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20-Jähriger soll Kind virtuell zum Selbstmord gedrängt haben

18.06.2025, Hamburg: Florian Abbenseth (r-l), Polizeipressesprecher, Jan Hieber, Leiter Landeskriminalamt, Falk Schnabel, Polizeipräsident, und Jörg Fröhlich, Generalstaatsanwalt, geben im Polizeipräs ...
In Hamburg berichten Ermittler von den schrecklichen Taten, die dem Festgenommenen vorgeworfen werden.Bild: dpa / Georg Wendt
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20-Jähriger soll Kind virtuell zum Selbstmord gedrängt haben

Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.
18.06.2025, 16:1918.06.2025, 17:32
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20-Jähriger soll Kind virtuell zum Selbstmord gedrängt haben

Es sind unvorstellbare Taten, die die Soko Mantacore aufgedeckt hat: Nach monatelangen Ermittlungen hat die Polizei Hamburg einen 20-jährigen mutmaßlichen Pädokriminellen wegen Mordverdachts an einem Kind festgenommen. Er soll Kopf einer Gruppe im Internet sein, die zahlreiche Kinder virtuell sexuell missbraucht haben soll, wie die Polizei mitteilte.

Unter anderem soll der 20-Jährige über das Internet einen 13-jährigen US-Amerikaner in den Suizid getrieben haben. Die Taten wurden demnach in Zusammenarbeit mit dem FBI aufgedeckt.

Der Beschuldigte ist laut Staatsanwaltschaft dringend verdächtig, im Alter von 16 bis 19 Jahren mehr als 120 Straftaten begangen zu haben. Darunter seien insbesondere Straftaten, die sich gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung von insgesamt acht kindlichen und jugendlichen Geschädigten gerichtet hätten.

"Das sind Abgründe, die nur schwer auszuhalten sind", sagte Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel. Die Taten zeigten ein unvorstellbares Maß an Verrohung und Unmenschlichkeit.

Iran laut USA zu neuen Verhandlungen bereit

Der Iran ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zu neuen Verhandlungen über sein Atomprogramm bereit. "Der Iran hat viele Probleme, und sie wollen verhandeln", sagte Trump am Mittwoch in Washington. Auf die Frage von Journalist:innen, ob die iranische Führung ihn kontaktiert habe, antwortete er mit "Ja".

Der US-Präsident ließ zugleich offen, ob er militärisch in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingreifen will. "Ich könnte es tun, ich könnte es auch lassen", sagte Trump dazu: "Niemand weiß, was ich tun werde."

Der Präsident hatte zuvor den Ton gegenüber dem Iran verschärft und von Teheran eine "bedingungslose Kapitulation" gefordert. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei wies dies entschieden zurück und warnte die USA vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt.

"Das iranische Volk ist entschlossen und wird sowohl gegen einen auferzwungenen Krieg als auch gegen einen auferzwungenen Frieden Widerstand leisten", sagte Chamenei einer im Fernsehen verlesenen Ansprache zufolge.

ARCHIV - 05.07.2024, Iran, Teheran: Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei spricht bei der Stimmabgabe für die Präsidentschaftsstichwahl. (zu dpa: «Irans Staatsoberhaupt Chamenei droht Israel mi ...
Ayatollah Ali Chamenei zeigt sich aktuell nicht öffentlich. (Archivbild)Bild: AP / Vahid Salemi

Die USA warnte er eindringlich vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt. Das werde "irreparablen Schaden" hervorrufen, so das iranische Staatsoberhaupt. Am Dienstag hatte sich US-Präsident Donald Trump mit einer unverhohlenen Drohung an Chamenei gewandt, dem die iranische Verfassung als Staatsoberhaupt in allen strategischen Belangen das letzte Wort gewährt.

Israel meldet Zerstörung von iranischem Hauptquartier

Israelische Kampfjets haben nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz am Mittwoch das Hauptquartier für Innere Sicherheit im Iran zerstört. Damit sei "das wichtigste Unterdrückungsorgan des iranischen Diktators" Ayatollah Ali Chamenei getroffen worden, erklärte Katz. Der Iran wiederum meldete, in der Nacht zum Mittwoch "Hyperschallraketen" auf Israel abgefeuert zu haben.

Kabinett beschließt "Bauturbo" für Deutschland

Die Planungs- und Genehmigungsphase von Bauprojekten in Deutschland soll deutlich kürzer werden: Statt bis zu fünf Jahren für ein Bauplanverfahren sollen für Bauvorhaben künftig nur noch zwei Monate nötig sein. Das Kabinett beschloss am Mittwoch den Gesetzentwurf zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung. "Wir zünden heute den Bauturbo", sagte Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD).

