Nach großer Sorge um den Verbleib von Alexej Nawalny hat sich der seit drei Wochen vermisste russische Oppositionspolitiker erstmals seit seiner Haftverlegung in die russische Polarregion zu Wort gemeldet. "Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Mir geht es gut", schrieb Nawalny am Dienstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Zuvor hatte eine Sprecherin mitgeteilt, der Kreml-Kritiker sei in eine Strafkolonie im Norden Russlands verlegt worden.
Die 20 Tage dauernde Verlegung zu seinem neuen Haftort sei "ziemlich anstrengend" gewesen. Er sei aber "total erleichtert, dass ich es endlich geschafft habe", schrieb Nawalny. Der Kreml-Kritiker sitzt derzeit eine 19-jährige Haftstrafe ab, im Sommer war er wegen "Extremismus" verurteilt worden. Angehörige hatten seit Anfang Dezember nichts mehr von ihm gehört. Eine Verlegung aus seinem bisherigen, rund 250 Kilometer von Moskau entfernten Haftort hatte als wahrscheinlich gegolten.
Die Wetterlage in Deutschland hat sich am zweiten Weihnachtstag etwas entspannt, die Hochwassergefahr besteht aber vielerorts weiter fort. Am Dienstagmittag hob der Deutsche Wetterdienst alle bestehenden Unwetterwarnungen im Zusammenhang mit ergiebigem Dauerregen auf. "Die Hochwasserlage an den Flüssen bleibt allerdings teilweise noch sehr angespannt", teilte die Behörde in Offenbach mit.
Kritisch war die Lage am Dienstag unter anderem an der Oker in Niedersachsen, die auch durch Braunschweig fließt. Die Okertalsperre erreichte ihre maximale Auslastung; infolgedessen wurde mehr Wasser an den Fluss abgegeben. Die Stadtverwaltung Braunschweig erwartete, dass sich dies am späten Dienstagabend auf die Hochwasserlage in der Stadt auswirkt. Einige an der Oker gelegene Straßen wurden gesperrt.
Auch Deutschlands Osten ist von Hochwasser betroffen. In Dresden lief die Elbe über ihre Ufer. Infolgedessen wurde ein Weihnachts-Circus, der seine Zelte an der Elbe aufgeschlagen hat, für Dienstag und Mittwoch abgesagt. Auch ein für den zweiten Weihnachtstag geplanter ökumenischer Gottesdienst konnte nicht stattfinden. Das Umweltamt der Stadt erwartet in den nächsten Tagen weiter ansteigende Wasserstände.
Wegen des Terroralarms bleibt der Kölner Dom für Touristen bis auf Weiteres geschlossen. Die Gottesdienste fänden zwar statt, doch "touristischer Besuch ist leider nicht möglich", sagte der Sicherheitschef des Doms, Oliver Gassen, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Sicherheitsbehörden hatten nach dpa-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten.
Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester. In Österreich waren bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Personen festgenommen worden. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte der dpa: "Es besteht im Moment eine erhöhte Bedrohungslage im Bereich des islamistischen Terrorismus. Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern handeln daher mit größter Wachsamkeit."
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat erneut Bedingungen für einen Frieden im Gazastreifen gestellt. "Die Hamas muss zerstört werden", schrieb Netanjahu in einem am Montag im "Wall Street Journal" veröffentlichten Gastbeitrag. "Gaza muss demilitarisiert werden, und die palästinensische Gesellschaft muss deradikalisiert werden."
Der Palästinensischen Autonomiebehörde die Verantwortung für den Gazastreifen zu übertragen, lehnte Netanjahu ab. Die Autonomiebehörde werde niemals den Gazastreifen demilitarisieren, sie finanziere und verherrliche Terrorismus im Westjordanland und erziehe Kinder mit dem Ziel, Israel zu zerstören, schrieb er. "In absehbarer Zukunft wird Israel eine vorrangige Sicherheitsverantwortung für Gaza behalten müssen."
(mit Material von dpa und afp)