Nach Kritik an einem auf "tagesschau.de" veröffentlichten Meinungsbeitrag zur Twitter-Übernahme durch Elon Musk hat die ARD eine Textstelle geändert und den Begriff "Ratten" gestrichen. "Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen", hieß es in einer nachträglich ergänzten Anmerkung der ARD zu dem "tagesschau.de"-Kommentar. In vielen Reaktionen bei Twitter wurde heftig kritisiert, dass in dem Text Menschen als Ratten bezeichnet worden seien.
In dem am Samstag veröffentlichten Meinungsartikel geht es um die erste Woche nach der Twitter-Übernahme durch Tech-Milliardär Musk - und auch darum, wie der Kurzbotschaftendienst mit extremistischen Inhalten umgeht. In einer ersten Version stand: "Musk hat auch angekündigt, dass Twitter zum "Marktplatz der Debatte" werden solle. Aber auf seinem "Marktplatz" sollen offenbar auch rassistische oder verschwörerische Ratten aus ihren Löchern kriechen dürfen. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn genau diese Ratten - um im Marktplatzbild zu bleiben – in ihre Löcher zurückgeprügelt werden."
Bei den Twitter-Trends in Deutschland rangierte das Schlagwort "Ratten" am Sonntag unter den meistdiskutierten Themen. Teils wurde daran erinnert, dass es eine sprachliche Methode der Nationalsozialisten gewesen sei, politische Gegner zu entmenschlichen und so herabzuwürdigen. In der überarbeiteten Fassung des "tagesschau.de"-Kommentars mit dem Titel "Sieben Tage der Zerstörung" wurde der Begriff "Ratten" entfernt.
Bei der UN-Klimakonferenz COP27 ist am Eröffnungstag ein erster Erfolg bei einem der Knackpunkte der Verhandlungen verkündet worden. Das Konferenzplenum stimmte am Sonntag zu, bei der COP27 Finanzhilfen für ärmere Staaten für die Bewältigung bereits eintretender klimabedingter Schäden und Verluste erstmals als eigenen Punkt auf der Verhandlungsagenda zu verankern. Dies zeige "einen Sinn für Solidarität und Mitgefühl für das Leiden der Opfer klimabedingter Katastrophen", sagte der Präsident der COP27, der ägyptische Außenminister Sameh Schukri, vor den Delegierten aus mehr als 190 Staaten. Zugleich betonte er, es gehe bei dem Verhandlungspunkt nicht um "Verantwortung oder Entschädigung".
Seit Jahren weisen Entwicklungsländer und kleine Inselstaaten jedoch darauf hin, dass sie die Auswirkungen der Erderhitzung schon jetzt deutlich und stärker als die reichen Industriestaaten zu spüren bekommen. Sie fordern daher zusätzliche Finanzhilfen der Industriestaaten in diesem Bereich. In den fast 30-jährigen UN-Klimaverhandlungen wurde aber noch kein Finanzierungsmechanismus dafür beschlossen.
Da sie eine Verpflichtung zu unendlich hohen Reparationszahlungen fürchten, haben die Industriestaaten, insbesondere die USA, die Verhandlungen über Finanzhilfen für klimabedingte Schäden und Verluste in den vergangenen Jahren blockiert.
US-Sänger Aaron Carter ist tot. Das berichtete sein Agent Roger Paul auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf die Mutter Carters. "Sie rief mich an und sagte, ihr Sohn sei tot", sagte Paul in einem Telefonat. Der ehemalige Kinderstar wurde 34 Jahre alt. Alle weiteren Einzelheiten und Umstände würden geklärt und dann mitgeteilt, hieß es. Die Polizei von Los Angeles bestätigte auf Nachfrage einen Einsatz in Lancaster im US-Bundesstaat Kalifornien, gab aber keine Details bekannt.
Berichte, nach denen Carter in einer Badewanne gefunden wurde, blieben zunächst unbestätigt. In einer schriftlichen Stellungnahme des Managements hieß es: "Wir sind sehr traurig und schockiert, heute den Tod von Aaron Carter zu bestätigen. Im Moment wird seine Todesursache untersucht." Man bitte um Rücksicht auf die Familie. Carter hatte zuletzt immer wieder mit psychischen Problemen sowie Medikamenten- und Drogensucht gekämpft. In seinen letzten Beiträgen auf Social Media zeigte er sich jedoch sehr hoffnungsvoll, kündigte sogar neue Musik an.
Die italienische Regierung hat einem deutschen Rettungsschiff das Anlegen am Hafen von Catania in Sizilien erlaubt und weitere Rettungsschiffe trotz sich verschlechternder Wetterbedingungen womöglich in internationale Gewässer zurückgeschickt. Die Regierung in Rom werde bei ihren humanitären Verpflichtungen keinen "Rückzieher" machen, aber diejenigen, die sich nicht qualifizierten, müssten "unsere Hoheitsgewässer verlassen und von dem Staat versorgt werden, unter dessen Flagge sie fahren", sagte Innenminister Matteo Piantedosi am Samstag.
Die "Humanity 1" ist bislang das einzige von insgesamt vier Rettungsschiffen, das eine Erlaubnis zum Einlaufen in den Hafen erhielt. Wie ihr Sprecher der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, wurde die Besatzung von den italienischen Behörden aufgefordert, den Hafen von Catania in Sizilien anzulaufen.
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat den neuen Twitter-Chef Elon Musk dazu aufgerufen, für die Respektierung der Menschenrechte in dem Onlinenetzwerk zu sorgen. Aus seiner Sicht sei es "kein ermutigender Start", dass Musk Berichten zufolge kurz nach der Twitter-Übernahme das gesamte Menschenrechts-Team des Kurzmitteilungsdienstes entlassen habe, schrieb Türk am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Offenen Brief an den Multimilliardär.
Er sei "in Sorge um unseren digitalen öffentlichen Raum und Twitters Rolle dort", schrieb Türk weiter. Wie alle Unternehmen müsse sich Twitter des Schadens bewusst sein, die auf der digitalen Plattform verursacht werden könnten, und entsprechende Maßnahmen ergreifen. "Respekt für unsere gemeinsamen Menschenrechte sollten die Leitlinien für die Nutzung und Entwicklung der Plattform sein", betonte der UN-Menschenrechtskommissar. "Kurz, ich dränge Sie dafür zu sorgen, dass Menschenrechte unter Ihrer Führung entscheidend sind für das Twitter-Management sind."
(and/jab/dpa/afp)