
Mehrere Explosionen waren am Freitag in Hamburg zu hören.Bild: Steven Hutchings / dpa
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09.06.2023, 09:0209.06.2023, 20:12
Hamburg: Explosion in der Hafencity
In Hamburg haben am Freitag mehrere Explosionen die Menschen aufgeschreckt. Schauplatz war die Baustelle eines Gebäudes in der Hafencity. Es waren Knallgeräusche zu hören, die nach Angaben der Polizei von Gasflaschen stammten. Zudem entstand bei dem Vorfall am Nachmittag ein Brand. Laut Feuerwehr wurden keine Menschen verletzt.
Die Polizei hatte Bewohner der Hafencity und angrenzender Stadtteile aufgefordert, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Am späten Nachmittag war jedoch kein Qualm mehr zu sehen. "Das Feuer ist aus", bestätigte ein Polizeisprecher. Wegen des Feuerwehreinsatzes wurde der Verkehr auf der U-Bahnlinie U4 vorübergehend unterbrochen.
Putin vermeldet Beginn von ukrainischer Gegenoffensive
Die ukrainische Gegenoffensive kam wohl schon vor einigen Tagen in Gang. Das Institute for the Study of War erklärte am Montag auf Twitter, dass "russische und ukrainische Beamte den Beginn der ukrainischen Gegenoffensive signalisieren".
Am Donnerstag gab es jedoch bedeutende Entwicklungen. Mehrere Berichte besagen, dass im Südosten der Ukraine, südlich der ukrainischen Großstadt Saporischschja, eine größere Schlacht begonnen hat.
Gut platzierte, inoffizielle pro-ukrainische Quellen sagten, dass die südöstliche Front aktiver wird und es gibt unbestätigte Bilder und Berichte, dass die neuen modernen ukrainischen Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion an der Offensive beteiligt sind. "Die Ereignisse, die sich jetzt an der Front abspielen, signalisieren den Beginn der Offensive, und die Ukraine wird ihre Bemühungen verstärken", sagte der Leiter der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, am Donnerstagmorgen.
Nun zieht Kreml-Chef Wladimir Putin nach. Er vermeldet am Freitag den Beginn der ukrainischen Gegenoffensive. "Wir können mit Sicherheit sagen, dass diese Offensive begonnen hat", sagte er der Agentur Interfax zufolge vor Journalist:innen.

Putin spricht nun selbst vom Beginn der Gegenoffensive. Bild: Pool Sputnik Kremlin / Mikhail Klimentyev
Demo von Fridays for Future bei UN-Klimaverhandlungen
Klimaaktivisten von Fridays for Future haben vor dem Kongresszentrum in Bonn während der laufenden Zwischenverhandlungen für die nächste Weltklimakonferenz demonstriert. Laut einem Polizeisprecher nahmen an der Kundgebung, die am späten Nachmittag begann, 130 Menschen teil. Die Proteste verliefen friedlich und sollten nach einem geplanten Demozug am Abend enden, wie der Polizeisprecher weiter erklärte. Nach Angaben der Klimaschutzbewegung waren auch Aktivisten aus Ländern wie Uganda und Namibia, die bereits heute stark von der Klimakrise betroffen sind, bei der Demonstration anwesend.
Laut der Aktivistin Luisa Neubauer wollte man am Freitag "die fossilen Teile von Politik, Finanzwesen und Wirtschaft daran erinnern, dass das Zeitalter von Kohle, Öl und Gas vorbei ist", wie sie im Vorfeld der Demonstration der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mitteilte. Während die Klimakrise unübersehbar eskaliere, versuchten Lobbyisten für Öl, Kohle und Gas die Klimaziele abzuschwächen, die Sprache zu verwässern und fossile Geschäftsmodelle unter dem Vorwand grüner Versprechen zu verlängern. "Doch das werden wir nicht zulassen."
Richter lehnt Assanges Anträge auf Berufung gegen Auslieferung ab
Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, muss erneute Rückschläge einstecken. Er hat im juristischen Tauziehen um seine Auslieferung in die USA wiederholt den Kürzeren gezogen. Zwei von seinen Anträgen auf Berufung hat ein Richter am Londoner High Court jetzt abgelehnt. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag mitteilte.
Assange wollte sowohl gegen die ursprüngliche Gerichtsentscheidung über seine Auslieferung als auch gegen den Auslieferungsbescheid der britischen Regierung in Berufung gehen. Ohne Erfolg.

Julian Assange kämpft gegen seine Auslieferung an die USA an.Bild: PA Wire/dpa / Dominic Lipinski
Daraufhin äußerte sich auch die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF). Demnach sei die Gefahr, dass der 51-Jährige tatsächlich an die USA überstellt werde, "nun so real wie nie zuvor". Kampflos will Assange die neuerliche Entscheidung nicht auf sich sitzen lassen, wie seine Frau via Twitter mitteilte. Stella Assange schrieb dort, dass der gebürtige Australier in der kommenden Woche einen weiteren Antrag am High Court stellen werde.
Bruch von Kachowka-Staudamm: Mindestens 14 Tote in Flutgebiet
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Dnipro sind durch die dadurch ausgelöste Flutkatastrophe mindestens 14 Menschen gestorben. Die Angaben gehen auf ukrainische und russische Behörden zurück. Unabhängig überprüfen lassen sie sich nicht.

