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News des Tages: Daten-Chaos bei "Letzte Generation" ++ Asbest-Schiff versenkt

ARCHIV - 31.01.2022, Baden-Württemberg, Stuttgart: Klimaaktivisten blockieren auf der Bundesstraße 10 zur Hauptverkehrszeit den Verkehr. In der Debatte um zwei Klimaschützer, die wegen einer Fernreise ...
Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" blockierten Ende Januar die B10 in Stuttgart.Bild: dpa / Bernd Weißbrod
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Daten-Chaos bei "Letzte Generation" ++ Brasilien versenkt Asbest-Schiff

Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.
04.02.2023, 16:20
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Daten-Chaos bei "Letzte Generation"

Persönliche Daten von über 2200 Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" sollen im Netz gelandet sein. Das geht aus einer Recherche der "Welt am Sonntag" hervor. Diese wurden von der Klima-Protestgruppe offenbar frei zugänglich für alle beim Cloud-Dienst Google Drive gespeichert. Dabei waren nicht nur Telefonnummern und Mailadressen dabei gewesen, sondern auch Wohnorte oder Angaben wie belegte Seminare oder Trainings der Klima-Aktivisten.

03.02.2023, Hamburg: Polizisten l�sen die festgeklebten H�nde von Aktivisten der Klimaschutzbewegung Letzte Generation von der Fahrbahn an der Zufahrt zur Kennedybr�cke. Die Aktivisten wollten mit der ...
Mit Klebe-Protesten wurden die Klima-Aktivisten in ganz Deutschland bekannt.Bild: dpa / Bodo Marks

Doch es kommt noch besser: In den Tabellen soll auch vermerkt worden sein, welche Aktivisten bereit wären, im Zuge eines Protests ins Gefängnis zu gehen und Infos über ihre aktuelle Gesundheits- und Lebenssituation.

Die Klima-Aktivisten haben der "Welt am Sonntag" gegenüber erklärt, dass sie den Zugang zu den Daten eigentlich eingeschränkt hätten. Außerdem seien sie "veraltet" gewesen. "'Die Letzte Generation' ist eine schnell wachsende Bewegung", sagte sie den Angaben zufolge. "Menschen, die mitmachen wollen, geben ihre Kontaktdaten an, damit wir sie kontaktieren können", sagt eine Sprecherin der "Letzten Generation".

Brasilien versenkt Geisterschiff: Umweltschützer entsetzt

Trotz Protesten hat die brasilianische Marine ein seit Monaten herumirrendes Geisterschiff versenkt. Der Grund für die Vorbehalte: Das Schiff ist mit giftigen Asbestplatten ausgestattet. Der ausgemusterte Flugzeugträger "São Paulo" war in ein Gebiet 350 Kilometer vor der brasilianischen Küste gebracht worden, das rechtlich noch zu Brasilien gehört. Er trieb seit mehreren Monaten auf dem Meer vor dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten. Vorangegangen war ein längeres Hin und Her und Diskussionen zwischen der Türkei und Brasilien. Es war unklar, wie mit dem Schiff weiter vorgegangen werden sollte.

Nun wurde es versenkt. Sehr zum Unmut von Umweltschützer:innen. "Greenpeace", "Sea Sheperd" und "Basel Action Network" äußerten sich in einer gemeinsamen Mitteilung dazu:

"Die durch das Versenken verursachten Umweltschäden sind unabsehbar, aber die Entscheidung der brasilianischen Marine wird mit Sicherheit Auswirkungen auf das Leben im Meer und die Küstengemeinden haben."

Demnach verstoße Brasilien gegen drei internationale Abkommen. Doch die Marine verteidigt die Entscheidung. Dadurch sollten logistische, operative, ökologische und wirtschaftliche Verluste für den südamerikanischen Staat vermieden werden: "Die brasilianische Marine ging mit der erforderlichen technischen Kompetenz und Sicherheit vor", hieß es in einer Mitteilung am Freitag (Ortszeit).

Gronkh wegen J.K. Rowling in der Kritik – er wehrt sich

Der Streamer Gronkh kassierte in der vergangenen Woche einen heftigen Shitstorm. Der Grund: Er äußerte sich öffentlich über die umstrittene Autorin J. K. Rowling, die wegen transfeindlicher Aussagen in der Kritik steht. Auf den heftigen Gegenwind im Netz reagiert Gronkh nun erneut.

Angeblich zweiter Spionage-Ballon gesichtet – Deutschland besorgt

Die Beziehungen zwischen den USA und China sind nach einem angeblichen chinesischen Spionageballon auf US-Gebiet schwer belastet. Für den US-Außenminister Antony Blinken sei der "chinesische Überwachungsballon" im Luftraum der USA "inakzeptabel" und "unverantwortlich". Nun zieht Blinken wegen der Vorfälle Konsequenzen: Er hat seinen für Sonntag geplanten Besuch in Peking abgesagt.

