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News des Tages: Israelische Geiseln zeigten vor tödlichen Schüssen weiße Flagge

15.12.2023, Israel, Tel Aviv: Israelis nehmen an einem Protest teil, nachdem das israelische Milit
Der Aufruhr in Israel ist groß, nachdem israelische Soldaten drei Geiseln im Gazastreifen versehentlich getötet haben.Bild: dpa / Ilia Yefimovich
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Israelische Geiseln zeigten vor tödlichen Schüssen weiße Flagge

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16.12.2023, 08:2616.12.2023, 15:47
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Israelische Geiseln zeigten vor tödlichen Schüssen weiße Flagge

Israels Armee liefert sich im Gazastreifen weiter schwere Kämpfe gegen die Hamas. Ihr Auftrag ist auch, Geiseln herauszuholen. Doch nun sorgt ein tragischer Vorfall für Proteste. Denn israelische Soldaten haben bei Kämpfen im Gazastreifen versehentlich drei Geiseln getötet.

Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen, teilte der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, am Freitagabend mit. Und das, obwohl sie weiße Flaggen geschwenkt hätten. Alle drei hätten "keine T-Shirts getragen", aber einen "Stock mit weißem Stoff daran" dabei gehabt.

Die Tötung der Männer verstoße "gegen unsere Einsatzregeln", sagte ein Armee-Vertreter. Er sprach von einem "tragischen" Vorfall. In der Gegend habe es "intensive Kämpfe" gegeben, die Soldaten stünden unter "starkem Druck", sagte er. "Die Terroristen bewegen sich in Zivilkleidung. Sie tragen Turnschuhe und Jeans und es gibt viele Hinterhalte dort." Die Hamas-Kämpfer hätten "versucht, uns in Fallen zu locken". Er kündigte an, die Einsatzregeln würden erneut an alle Soldaten ausgegeben.

15.12.2023, Israel, Tel Aviv: Israelis nehmen an einem Protest teil, nachdem das israelische Milit
Der tragische Vorfall löste in Israel spontane Proteste Hunderter Menschen aus.Bild: dpa / Ilia Yefimovich

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Tod der drei Geiseln durch eigene Landsleute als "unerträgliche Tragödie". "Der gesamte Staat Israel trauert heute Abend. Mein Herz ist bei den trauernden Familien in der schweren Zeit ihres Kummers", schrieb Netanjahu am Freitagabend in den sozialen Medien.

Der tragische Vorfall löste in Israel spontane Proteste aus. Die aufgebrachten Menschen warfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seiner Regierung vor, nicht genug zu tun, um Geiseln freizubekommen. Sie fordern auch einen neuen Geisel-Deal. "Ihre Zeit wird knapp! Bringt sie jetzt nach Hause", riefen die Menschen.

Von den rund 250 Geiseln, die bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel Anfang Oktober verschleppt wurden, befinden sich nach jüngsten israelischen Angaben noch 129 in der Gewalt der Palästinenserorganisation und ihrer Verbündeten im Gazastreifen. 110 Geiseln wurden mittlerweile freigelassen, zudem brachte die israelische Armee die Leichen von elf Verschleppten zurück ins Land.

Pistorius prüft schwedisches Wehrpflichtmodell wegen Personalmangel

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will Anfang 2024 ein Maßnahmenpaket zur Deckung des Personalbedarfs der Bundeswehr in Kraft setzen. "Es geht um 65 sehr konkrete Vorschläge für Anwerbung, Rekrutierung, Ausbildung und Einstiegsvoraussetzungen", sagte Pistorius der "Welt am Sonntag" laut Vorabmeldung vom Samstag. "Wir werden mit der Umsetzung schon Anfang des Jahres starten."

Parallel lasse er aber auch Dienstpflichtmodelle prüfen, sagte der Minister: "Ich prüfe alle Optionen." Die Abschaffung der Wehrpflicht in Deutschland sei rückblickend ein Fehler gewesen, sagte Pistorius: "Sie jetzt einfach wieder einzuführen, ist strukturell, verfassungsrechtlich und politisch schwierig."

ARCHIV - 13.04.2023, Mali, Gao: Boris Pistorius (M, SPD), Verteidigungsminister lässt sich im Bundeswehr Feldlager Camp Castor die verschiedenen Einsatzfähigkeiten der Truppe erklären. Die Bundeswehr  ...
Die Abschaffung der Wehrpflicht in Deutschland sei rückblickend ein Fehler gewesen, sagt Pistorius.Bild: dpa / Michael Kappeler

Deshalb schaue er sich weitere Modelle an, etwa das schwedische: "Dort werden alle jungen Frauen und Männer gemustert und nur ein ausgewählter Teil von ihnen leistet am Ende den Grundwehrdienst", sagte der Minister. "Ob so etwas auch bei uns denkbar wäre, ist Teil dieser Überlegungen." Am Ende brauche jedes Modell "auch politische Mehrheiten".

