Panorama
Top-News kompakt

News des Tages: Hamburger Hafen gesperrt ++ Polizei kannte Buch von Amokläufer

ARCHIV - 14.07.2022, Hamburg: Containerschiffe liegen im Waltershofer Hafen am Container Terminal Burchardkai (CTB) der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG). Das Statistische Bundesamt ver
Deutschlands größter Hafen in Hamburg wurde am Mittwoch für große Schiffe gesperrt.Bild: dpa / Christian Charisius
Top-News kompakt

Hamburger Hafen wegen Warnstreiks gesperrt ++ Polizei kannte Buchtitel von Amokläufer doch

Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.
22.03.2023, 18:49
Mehr «Panorama»

Hamburger Hafen wegen Warnstreiks gesperrt

Weil die Gewerkschaft Verdi einen Warnstreik angekündigt hat, ist der Hamburger Hafen von der Hafenverwaltung für große Schiffe gesperrt worden. Seit Mittwochvormittag können lotsenpflichtige Schiffe Deutschlands größten Hafen weder anfahren noch verlassen. Das betrifft alle Schiffe, die länger als 90 Meter und breiter als 13 Meter sind. Nach bisherigem Stand sind mindestens 18 Schiffe von der Sperrung betroffen.

Verdi hat die Beschäftigten der Hafenverwaltung dazu aufgerufen, von Mittwoch, 17.30 Uhr bis Freitag, 6.00 Uhr die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Neben der Hafenverwaltung werden auch tausende Beschäftigte aus den Krankenhäusern, den Kitas, der Stadtreinigung und der Staatsoper am Donnerstag auf die Straße gehen.

Hamburger Polizei gesteht: Kannten Buchtitel von Amokläufer doch

Knapp zwei Wochen, nach dem ein 35-Jähriger bei einem Gottesdienst der Zeugen Jehovas in Hamburg sieben Menschen und später sich selbst erschossen hat, sind neue Details zu den Ermittlungen bekannt geworden. Nachdem die Polizei anfangs behauptet hatte, das Buch des Amokläufers, in dem er wilde Verschwörungstheorien verbreitet und gegen religiöse Gruppen gehetzt hat, nicht gefunden zu haben, haben Recherchen des NDR jetzt enthüllt, dass das nicht stimmt.

Der Sender schreibt, dass eine Mitarbeiterin der Waffenbehörde nach einem anonymen Hinweis im Internet auf das Buch gestoßen sei, es aber weder bestellt noch heruntergeladen hat. Die Polizei hat das inzwischen eingeräumt und auf einen Kommunikationsfehler verwiesen. Zudem sagen die Beamten, der Buchtitel habe die Mitarbeiterin nicht sonderlich alarmiert.

Mesut Özil beendet Fußball-Karriere

Der deutsche Fußball-Weltmeister Mesut Özil beendet mit sofortiger Wirkung seine Fußball-Karriere. "Ich hatte das große Privileg, 17 Jahre lang Profi zu sein, und ich bin für diese Gelegenheit unendlich dankbar", schrieb der 34-Jährige am Mittwoch auf Instagram an seine mehr als 26 Millionen Follower:innen. Zuletzt spielte Özil beim türkischen Erstligisten Basaksehir Istanbul. Sein Team befindet sich derzeit noch in der laufenden Saison.

Für Deutschland bestritt er 92 Länderspiele und gewann 2014 in Brasilien den Weltmeistertitel. In der Bundesliga lief Özil für Werder Bremen und Schalke 04 auf.

5 Jahre Haft für tödliche Attacke bei CSD in Münster

Rund sieben Monate nach dem tödlichen Angriff auf eine trans-Person beim Christopher Street Day (CSD) in Münster ist der 20-jährige Angeklagte zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Zudem ordnete das Gericht eine Unterbringung in einer Erziehungsanstalt für suchtkranke Straftäter an. Der Verurteilte gilt als psychisch instabil und ist bereits mehrfach wegen Körperverletzung aufgefallen.

Er hatte zuvor gestanden, das Opfer, den 25 Jahre alten Malte C., zweimal gegen den Kopf geschlagen zu haben. Dieser war danach auf dem Asphalt aufgeschlagen und Tage später an den Folgen eines Schädelhirntraumas gestorben. Zuvor hatte sich Malte C. schützend vor eine Gruppe von CSD-Teilnehmer:innen gestellt, die von dem Verurteilten beschimpft worden waren.

