle keine Genehmigung dafür hat. Stattdessen bleibt ihm nur die Möglichkeit, die Vögel durch das Klatschen seiner Hände aufzuschrecken. Andererseits hat er bisher keine Ansprüche auf Schadenersatzzahlungen von seiner Versicherung erhalten. Die stehen frühestens nächstes Jahr an. Auch seitens des Staates sieht es für den Bauern düster aus.

Das slowakische Umweltministerium erklärt, dass Schäden, die durch Schwäne verursacht werden, äußerst selten seien, weshalb der Staat keine finanzielle Unterstützung leisten könne. Pem bleibt lediglich die Option, die entstandenen Schäden auf seinem Mohnfeld zu protokollieren. In der Hoffnung, dass möglicherweise in Zukunft etwas getan werden könne.

Bundestag beschließt Selbstbestimmungsgesetz
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Nach einer teils hochemotionalen Debatte hat der Bundestag grünes Licht für das neue Selbstbestimmungsgesetz der Bundesregierung gegeben. Das Plenum stimmte am Freitag in mehrheitlich für das Gesetz, mit dem die Änderung von Geschlechtseinträgen auf dem Amt künftig deutlich leichter werden soll als bisher.

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