Am Donnerstagmittag sind vor einer Schule im badischen Offenburg Schüsse gefallen. Ein Minderjähriger soll auf einen Mitschüler geschossen haben. Er hatte offenbar gezielt ein Klassenzimmer betreten und dort mit einer Waffe auf einen Gleichaltrigen Schüsse abgesetzt. Laut Polizei seien mittags Notrufe eingegangen. Der Tatverdächtige soll bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte von einem anderen im Klassenraum Anwesenden festgehalten worden sein.
Das Opfer wurde zunächst schwerverletzt in eine Klinik eingeliefert. Dort erlag der Schüler jedoch seinen Verletzungen. Das teilte die Polizei am Abend mit.
Die Polizei war mit über 300 Einsatzkräften vor Ort an der Waldbach-Schule in der Nordstadt. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Die Leiterin der Staatsanwaltschaft Offenburg, Iris Janke, erklärt: "Der Tatverdächtige wird noch am heutigen Tag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg der zuständigen Ermittlungsrichterin zum Erlass eines Haftbefehls wegen Totschlags vorgeführt."
Nach jetzigem Erkenntnisstand dürfte die Tat persönliche Gründe haben, erklärte die Polizei. Alle Schüler:innen befänden sich in psychologischer Behandlung. Zunächst mussten sie im Schulgebäude bleiben, bis sie es nachmittags verlassen konnten.
Israel dementiert die Aussage aus dem Weißen Haus, dass die Regierung angeblich täglichen mehrstündigen humanitären Feuerpausen zugestimmt haben soll. Israel beharrt darauf, dass eine Feuerpause nur infrage käme, wenn die Hamas die festgehaltenen Geiseln freilasse. "Die Kämpfe gehen weiter und es wird keine Feuerpause ohne die Freilassung unserer Geiseln geben", heißt es am Donnerstag aus dem Büro von Benjamin Netanjahu.
Zuvor hatte die USA verkündet, dass es ab Donnerstag im Norden des Palästinensergebietes jeden Tag vier Stunden lang keine Militäreinsätze geben soll. Dementiert hat Israel diesen Bericht zwar nicht direkt, aber eine Feuerpause auch nicht zugesagt.
Stattdessen verwies Netanjahus Büro darauf, dass es bereits einen Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen gebe, auf dem Israel zurzeit täglich für einige Stunden eine sichere Passage zusagt.
Die Bundesregierung hat sich nach monatelangem Streit auf eine Unterstützung der Industrie gegen die hohen Strompreise geeinigt. Laut Justizminister Marco Buschmann (FDP) soll die Stromsteuer 2024 und 2025 auf das EU-Minimum gesenkt und 350 Konzernen, die besonders unter den Preisen leiden, eine Kompensation gezahlt werden.
Nach den neuen Plänen soll die Stromsteuer künftig statt derzeit zwei Prozent nur noch 0,05 Prozent betragen. Die bestehende Strompreiskompensation wird demnach für fünf Jahre verlängert und zudem ausgeweitet. Deutschland soll so als Wirtschaftsstandort attraktiver werden.
In Spanien ist Alejo Vidal-Quadras, Mitbegründer der rechtspopulistischen Vox-Partei, am Donnerstag auf offener Straße niedergeschossen worden. Der Politiker wurde demnach in der Nähe seines Zuhauses im Madrider Stadtviertel Salamanca ins Gesicht geschossen, sei jedoch bei Bewusstsein ins Krankenhaus gebracht worden. Der Täter floh wohl auf einem Motorrad. Laut "El Mundo" ist er außer Lebensgefahr.
Vidal-Quadras war früher Chef der konservativen Volkspartei PP in Katalonien, bis er 2013 Vox mitbegründete. Anschließend trat er für die Partei 2014 bei den Europawahlen an, errang jedoch keinen Sitz.
Der Tarifstreit zwischen der Lokführer:innen-Gewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn ist am Donnerstag in Berlin in die nächste Runde gegangen. Zum Auftakt der neuen Tarifrunde hat die Bahn in einem ersten Angebot den Beschäftigten elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro vorgeschlagen.
Bahn-Vorstand Martin Seiler erklärte im Zuge dessen, dass die von der GDL geforderte Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich nicht machbar sei. GDL-Chef Claus Weselsky kritisierte hingegen die Angebote der Bahn. Er sprach von einer "Provokation", denn die angebotene Gehaltserhöhung sei zu niedrig. Sollte es bei den Verhandlungen zu keiner Einigung kommen, könnten bald wieder bundesweite Streiks drohen.
Beide Seiten einigten sich immerhin darauf, die Verhandlungen kommende Woche Donnerstag und Freitag fortzusetzen. Weitere Treffen setzten sie für den 23. und 24. November sowie für den 5., 6., 14. und 15. Dezember an. Es dürfte also bis kurz vor Weihnachten spannend bleiben, ob bald Bahnstreiks anstehen. Weselsky hat stets betont, dass auch die Feiertage über Weihnachten nicht tabu sind für Arbeitskämpfe.
Zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht ist am Donnerstagmorgen im Bundestag zum Thema Schutz jüdischen Lebens debattiert worden. Es war unter anderem die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer eingeladen. Letzterer dankte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas für ihre jahrelange Erinnerungsarbeit.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte in ihrer Rede, "es darf nicht weggeschaut werden", wenn auch heute Jüdinnen und Juden ermordet werden. CSU-Landesgruppenvorsitzender Alexander Dobrindt sprach davon, dass die Existenz jüdischen Lebens in Deutschland nach der Shoa ein Vertrauensbeweis sei, den es durch politische Taten zu rechtfertigen gelte.
Im Anschluss an die Bundestagsdebatte fand ab 11 Uhr eine zentrale Gedenkveranstaltung in der Berliner Synagoge Beth Zion statt. Zentralratspräsident Josef Schuster dankte dort für den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland, äußerte jedoch auch, dass man "keine Schutzschilder" wolle: "Wir wollen frei leben in Deutschland, in unserem Land." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) appellierte in seiner Rede daran, das Versprechen "Nie wieder" gerade jetzt einzulösen und jedem Judenhass entschieden entgegenzutreten.
Die monatelangen Streiks der Schauspieler:innen in Hollywood haben zu einer Einigung mit Studios wie Disney und Netflix geführt. Der Streik werde offiziell um Mitternacht (9 Uhr mitteleuropäischer Zeit) beendet, teilte die Gewerkschaft Sag-Aftra mit. Sie vertritt die Interessen von Schauspieler:innen, Stuntleuten und anderen Darsteller:innen im Filmgeschäft.
Teil der Einigung sind höhere Gehälter sowie ein besserer Schutz vor dem Einsatz Künstlicher Intelligenz. Das vorläufige Abkommen muss noch seitens des Gewerkschaftsvorstandes sowie seiner Mitgliedschaft unterzeichnet werden, was einige Wochen dauern dürfte.
KI wurde zuletzt im großen Stil in Serien und Filmen eingesetzt, ohne dass es Regularien dazu gab und Schauspieler:innen rechtlich abgesichert waren. Sogar bereits tote Schauspieler:innen wurden mittels CGI-Technik in Filmen wieder zum Leben erweckt, etwa Peter Cushing 2016 in "Rogue One: A Star Wars Story".
(mit Material von dpa und afp)