18.06.2025, Berlin: Verena Hubertz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen, Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzender, geb ...
Lars Klingbeil (l.) und Verena Hubertz (r.) haben den Bauturbo möglich gemacht. Bild: dpa / Kay Nietfeld

Laut dem Gesetzentwurf können Städte und Gemeinden künftig von den bisher geltenden Vorschriften des Planungsrechts abweichen. Voraussetzung ist laut Bundesbauministerium, dass die Abweichung mit den Interessen der Allgemeinheit vereinbar ist und dass entweder ein Wohngebäude errichtet wird oder ein Gebäude für neuen Wohnraum erweitert, geändert oder erneuert wird.

Der Gesetzentwurf soll nach den nötigen Beratungen im Bundestag laut Ministerium bereits im Herbst dieses Jahr in Kraft treten. Die Regelung soll bis 31. Dezember 2030 befristet sein. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hubertz, die Regierung werde auch "massiv" in den Bau neuer Wohnungen investieren.

DFB verlängert mit Sportdirektorin Nia Künzer

Der DFB hat kurz vor der Europameisterschaft den Vertrag mit Nia Künzer als Sportdirektorin Frauenfußball vorzeitig bis 2029 verlängert. "Nia Künzer ist ein Gewinn für den DFB", sagte Verbandspräsident Bern Neuendorf nach einem einstimmigen Beschluss des Aufsichtsrats und der Gesellschafterversammlung.

Die 45-Jährige habe "wichtige Weichen zur Weiterentwicklung in diesem für den DFB hochpriorisierten Bereich gestellt. Dabei hat sie sich ihren kritischen Blick bewahrt", so Neuendorf weiter.

Das Team von Bundestrainer Christian Wück trifft bei der EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) in der Vorrunde auf Polen, Dänemark und Schweden. Für den 52-Jährigen ist es das erste Turnier mit den deutschen Frauen, sein Vertrag läuft bis Ende 2026. 2027 steht die WM in Brasilien an.

Abtreibungen in England und Wales bald nicht mehr strafbar

Das britische Parlament hat eine Gesetzesänderung zur Entkriminalisierung von Abtreibungen auf den Weg gebracht. Die Abgeordneten stimmten mit großer Mehrheit für einen Änderungsantrag zu einem Gesetzespaket. Damit wird sich in England und Wales endgültig der fast 150 Jahre alte, von Männern beschlossene Grundsatz ändern, dass Abtreibungen immer strafbar sind. In Deutschland war ein ähnliches Vorhaben gescheitert.

Bislang sind in England und Wales Schwangerschaftsabbrüche bis zur 24. Woche zwar möglich und erlaubt. Diese gelten aber nur als Ausnahmen, die nicht strafrechtlich verfolgt werden sollen. Der alte Gesetzestext erlaubt es, für Schwangerschaftsabbrüche lebenslange Haftstrafen zu verhängen. Beschlossen ist das übergeordnete Gesetzespaket noch nicht, das gilt aber wegen der großen Mehrheit der Regierungspartei Labour als Formsache.

ARCHIV - 08.01.2007, Nordrhein-Westfalen, Bonn: Eine hochschwangere Frau fasst sich mit beiden H�nden an ihren Bauch. Weltweit sterben jedes Jahr etwa 4,5 Millionen M�tter und Babys w�hrend der Schwan ...
England und Wales gehen beim Schutz von schwangeren Menschen einen großen Schritt.Bild: dpa / Felix Heyder

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(mit Material von dpa und afp)

Amoklauf in Graz: Junger Mann mit Täter verwechselt und bedroht
Am Dienstagmorgen tötete ein ehemaliger Schüler einer Grazer Schule bei einem Amoklauf zehn Menschen. Mit zwei Waffen soll der 21-jährige Täter um sich geschossen haben, anschließend tötete er sich selbst. Obwohl das bekannt ist, erfährt ein junger Mann in Österreich nun Hass im Internet und in der Öffentlichkeit – weil er für den Amokläufer gehalten wird.

Das Leben vieler habe sich mit dem heutigen Tag "dramatisch verändert". So brachte es der Ministerpräsident der Steiermark, Mario Kunasek, am Dienstagnachmittag auf den Punkt. Damit meinte er natürlich vor allem die Hinterbliebenen der Opfer, die traumatisierten Schüler:innen und die geschockte Öffentlichkeit, die diese Gräueltat verarbeiten müssen.

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