Ein Fernsehteam des ZDF ist nach Senderangaben bei einem russischen Raketenangriff auf ein Hotel in der ostukrainischen Großstadt Charkiw getroffen worden. Das siebenköpfige Team sei am Samstag in dem Hotel gewesen, als die Rakete einschlug, teilte das ZDF am Sonntag mit. Die ukrainische Übersetzerin sei von Trümmerteilen getroffen und schwer verletzt worden. Auch ein Sicherheitsmann des Teams sei verletzt worden.
"Dies ist ein weiterer Angriff Russlands auf die freie Presse. Wir hoffen, dass die verletzten Kollegen schnell genesen", sagte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten einer Mitteilung zufolge. Das Hotel wird den Angaben nach oft von ausländischen Journalist:innen genutzt, weil es über einen Bunker verfügt. Die russische Armee hat schon mehrfach Hotels beschossen, in denen Journalist:innen oder freiwillige Helfer:innen unterkommen, so auch in den Städten Kramatorsk, Saporischschja und Dnipro.
In der grenznahen russischen Stadt Belgorod ist die Zahl der Toten nach einem ukrainischen Angriff offiziellen Angaben zufolge auf 24 gestiegen. Der Gouverneur des Gebietes, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete am Sonntag von zwei weiteren Toten. Mehr als 100 Menschen seien durch Beschuss am Freitag und Samstag verletzt worden, schrieb er bei Telegram.
Am Sonntagmorgen wurde in der Großstadt mit etwa 350.000 Einwohner:innen erneut Raketenalarm ausgelöst. "Alle Einwohner sollen sich in Schutzräume begeben", schrieb Gladkow. Der Alarm wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben, wie die Agentur Tass meldete.
Bei einem Besuch in den niedersächsischen Überschwemmungsgebieten hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Einsatzhelfer:innen gedankt und Hilfen des Bundes in Aussicht gestellt. Angesichts der Naturkatastrophe sei es "wichtig, dass wir zusammenhalten – und überall geschieht das auch", sagte Scholz am Sonntag in der Stadt Verden an der Aller. "Für mich ist das etwas, wo ich sagen will: Danke dafür, danke für diesen Einsatz."
Konkrete Zusagen des Bundes etwa für Finanzhilfen an die betroffenen Gebiete brachte der Kanzler bei seinem Besuch zwar nicht mit. Er versicherte aber, "dass der Bund mit seinen Möglichkeiten den Ländern, den Landkreisen, den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen, allen die vor Ort tätig sind, zur Verfügung steht".
Die Hochwasserlage ist derzeit vor allem im Norden Deutschlands angespannt. Zwar wurden seit Samstag von der Aller und weiteren Flussläufen leicht fallende Pegelstände gemeldet, vielerorts wird aber weiterhin ein Brechen der stark aufgeweichten Deiche befürchtet. In Verden, nahe des Zusammenflusses von Aller und Weser, stehen weiterhin große Teile der Altstadt unter Wasser, mehrere Häuser sind dort einsturzgefährdet.
Nach den starken Regenfällen der Vortage blieb es am Sonntag zunächst niederschlagsfrei. Der Deutsche Wetterdienst sagte allerdings für die Silvesternacht neue Schauer im Nordwesten Deutschlands voraus, die auch die niedersächsischen Überschwemmungsgebiete treffen dürften.
Ein dänisches Containerschiff ist nach Angaben des US-Militärs im Roten Meer zweimal innerhalb von 24 Stunden angegriffen worden. Am Sonntagmorgen habe das Militär auf einen zweiten Notruf der "Maersk Hangzhou" reagiert, teilte das zuständige US-Regionalkommando auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Demnach hat die Besatzung von einem neuen Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen berichtet.
Die proiranische Gruppe habe das Schiff von vier kleinen Booten aus mit Kleinwaffen angegriffen. Die Rebellen hätten sich dem dänischen Containerschiff bis zu 20 Meter genähert und auch probiert, auf das Schiff zu gelangen, hieß es. Ein Sicherheitsteam an Bord habe das Feuer auf die Rebellen erwidert.
Auch das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge reagiert. US-Hubschrauber hätten drei der vier angreifenden Boote versenkt. Deren Besatzung sei getötet worden. Das vierte Boot sei geflohen. Auf US-Seite habe es keine Schäden oder Verletzte gegeben.
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich optimistisch, dass Deutschland den Herausforderungen dieser Zeit gewachsen ist. "Wir kommen auch mit Gegenwind zurecht", sagte der SPD-Politiker in seiner Neujahrsansprache, deren Text am Samstag vorab verbreitet wurde. "Das macht die Herausforderungen unserer Zeit nicht kleiner."
Doch die Einsicht, dass jede und jeder gebraucht werde – die Spitzen-Forscherin genauso wie der Altenpfleger, die Polizistin genauso wie der Paketbote, die Rentnerin genauso wie der junge Auszubildende – mache stark. "Wenn wir uns das klarmachen, wenn wir uns gegenseitig mit diesem Respekt begegnen, dann brauchen wir keine Angst zu haben vor der Zukunft!"
Scholz sprach aber auch von Verständnis für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger. "Unsere Welt ist unruhiger und rauer geworden. Sie verändert sich in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit." Der Kanzler fand zudem kritische Worte für die Politik des auslaufenden Jahres. "Diskussionen über den richtigen Weg gehören dazu. Das Ringen um faire Kompromisse ebenfalls – auch wenn ich auf manch laute Debatte in den vergangenen Wochen und Monaten durchaus hätte verzichten können."
(mit Material von dpa und afp)