Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Montagabend Altkanzlerin Angela Merkel mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Altkanzlerin ist damit nach ihren Vorgängern Konrad Adenauer und Helmut Kohl erst die dritte Person in der Bundesrepublik, die das "Großkreuz in besonderer Ausführung" erhält.
Steinmeier nannte Merkel eine "beispiellose Politikerin", die Deutschland erfolgreich durch viele Krisen gesteuert habe. "Sie haben unserem Land unter nie da gewesenen Herausforderungen neu zu wirtschaftlichem Erfolg verholfen", sagte der Bundespräsident über die langjährige Chefin der Christdemokraten.
Die Verleihung des Ordens an Merkel hatte im Vorfeld eine heftige Debatte über das Für und Wider der Auszeichnung entfacht. Mehr über die Hintergründe liest du hier.
Aktivist:innen der Letzten Generation müssen für mehrere Monate ins Gefängnis. Sie hatten nur wenige Stunden nach einer Verurteilung erneut Straßen blockiert. Das Amtsgericht Heilbronn verurteilte zwei Männer und eine Frau wegen Nötigung zu Freiheitsstrafen von fünf, vier und drei Monaten ohne Bewährung.
Das Urteil ist laut Staatsanwaltschaft und Aktivist:innen das bislang härteste gegen Mitglieder der Letzten Generation in Deutschland. Ein weiterer Angeklagter wurde zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat den geplanten ersten Testflug seiner Riesenrakete Starship in letzter Minute abgesagt. Das sagte ein SpaceX-Vertreter am Montag bei der Live-Übertragung des geplanten Starts der leistungsstärksten jemals gebauten Weltraumrakete. SpaceX-Gründer Elon Musk schrieb auf Twitter, anscheinend sei ein Ventil eingefroren. Die 120 Meter hohe Rakete hätte eigentlich am Montag vom SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas abheben sollen. Nun wolle man es laut Musk in einigen Tagen erneut versuchen.
Musk hatte im Vorfeld von einem "sehr riskanten Flug" gesprochen. Im Februar waren bei einem Test auf der Raketenbasis erstmals fast alle Triebwerke der Rakete erfolgreich gezündet worden. Starship besteht aus einer 50 Meter langen Raumfähre und der 70 Meter hohen Super-Heavy-Rakete. Mit Starship sollen Astronauten künftig zum Mond fliegen, auch weitere Reisen sollen möglich sein.
Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa ist in Russland zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Moskauer Gericht gab bekannt, dass Kara-Mursa des "Hochverrats", der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee und der illegalen Arbeit für eine "unerwünschte" Organisation schuldig sei. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Westliche Regierungen reagierten empört auf das Urteil und forderten die Freilassung des 41-Jährigen. Das US-Außenministerium verurteilte eine "eskalierende Kampagne der Unterdrückung" in Russland. Die EU sprach von einer "empörend harschen Gerichtsentscheidung". Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin erklärte, das Urteil zeige, welch erschütterndes Ausmaß die Repression in Russland inzwischen erreicht habe.
Es ist wegen einer schrecklichen Geschichte deutschlandweit bekannt: das frühere Wohnhaus des sogenannten "Kannibalen von Rotenburg". Er, Armin Meiwes, sitzt wegen Mordes und Störung der Totenruhe in Haft. Der Computertechniker hatte im Jahr 2001 einen Internet-Bekannten getötet, zerlegt und Teile des Körpers gegessen.
Nun ist das ehemalige Haus des "Kannibalen" den Flammen zum Opfer gefallen. Es wurde in der Nacht zum Montag durch einen Brand völlig zerstört. Anwohner hatten gegen 3.20 Uhr die Feuerwehr alarmiert, wie eine Polizeisprecherin in Fulda mitteilte. Wie genau es zu dem Brand kommen konnte, ist demnach noch unklar. Aber: Die Polizei schloss Brandstiftung in dem seit Jahren leerstehenden Gebäude nicht aus. Die Kripo Bad Hersfeld hat die Ermittlungen übernommen. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf eine untere sechsstellige Summe.
Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst tritt zurück. Das teilte eine Sprecherin der Landesregierung ohne Angaben von Gründen am Montag mit. Ernst habe Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Montag um ihren Rücktritt gebeten, hieß es vonseiten der Staatskanzlei in Potsdam. Die SPD-Politikerin ist die Frau von Kanzler Olaf Scholz und war seit 2017 in Brandenburg Landesministerin für Bildung, Jugend und Sport.
Im Sudan haben sich die schweren Gefechte zwischen den rivalisierenden Lagern der zwei mächtigsten Männer des Landes in der Nacht zu Montag fortgesetzt. Anwohner:innen in der Hauptstadt Khartum berichteten von anhaltenden Schüssen und Explosionen, aber auch in anderen Teilen des Landes am Horn von Afrika gingen die Kämpfe weiter – etwa in der Hafenstadt Port Sudan am Roten Meer und in der Stadt Merowe, die über einen wichtigen Flughafen verfügt. Schon jetzt hat die Staatskrise Dutzende Menschen das Leben gekostet, und die Opferzahlen könnten noch deutlich steigen. Am Montag will der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York über die Lage beraten.
Der Machtkampf im Sudan lässt das flächenmäßig drittgrößte Land Afrikas mit seinen rund 46 Millionen Einwohnern und reichen Öl- und Gold-Vorkommen im Chaos versinken. Wer dort auf dem Schlachtfeld gerade die Oberhand hat, ist angesichts der unübersichtlichen Lage und widersprüchlichen Angaben beider Konfliktparteien unklar. Sowohl die sudanesischen Streitkräfte unter dem Befehl von De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan als auch die von seinem Vize Mohammed Hamdan Daglo angeführte paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) verbreiten Erfolgsmeldungen, deren Wahrheitsgehalt sich kaum überprüfen lässt.
Bei Schüssen während einer Geburtstagsparty unter Jugendlichen sind im US-Bundesstaat Alabama mindestens vier Menschen getötet worden. Zudem gebe es 28 Verletzte, von denen einige in Lebensgefahr seien, sagte Jeremy Burkett von der örtlichen Polizei bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend (Ortszeit). Zum Alter der Opfer und den Hintergründen der Gewalttat machten die Behörden zunächst keine Angaben. Unklar war auch, ob die Ermittler einen oder mehrere Schützen identifiziert oder gar gefasst haben.
Die Schüsse fielen am Samstagabend gegen 22.30 Uhr in einem Tanzstudio in dem Ort Dadeville, der etwa 70 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Montgomery liegt. US-Medien berichteten, unter den Opfern seien vorwiegend Jugendliche, da es sich um eine Feier zum 16. Geburtstag eines Mädchens gehandelt habe. Eines der Todesopfer soll der ältere Bruder des Geburtstagskinds sein, wie die Regionalzeitung "Montgomery Advertiser" berichtete. Er habe kurz vor seinem Schulabschluss gestanden. "Er war ein sehr, sehr bescheidenes Kind. Er hat sich nie mit jemandem angelegt. Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht", zitierte die Zeitung seine Großmutter. Auch die Mutter sei angeschossen worden, habe aber überlebt.
Der Sender CNN berichtete, unter den 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern von Dadeville herrsche großer Unmut wegen der zurückhaltenden Informationspolitik der Polizei. Burkett bat jedoch um Verständnis, dass noch keine Details genannt werden könnten. US-Präsident Joe Biden reagierte entsetzt auf das neuerliche Blutvergießen und forderte erneut schärfere Waffengesetze in den USA, wo jedes Jahr Tausende Menschen erschossen werden. "Was ist aus unserem Land geworden, wenn Kinder nicht mehr ohne Angst zu einer Geburtstagsparty gehen können? Wenn Eltern sich jedes Mal Sorgen machen müssen, wenn ihre Kinder zur Schule, ins Kino oder in den Park gehen?"
(mit Material von dpa und afp)