ARCHIV - 30.08.2022, Nordrhein-Westfalen, Münster: Menschen haben auf dem Hafenplatz eine Fahne ausgelegt, die mit bemalten Steinen beschwert ist. Ein 25 Jahre alter Mann, der in Münster am Rande eine ...
Die Anteilnahme an dem Tod von Malte C. war bundesweit riesengroß.Bild: dpa / David Inderlied

"Kirmes-Killer" von Münster hat sich gestellt

Nachdem am Samstag ein 31-Jähriger auf einer Kirmes in Münster erstochen wurde, hat sich der seitdem flüchtige Tatverdächtige am Mittwochvormittag gestellt. Er ist Medienberichten zufolge auf der Polizeiwache in Münster erschienen und wurde dort festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt.

Zwischen Opfer und Täter soll es an einem Karussell auf dem Münsteraner Volksfest zu einem Streit gekommen sein. "Die Obduktion des Leichnams hat ergeben, dass der 31-Jährige einen Stich ins Herz erhalten hat und aufgrund des Blutverlustes verstorben ist", erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt nach einer Obduktion am Sonntag. "Weitere Stichverletzungen wurden nicht festgestellt." Der Familienvater erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen.

"Reichsbürger"-Razzia: Polizist angeschossen

Bei einer Razzia gegen "Reichsbürger" in Reutlingen ist ein Polizist des Spezialeinsatzkommandos durch einen Schuss verletzt worden. Nach dpa-Informationen ist er stabil. Der Täter wurde festgenommen, er soll sich laut SWR ergeben haben, nachdem er den Schuss abgegeben hatte.

Laut der Bundesanwaltschaft wurden am Mittwoch in insgesamt acht Bundesländern sowie in der Schweiz mehr als 20 Räume durchsucht. Die Razzien stehen in Zusammenhang mit Durchsuchungen im Dezember 2022, bei denen ein "Reichsbürger"-Netzwerk aufgedeckt und 25 Männer und Frauen verhaftet wurden, die einen Sturz des deutschen Staates geplant hatten. Nach den neuen Razzien gibt es jetzt fünf weitere Beschuldigte, denen die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird.

ARCHIV - 07.12.2022, Baden-Württemberg, Karlsruhe: Ein Hinweisschild mit dem Bundesadler und der Aufschrift "Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof". Bei einer Durchsuchung im Auftrag de ...
Die Bundesanwaltschaft hat die Razzia gegen die "Reichsbürger" veranlasst.Bild: dpa / Uli Deck

"Vampirhafter" Umgang mit Reserven: UN-Wasserkonferenz startet

In New York hat am Mittwoch die dreitägige UN-Wasserkonferenz begonnen. Zu dem Treffen werden rund 6500 Teilnehmer erwartet, darunter 20 Staats- und Regierungschefs, dutzende Minister sowie hunderte Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Deutschland wird von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vertreten.

Der Gipfel soll ein ehrgeiziges Programm mit konkreten Handlungsvorschlägen erarbeiten. Bisher gibt es keinen internationalen Vertrag zu dem Thema und keine Wasser-Organisation der UNO. Nach Angaben der UNO leben 2,3 Milliarden Menschen heute in Ländern mit Wasserproblemen, teils von Dürre verursacht, teils von Überschwemmungen. In einem Bericht prangerte die Organisation den "vampirhaften" Umgang mit Wasserreserven in der Welt an.

Freudenberg hat getöteter Luise gedacht

Im nordrhein-westfälischen Freudenberg ist am Mittwoch der vor eineinhalb Wochen getöteten zwölfjährigen Luise gedacht worden. Angehörige und enge Wegbegleiter der Gestorbenen versammelten sich in der örtlichen evangelischen Kirche. Die Trauerfeier wurde über einen Audiostream in die Aula der Esther-Bejarano-Gesamtschule übertragen. Dort sind neben Mitschüler:innen der Getöteten auch viele Bewohner:innen von Freudenberg zusammengekommen.

Die zwölfjährige Luise wurde am 11. März durch vermutlich zwei nahezu gleichaltrige Mädchen mit zahlreichen Messerstichen getötet. Ihre Leiche wurde in einem unwegsamen Waldgebiet kurz hinter der rheinland-pfälzischen Landesgrenze entdeckt. Tags darauf erklärten Ermittler, dass eine Zwölfjährige und eine 13-Jährige tatverdächtig sind.

(Mit Material von dpa/AFP)

Doppelgängerinnen-Mord von Ingolstadt: Ex-Freund der Angeklagten ist "gebrochen"

Eine Frau, die aus ihrer Familie ausbrechen will, eine tote Doppelgängerin, sich widersprechende Zeug:innen und jede Menge Fragen: In Ingolstadt findet derzeit einer der aufsehenerregendsten laufenden Gerichtsprozesse Deutschlands statt.

Zur Story