03.02.2023, USA, Washington: Antony Blinken, Außenminister der USA, spricht nach der gemeinsamen Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit dem südkoreanischen Außenminister Jin im US-Außenministerium ...
Für den US-Außenminister Antony Blinken sei der "chinesische Überwachungsballon" im Luftraum der USA "inakzeptabel" und "unverantwortlich".Bild: AP / Jacquelyn Martin

China reagierte auf die schweren Vorwürfe und wies diese entschieden zurück. "Wir akzeptieren keine grundlosen Spekulationen und Stimmungsmache", zitierte das Außenamt in Peking den obersten Außenpolitiker Wang Yi aus seinem Telefongespräch mit Blinken.

Deutschland zeigt sich beunruhigt

Politiker:innen und Expert:innen in Deutschland haben sich angesichts des angeblichen Spionageballons nahe Atomraketen-Standorten in den USA höchst alarmiert geäußert – auch wegen Chinas enger Verbindungen zu Russland. Der menschenrechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Michael Brand, deutet den Vorfall etwa so, dass China "selbst den Luftraum der USA nicht mehr respektiert", sagte er der "Bild" (Samstagsausgabe).

01.02.2023, USA, Billings: Ein Höhenballon schwebt über Billings im Bundesstaat Montana. Das US-Militär hat einen chinesischen Spionageballon über dem Norden der USA gesichtet. Der Ballon sei am Mittw ...
Der Ballon befand sich auf US-Territorium.Bild: The Billings Gazette/AP / Larry Mayer

Unterdessen schwebt nach US-Angaben ein weiterer möglicher Spionageballon über Lateinamerika. Aus Peking gab es zunächst keine Angaben zu dem zweiten Ballon.

Wegen homophober Aussage: Japanischer Regierungs-Mitarbeiter entlassen

Der hochrangige japanische Regierungsmitarbeiter Masayoshi Arai hat sich kürzlich abfällig über gleichgeschlechtliche Paare geäußert. Nun hagelt es Konsequenzen: Der japanische Regierungschef Fumio Kishida hat den Mitarbeiter entlassen.

Als Begründung führt er an, dass die Äußerungen Arais "empörend und völlig unvereinbar" mit Japans "Streben nach einer inklusiven Gesellschaft" sei. Diversität sei demnach ein hohes Gut, wie Kishida am Samstag vor Reportern verlauten ließ. Deshalb wird der Mitarbeiter von seinem Posten als Sekretär des Regierungschefs entbunden.

Japanese Prime Minister Fumio Kishida listens as he takes part in a joint press conference with Greek Prime Minister Kyriakos Mitsotakis following their meeting at the prime minister's official r ...
Fumio Kishida hat die Entscheidung zugunsten der Diversität getroffen. Bild: POOL AFP / Richard A. Brooks

Freispruch für Elon Musk im Betrugsprozess um irreführende Tesla-Tweets

Der Prozess um irreführende Tweets zum Elektroautobauer Tesla hat für Elon Musk ein positives Ende genommen. Der Unternehmenschef wurde vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen. Der Milliardär erklärte nach der entsprechenden Entscheidung in San Francisco: "Gottseidank, die Weisheit des Volkes hat sich durchgesetzt."

ARCHIV - 24.01.2023, USA, San Francisco: Der Unternehmer Elon Musk verlässt das Phillip Burton Federal Building mit dem United States Court House in San Francisco am 24. Januar 2023. Tesla-Aktionäre s ...
Elon Musk wurde freigesprochen.Bild: AP / Benjamin Fanjoy

Nach nur zweistündiger Beratung erklärten die Geschworenen den Angeklagten für nicht schuldig. Musk zeigte sich dankbar: "Ich bin der Jury zutiefst dankbar, dass sie einstimmig meine Unschuld erkannt hat." In dem Prozess ging es um Twitter-Äußerungen von Musk. Sie hatten im Jahr 2018 starke Kursschwankungen an der Börse ausgelöst.

Chiles Wälder brennen – und Menschen sterben

Eine intensive Hitzewelle geht derzeit durch Chile und fordert ihre Opfer. So sind bei Waldbränden in dem südamerikanischen Land mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Wie der Katastrophenschutz mitteilte, seien allein in der Ortschaft Santa Juana elf Menschen gestorben. Zwar nicht durch Feuer und Rauch direkt, wohl aber wegen des Brandes sind zwei weitere Personen gestorben. Sie sind während der Löscharbeiten bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.

Residents watch during a wildfire in Santa Juana, near Concepcion, Chile, February 3, 2023. REUTERS/Juan Gonzalez
Durch die Flammen wurden seit Mittwoch mehr als hundert Häuser zerstört.Bild: REUTERS / JUAN GONZALEZ

Insgesamt loderten nach offiziellen Angaben mehr als 200 Feuer. Über 50 von ihnen waren am Freitag nicht unter Kontrolle. Durch die Flammen wurden seit Mittwoch 47.000 Hektar Land und mehr als hundert Häuser zerstört. Die Regierung rief angesichts der Lage in den besonders betroffenen Regionen den Notstand aus.

Taiwan-Erdbeben erschüttert Live-Sendung: TV-Moderatorin macht unbeirrt weiter

Mit einer Größe von etwa 36.000 Quadratkilometern ist der Inselstaat Taiwan gerade einmal so groß wie Baden-Württemberg. Durch eine geschätzte Bevölkerungsdichte von etwa 670 Menschen pro Quadratkilometer gilt das Land aber als deutlich dichter besiedelt als alle Regionen Deutschlands.

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