Am Nachmittag wurde der Flughafen Frankfurt nach rund dreistündiger Sperrung für Landungen wieder freigegeben. Zudem begann das Unternehmen, die Computersysteme wieder hochzufahren. "Wir werden die Auswirkungen noch den ganzen Tag spüren", erklärte ein Sprecher. Für den Donnerstag rechne man wieder mit einem weitgehend normalen Ablauf.
Bei der Lufthansa hat es am Mittwoch zahlreiche Verspätungen und ausgefallene Flüge gegeben. Der Grund: Die Fluggesellschaft hatte mit einem gravierenden Ausfall der IT-Systeme zu kämpfen. Dies betraf sowohl Systeme für das Einchecken ebenso wie für das Boarding. Auch Tochtergesellschaften wie Eurowings waren betroffen. Das sorgte für Chaos.
In Frankfurt stauten sich Flugzeuge und Passagiere. Bis zum Mittag fielen 230 von 1000 geplanten Flügen aus. Fluggäste wurden gebeten, auf die Bahn umzusteigen. Außerhalb des Drehkreuzes Frankfurt laufe der Betrieb aber weiter, sagte ein Sprecher.
Nach Einschätzung des Unternehmens ist der Ausfall durch Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt ausgelöst worden. Dabei sollen bereits am Dienstag mehrere Glasfaser-Kabel der Deutschen Telekom von einem Bagger durchtrennt worden sein.
Wegen der gravierenden IT-Probleme sperrte die Deutsche Flugsicherung den Flughafen Frankfurt für Landungen, damit das Drehkreuz nicht mit Maschinen volläuft. Flüge würden etwa nach Nürnberg, Köln oder Düsseldorf umgeleitet, sagte ein Sprecher der Flugsicherung. Kurz darauf sagte die Lufthansa ihre sämtlichen Starts in Frankfurt ab. Man arbeite intensiv an einer Lösung, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Die Probleme hatten vor allem Auswirkungen auf Frankfurt.
Die Auszählung von liegengebliebenen Wahlbriefen im Berliner Bezirk Lichtenberg hat nichts an der Rangfolge geändert, in der die Parteien aus der Abgeordnetenhauswahl hervorgingen. Von den am Mittwoch nachträglich ausgezählten 466 Zweitstimmen entfielen 88 auf die SPD und 80 auf die Grünen. Damit würde sich der knappe Vorsprung der SPD auf die Grünen sogar ein wenig vergrößern.
Die Sozialdemokraten kamen bei der Wiederholungswahl zum Berliner Landesparlament auf Platz zwei, mit einem Vorsprung von nur 105 Zweitstimmen vor den Grünen. Klarer Wahlsieger war die CDU. Die nun ausgezählten Briefwahlstimmen aus fünf Wahlkreisen des Bezirks waren liegengeblieben und wurden nachträglich erfasst.
Zehntausende Menschen müssen sich am Freitag in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen an deutschen Flughäfen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte in der Nacht zu Mittwoch an, dann die Airports in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen ganztägig lahmlegen zu wollen. Mehrere Flughäfen, etwa Frankfurt und Hamburg, rieten den Passagieren, gar nicht erst zum Airport zu kommen. Die Flughäfen riefen die Fluggäste auf, sich Informationen bei der jeweiligen Fluggesellschaft einzuholen.
Nach Angaben des Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wird auch der Umsteigeverkehr betroffen sein und kann nicht abgewickelt werden. Am Freitag werde ein "vollumfänglicher Flugbetrieb" nicht möglich sein, erklärte das Unternehmen. Der Münchner Flughafen stellt für Freitag seinen regulären Passagierbetrieb ein, teilte der Flughafen am Mittwoch mit.
Starten soll der Warnstreik am frühen Freitagmorgen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen aber vom Streik ausgenommen sein.
Streiken werden Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste, so Verdi. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro im Monat.
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat ihren Rücktritt angekündigt. Nachdem sie einen solchen Schritt vor wenigen Wochen noch ausgeschlossen hatte, sagte Sturgeon bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, sie fühle, "dass die Zeit jetzt gekommen ist".
Die Anführerin der Schottischen Nationalpartei (SNP) steht seit mehr als acht Jahren an der Spitze der Regierung in Edinburgh und setzte sich stets vehement für die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich ein.
Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht gute Argumente für eine allgemeine Dienstpflicht in Deutschland zur Stärkung von Katastrophenschutz, Bundeswehr und Rettungsdiensten. Für eine politische Meinungsbildung in dieser Frage müsse aber die Stimme der jüngeren Menschen gehört werden, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Ich habe mich ausdrücklich nicht für die Reaktivierung der Wehrpflicht ausgesprochen", betonte er. Vielmehr halte er die Diskussion um eine allgemeine Dienstpflicht "für wertvoll".
Als 62-Jähriger sei er zurückhaltend, "einer Generation, die sowieso schon eine schwierige Zukunft vor sich hat, jetzt mal eben so eine allgemeine Dienstpflicht aufzubürden", sagte Pistorius. "Was aus meiner Sicht dafür spräche? In den vergangenen Monaten ist der Eindruck entstanden, dass manche nicht die nötige Wertschätzung für Feuerwehr und Rotes Kreuz, Polizei und Bundeswehr aufbringen. Die allgemeine Dienstpflicht könnte helfen, die Menschen und die staatliche Organisationen wieder ein Stück näher zusammenzubringen", sagte er. "Sie könnte vor Augen führen, wie wichtig diese Einrichtungen für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind."
(Mit Material von dpa und AFP)