Aus Protest gegen die Einweihung des maritimen Nato-Hauptquartiers in Rostock hat die russische Regierung den deutschen Botschafter in Moskau einbestellt. "Der Botschafter Deutschlands in Moskau ist ins russische Außenministerium einbestellt worden, wo ihm entschiedener Protest übermittelt wurde", erklärte das Ministerium am Dienstag.
Die "Ausweitung militärischer Nato-Infrastruktur im ehemaligen Ostdeutschland wird die negativsten Folgen haben", hieß es in der Mitteilung.
In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit der neuen Mpox-Variante Klade Ib nachgewiesen worden. Die Ansteckung sei im Ausland erfolgt und am vergangenen Freitag nachgewiesen worden, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin mit.
Das RKI geht nach eigenen Angaben trotz des Nachweises aber "weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung" aus. Es beobachte die Situation "sehr genau" und passe seine Empfehlungen bei Bedarf an, erklärte das Institut. Für eine Übertragung von Mpox sei "ein enger körperlicher Kontakt erforderlich". Nähere Angaben dazu, wann und bei wem die erste Infektion auftrat, machte das für die Bekämpfung ansteckender Krankheiten zuständige Bundesinstitut nicht.
Die neue Mpox-Variante Klade Ib breitet sich seit mehreren Monaten in mehreren afrikanischen Ländern aus. Nach Behördenangaben starben seit Jahresbeginn insgesamt 1100 Menschen an der Variante, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief Mitte August eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus.
Laut WHO ist Klade Ib ansteckender und gefährlicher als frühere Mpox-Varianten. Diese traten auch schon in Deutschland auf. Nach RKI-Angaben erkrankten seit Mai 2022 bislang hierzulande bereits 3800 Menschen an der Varianten Klade IIb. Todesfälle in Verbindung mit dieser gab es demnach bisher nicht.
Historisches Novum in Österreich: Bundespräsident Alexander van der Bellen hat den Chef der bei der Parlamentswahl zweitplatzierten ÖVP, Bundeskanzler Karl Nehammer, mit der Regierungsbildung beauftragt. Van der Bellen begründete dies am Dienstag mit dem "vollkommen unüblichen Fall", dass keine andere Partei mit dem Wahlgewinner, der rechtspopulistischen FPÖ und ihrem Spitzenkandidaten Herber Kickl, zusammenarbeiten will.
Üblicherweise erhält in Österreich der Vorsitzende der stärksten Partei den Auftrag zur Regierungsbildung. FPÖ-Chef Kickl habe jedoch keinen Koalitionspartner gefunden, "der ihn zum Bundeskanzler macht", sagte van der Bellen unter Bezug auf die bisherigen Sondierungsgespräche nach der Wahl von Ende September. Nehammer sagte wenig später, er nehme den Auftrag zur Regierungsbildung an und wolle dem Wunsch nach dem raschen Beginn von Gesprächen mit der SPÖ nachkommen.
Nehammer dämpfte allerdings die Erwartungen: "Ich kann Ihnen heute noch nicht sagen, ob diese Gespräche und Verhandlungen tatsächlich zu einer Regierungsbildung führen werden." Bei der Wahl am 29. September war die FPÖ mit 28,85 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft geworden. Die ÖVP erzielte 26,3 Prozent, gefolgt von der SPÖ mit 21,1 Prozent, den Neos mit 9,1 Prozent und den Grünen mit 8,2 Prozent.
Der ehemalige Chef des US-Modekonzerns Abercrombie & Fitch, Mike Jeffries, ist in New York wegen schweren Sexualverbrechen an angehenden Models angeklagt worden. Als Chef "eines der bekanntesten Bekleidungshändler der Welt nutzte er seine Macht, seinen Reichtum und seinen Einfluss, um Männer für sein eigenes sexuelles Vergnügen und das seines Lebensgefährten" zu benutzen, sagte der Bezirksstaatsanwalt Breon Peace im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Dabei habe er sich die Strahlkraft der Abercrombie-Marke zunutze gemacht, die die jungen Männer als "Ticket zum Erfolg in der Modelbranche" sahen. Der Missbrauch sei an mindestens 15 Personen begangen worden und dauerte von 2008 bis 2015, wie Peace mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft strebt einen Prozess gegen Jeffries, seinen damaligen Partner und eine dritte Person an. Vor gut einem Jahr hatten mehrere Männer Jeffries und seinem Partner vorgeworfen, sie auf Veranstaltungen sexuell ausgebeutet zu haben. Jeffries hatte den Konzern 2014 verlassen. Der heute 80-Jährige hatte in der Vergangenheit mit Aussagen, wonach er nur "coole, gut aussehende Leute" als Kunden wolle, für ein kontroverses Image gesorgt.
Indiens Regierungschef Narendra Modi hat Kremlchef Wladimir Putin erneut eine Vermittlung angeboten, um den von Russland begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu beenden. "Wir unterstützen vollständig die schnellstmögliche Wiederherstellung von Frieden und Stabilität", sagte Modi bei dem vom Kreml und Fernsehen übertragenen Treffen der beiden in der Millionenstadt Kasan.
Dort hatte ihn Putin zuvor mit einer Umarmung empfangen und die guten bilateralen Beziehungen beider Länder gelobt. Modi ist einer der mehr als 20 Staats- und Regierungschefs, die zum Brics-Gipfel aufstrebender Industrienationen nach Russland gereist sind.
Probleme sollten auf friedliche Weise gelöst werden, sagte Modi. Da Indien das Humanitäre im Blick habe, sei das Land mit allen Seiten in Kontakt und auch künftig bereit, "jede Art von Unterstützung zu leisten", um den Krieg zu beenden.
Die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind erneut von israelischen Luftangriffen erschüttert worden. In einem Bunker unter einem Krankenhaus im Süden Beiruts habe die vom Iran unterstützte Schiiten-Miliz Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar versteckt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend. Die Angaben konnten unabhängig nicht geprüft werden.
Der Direktor des Krankenhauses, Fadi Alameh, bestritt die Vorwürfe und kündigte in einem Interview im libanesischen Fernsehen an, das Krankenhaus vorsorglich evakuieren zu lassen. Die Klinik habe keinerlei Verbindungen zu politischen Parteien, beteuerte er.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz hat den Drohnenangriff auf das Wohnhaus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vom Wochenende für sich reklamiert. Netanjahu hatte den Drohnenangriff als Attentatsversuch bezeichnet und mit Vergeltung gedroht.
(mit Material von dpa und afp)