Am Freitag haben die Beschäftigten im Handel erneut bundesweit Warnstreiks veranstaltet. Weil die Verhandlungsparteien sich nicht einig werden, droht die Gewerkschaft Verdi nun mit möglichen Einschränkungen im Weihnachtsgeschäft.
Grund für die Verhandlungs-Sackgasse: Kürzlich hat der Handel dem regionalen Verhandlungsformat auf Länderebene eine Absage erteilt. "Wer Verhandlungen absagt, provoziert Streiks im Weihnachtsgeschäft", sagte Verdi-Vorständin Silke Zimmer. "Denn die Absage aller Verhandlungstermine im Einzelhandel ist eine Kampfansage an die Beschäftigten und ihre ehrenamtlichen Tarifkommissionen."
Die Gewerkschaft will neue Tarife für Millionen Beschäftigte. Dabei wird separat für den Groß- und Einzelhandel regional in den 16 Bundesländern verhandelt.
Am Freitag hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) seinen Wunschkoalitionspartner bekannt gegeben: Demnach setzt die CDU in Hessen auf die SPD. Rhein will die bisherige schwarz-grüne Koalition also nicht fortsetzen. Der CDU-Landeschef begründete dies am Freitag in Wiesbaden mit einer größeren inhaltlichen Übereinstimmung mit den Sozialdemokraten.
Auf der Oppositionsbank gibt es somit nach einem Vierteljahrhundert einen Wechsel. Als deutliche Wahlsiegerin kann sich die CDU in Hessen aussuchen, ob sie erneut mit den Grünen oder mit der bislang oppositionellen SPD in Koalitionsgesprächen ein Regierungsbündnis schmiedet.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat am Freitag den Kader für die anstehenden DFB-Testspiele verkündet. Mit Torwart Janis Blaswich (RB Leipzig) und Stürmer Marvin Ducksch (Werder Bremen) sind auch zwei Neulinge dabei. Sie stehen für die Länderspiele gegen die Türkei in Berlin (18. November) und gegen Österreich in Wien (21. November) erstmals im 27er-Kader. Jamal Musiala vom FC Bayern fehlt wegen einer Verletzung.
"Ich freue mich absolut auf diese beiden Spiele. Darauf, dass es emotional und laut wird", sagte Nagelsmann am Freitag und erklärte mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Sommer: "Es sind zwei Tests, die wir nutzen wollen und die unter dem Vorzeichen Emotionalität stehen."
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist am kommenden Freitag, 17. November, auf Staatsbesuch in Deutschland. Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann teilte dies am Freitag in Berlin mit. Erdogan werde mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Berliner Kanzleramt zu Abend essen und zuvor Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen.
Mit Scholz wird Erdogan "über die gesamte Bandbreite politischer Themen" reden, erklärte Hoffmann. Erdogans Besuch – der türkische Präsident war zuletzt 2020 in Deutschland – gilt vor allem wegen dessen Haltung zum Gaza-Krieg als heikel. Er sieht in der Hamas keine Terrorgruppe, sondern eine "Befreiungsorganisation". Erst am Freitag stellte Erdogan zudem die Legitimität eines jüdischen Staats infrage.
Keine Waffenruhe, dafür tägliche Feuerpausen im Gazastreifen: Israel hat zugestimmt, täglich jeweils für vier Stunden "keine militärischen Einsätze" im Norden des Gazastreifens stattfinden zu lassen. Dies sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Sie sollen jeweils drei Stunden im Voraus angekündigt werden und den Zivilist:innen im Palästinensergebiet ermöglichen, in den sicheren Süden des Landes zu fliehen. Auch am Freitag sind aus dem umkämpften Norden des Gazastreifens israelischen Angaben zufolge wieder Zehntausende in den Süden des Küstengebiets geflüchtet.
Zudem ließ der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu verlauten, dass Israel nicht die Absicht habe, den Gazastreifen zu regieren oder zu besetzen.
Ein Schritt in die richtige Richtung, wie der US-Präsident Joe Biden es nannte. "Seit Wochen" habe er mit den israelischen Behörden über die Notwendigkeit solcher Pausen gesprochen, erklärte Biden auf X, ehemals Twitter. Netanjahu selbst schloss eine Waffenruhe ohne Freilassung der israelischen Geiseln aus. Er sagte, die Armee werde "weitermachen, bis wir die Hamas ausgelöscht haben", und "nichts wird uns aufhalten".
Der pazifische Inselstaat Tuvalu ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Gebieten der Welt. Die Inselgruppe mit 11.000 Einwohner:innen ist vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht, zwei seiner Atolle sind bereits größtenteils überflutet. Laut Expert:innen wird der gesamte Archipel in den kommenden 80 Jahren nicht mehr bewohnbar sein. Nun bietet Australien den Einwohner:innen Klima-Asyl an.
Ein am Freitag von beiden Seiten vorgestelltes Abkommen sichert den Inselbewohner:innen Freizügigkeit sowie die Unterstützung Australiens bei Naturkatastrophen. "Wir denken, dass die Bevölkerung von Tuvalu die Wahl haben sollte, anderswo zu leben, zu studieren und zu arbeiten, während sich der Klimawandel verschärft", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des australischen Premierministers Anthony Albanese und seines Amtskollegen Kausea Natano.
Das sogenannte "Koma-Saufen" war in den 2010er-Jahren weit verbreitet unter Jugendlichen. Mittlerweile ist das Trinken von Alkohol bis zum Umfallen offenbar weniger gefragt unter Teenager:innen. Laut einer neuen Statistik des Statistischen Bundesamtes verzichten immer mehr sogar ganz auf Alkohol. Die Zahl der Jugendlichen zwischen 10 bis 19 Jahren, die wegen einer akuten Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt werden muss, ist weiter gesunken.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren es im vergangenen Jahr gut 11.500 Jugendliche. Immerhin 1,3 Prozent weniger als im Jahr 2021 und 43,1 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie 2019. Und: Bei einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sagten nur noch 57,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, dass sie mindestens einmal im Leben Alkohol getrunken haben. Vor 20 Jahren waren es noch 87 Prozent.
Die Ermittlungen laufen auch am Tag nach dem tödlichen Schuss an einer Schule im badischen Offenburg weiter. Am Freitag wurden an der Schule erneut Spuren gesichert, wie ein Sprecher der Polizei am Morgen verlauten ließ.
Am Donnerstag hatte ein 15-Jähriger laut Polizeiangaben auf einen ebenfalls 15 Jahre alten Mitschüler geschossen. Dieser starb daraufhin im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Wie nun bekannt wurde, hatte der mutmaßliche Täter womöglich weiteres Blutvergießen geplant. Denn: Der Jugendliche hatte nach Informationen der dpa weitere Munition bei sich.
Demnach konnte ein zufällig anwesender Erwachsener eine weitere Tragödie verhindern: Er hatte den Jungen festgehalten, bis die Polizei eintraf. Der tatverdächtige Deutsche sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Das Motiv: Womöglich ein "persönliches". Die Handfeuerwaffe des Todesschützen dürfte aus dessen persönlichen Umfeld stammen. Weitere Details wollten die Ermittelnden am Freitag noch nicht preisgeben.
(mit Material von dpa und afp)