Schwarz-roter Koalitionsvertrag in Hessen ist beschlossen

Der schwarz-rote Koalitionsvertrag in Hessen ist unter Dach und Fach. Nach der CDU stimmte am Samstag auch die SPD nach langer kontroverser Debatte dem Regierungsprogramm für die Jahre 2024 bis 2029 zu. Bei einem Außerordentlichen Parteitag in Groß-Umstadt bei Darmstadt gab es 253 Ja- und 56-Neinstimmen bei acht Enthaltungen. Somit wurde der Vertrag mit 81,9 Prozent angenommen.

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Auch Boris Rhein, Ministerpräsident von Hessen, hebt seine Stimmkarte und votiert für den Koalitionsvertrag.Bild: dpa / Andreas Arnold

Zuvor hatten bei einem parallelen Kleinen Parteitag der CDU in Frankfurt 133 Delegierte grünes Licht für das Papier gegeben bei nur einer Gegenstimme. Nach den bisherigen Plänen soll der Koalitionsvertrag am Montag (18. Dezember) unterschrieben werden.

Ukraine-Krieg: Angriffe auf beiden Seiten

Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Samstag mehrere russische Drohnenangriffe abgewehrt. In "verschiedenen Regionen der Ukraine" seien von Russland 31 Shahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart eingesetzt worden, erklärte die ukrainische Armee. 30 davon seien abgeschossen worden. Die Angriffe richteten sich demnach unter anderem gegen die Hauptstadt Kiew und die südliche Region Cherson sowie Ziele im Westen des Landes.

13.12.2023, Ukraine, Kiew: Ein Mann betrachtet das Wohnhaus, das bei einem Raketenangriff der russischen Armee in Kiew besch�digt worden ist. Am 13. Dezember griff die russische Armee die Hauptstadt d ...
Ukraine, Kiew: Ein Wohnhaus wurde bei einem Raketenangriff der russischen Armee beschädigt. (Symbolbild)Bild: SOPA Images via ZUMA Press Wire / Sergei Chuzavkov

Die russischen Behörden meldeten unterdessen einen Toten bei ukrainischen Bombardierungen auf das russisch besetzte Gebiet der Region Cherson. Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte zudem, es habe innerhalb eines Tages 41 ukrainische Angriffe auf das Gebiet an der Grenze zur Ukraine gegeben. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Bereits am Freitag hatte Moskau erklärt, eine Reihe ukrainischer Drohnenangriffe in zwei Grenzregionen vereitelt zu haben. Drohnenangriffen sind auf beiden Seiten der Front zum Alltag geworden. Die Zahl der eingesetzten Geschosse nimmt monatlich zu.

Matthew Perry starb an Ketamin-Auswirkungen

"Friends"-Star Matthew Perry ist nach Angaben der zuständigen Gerichtsmedizinbehörde von Los Angeles an den Auswirkungen des Narkosemittels Ketamin gestorben. Hinzu seien unter anderem Ertrinken, eine Herzkrankheit und die Auswirkungen eines Mittels zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten gekommen, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Der Tod sei ein Unfall gewesen.

Perry war Ende Oktober tot in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles gefunden worden. Er wurde nur 54 Jahre alt. Zuvor hatte der Schauspieler wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen die Sucht unter anderem nach Alkohol und Drogen gesprochen.

ARCHIV - 18.11.2022, USA, West Hollywood: Matthew Perry, US-Schauspieler, kommt zur GQ Men of the Year-Party. Perry ist nach Angaben der zuständigen Gerichtsmedizinbehörde von Los Angeles an den Auswi ...
Perry ist nach Angaben der zuständigen Gerichtsmedizinbehörde an den Auswirkungen des Narkosemittels Ketamin gestorben.Bild: Invision via AP / Willy Sanjuan

(mit Material von dpa und afp)

Trump-Prozess: Zeuge bestätigt Deal zur Beseitigung negativer Berichte
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Ein zentraler Zeuge im Prozess gegen Donald Trump um Schweigegeld für eine Pornodarstellerin hat bestätigt, dass er dem früheren US-Präsidenten vor der US-Wahl 2016 bei der Beseitigung unliebsamer Geschichten geholfen hat.

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