Der Bruch des Staudamms bringt verheerende Folgen mit sich.Bild: AP / Libkos
Zudem sollen auf beiden Seiten des Dnipros, der die Frontlinie im Süden der Ukraine markiert, bislang mehr als 6000 Menschen evakuiert worden sein. Die Ukraine wirft Russland vor, die Menschen während der Hilfsmaßnahmen bombardiert zu haben. Beide Länder geben sich gegenseitig die Schuld an der Zerstörung des Staudamms.

Eine Frau wird in Cherson evakuiert, die Stadt ist zu großen Teilen überflutet.Bild: AP / Roman Hrytsyna
FC Bayern verpflichtet Laimer
Bayern München hat nun, wie bereits erwartet, Konrad Laimer an Land gezogen. Der Mittelfeldspieler wechselt von RB Leipzig zum Rekordmeister. Der österreichische Nationalspieler kommt ablösefrei und erhält einen Vierjahresvertrag bis 2027. "Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Der FC Bayern ist einer der größten Klubs der Welt", sagte er dazu. Der 26-Jährige galt lange als Wunschkandidat des mittlerweile entlassenen Julian Nagelsmann.

Konrad Laimer kommt zum FC Bayern.Bild: imago images / Michael Weber
Trump erneut angeklagt
Ex-Präsident Donald Trump ist von der US-Bundesjustiz wegen seines Umgangs mit Geheimdokumenten nach dem Ende seiner Amtszeit in 37 Punkten angeklagt worden. In 31 Punkten geht es dabei um die vorsätzliche Aufbewahrung von Informationen zur nationalen Verteidigung, wie aus der am Freitag veröffentlichten Anklageschrift hervorgeht. Demnach bewahrte Trump in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago nach Ende seiner Amtszeit im Weißen Haus unter anderem Dokumente zu US-Atomwaffen und zu militärischen Aktivitäten anderer Staaten auf.
Noch bevor die offizielle Anklageschrift veröffentlicht wurde, hatte Trump sich auf seiner Plattform Truth Social geäußert: "Die korrupte Biden-Regierung hat meine Anwälte informiert, dass ich angeklagt wurde", erklärte Trump, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will, am Donnerstag. Er müsse kommenden Dienstag vor einem Bundesgericht in Miami erscheinen.
"Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass so etwas einem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten passieren könnte", erklärte der Rechtspopulist, der am Mittwoch 77 Jahre alt wird, auf seiner Online-Plattform Truth Social. Er ist bereits der erste Ex-Präsident der US-Geschichte, gegen den in einem US-Bundesstaat Anklage erhoben wurde: Im März wurde er von der Staatsanwaltschaft von Manhattan wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 angeklagt.

Donald Trump ist nach eigenen Angaben in der Dokumentenaffäre erneut angeklagt worden.Bild: AP / Andrew Harnik
Einigung von EU-Staaten: Asylverfahren sollen verschärft werden
Die Asylverfahren in der EU sollen angesichts der Probleme mit illegaler Migration deutlich verschärft werden. Bei einem Innenministertreffen in Luxemburg stimmte am Donnerstag eine ausreichend große Mehrheit an Mitgliedstaaten für umfassende Reformpläne, wie der schwedische Ratsvorsitz am Donnerstagabend nach stundenlangen schwierigen Verhandlungen mitteilte. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: "Es waren keine leichten Entscheidungen, für alle die hier am Tisch stehen, aber es waren historische."

Innenministerin Nancy Faeser musste einen Kompromiss im Asyl-Streit eingehen.Bild: imago images/Jan Huebner
Vorgesehen in den nun vereinbarten Reformplänen ist insbesondere ein deutlich härterer Umgang mit Migranten ohne Bleibeperspektive. So sollen ankommende Menschen aus als sicher geltenden Ländern künftig nach dem Grenzübertritt unter haftähnlichen Bedingungen in streng kontrollierte Aufnahmeeinrichtungen kommen. Dort würde dann im Normalfall innerhalb von zwölf Wochen geprüft werden, ob der Antragsteller Chancen auf Asyl hat. Wenn nicht, soll er umgehend zurückgeschickt werden.
Die Bundesregierung hatte sich in den Verhandlungen nachdrücklich dafür eingesetzt, dass Familien mit Kindern von den sogenannten Grenzverfahren ausgenommen werden. Um den Durchbruch zu ermöglichen, musste sie allerdings letztlich akzeptieren, dass dies doch möglich sein könnte.
(mit Material von dpa und afp)