Deutschlands Handballer haben sich dank einer massiven Leistungssteigerung für die Olympischen Spiele qualifiziert und Bundestrainer Alfred Gislason endgültig zu einer Vertragsverlängerung verholfen. Die DHB-Auswahl setzte sich in Hannover im entscheidenden Spiel gegen Österreich mit 34:31 (18:15) durch und sicherte sich hinter Kroatien den zweiten Platz in ihrer Vierergruppe. Vor 10.099 Zuschauern waren Julian Köster und Renars Uscins am Sonntag mit jeweils acht Toren bester Werfer für die deutsche Auswahl, die nach der 30:33-Niederlage gegen die Kroaten am Vortag mächtig unter Druck gestanden hatte.
Durch die Qualifikation herrscht auch in der Bundestrainer-Frage endlich Gewissheit. Gislason, der in den vergangenen Tagen gereizt auf Nachfragen zu seiner Zukunft reagiert hatte, bleibt bis Februar 2027 im Amt. In Hannover hatte der Isländer seinen Job auf Bewährung erledigt. Hätte das DHB-Team das Paris-Ticket nicht gelöst, wäre Gislasons Zeit beim DHB vorbei gewesen.
Bei Protesten im Zuge der Präsidentschaftswahl in Russland sind nach Angaben von Bürgerrechtlern mindestens 74 Menschen festgenommen worden. Die Festnahmen wegen verschiedener Protestaktionen seien in 17 Städten erfolgt, die meisten im zentralrussischen Kasan und in der Hauptstadt Moskau, erklärte die auf die Dokumentation von Festnahmen spezialisierte russische Bürgerrechtsorganisation OWD-Info am Sonntag.
Überall in Russland folgten Menschen am Sonntag dem Aufruf von Anhängern des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny und versammelten sich um die Mittagszeit vor den Wahllokalen. Auch vor den russischen Botschaften in mehreren europäischen Hauptstädten bildeten sich lange Schlangen. Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja reihte sich zur Stimmabgabe in Berlin ein.
Die russische Präsidentenwahl dient vor allem dem Machterhalt Putins. Echte Oppositionelle sind entweder nicht als Kandidaten zugelassen worden, ins Ausland geflohen oder sitzen im Gefängnis. Außerdem häufen sich Berichten von Betrug und Manipulation. Unabhängige Beobachter bezeichnen die Abstimmung deshalb als Farce und rufen die internationale Gemeinschaft auf, das Ergebnis nicht anzuerkennen.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am Samstag (Ortszeit) bei einer Kundgebung im Bundesstaat Ohio vor einem "Blutbad" gewarnt, falls er die Wahl nicht gewinnen sollte. Was er mit der Bemerkung genau meinte, war allerdings unklar, da er in seiner Rede eigentlich gerade über Risiken für die US-Autoindustrie gesprochen hatte. Trump sagte mit Blick auf angebliche Pläne Chinas, in Mexiko Autos zu bauen und diese dann in den USA zu verkaufen: "Sie werden diese Autos nicht verkaufen können, wenn ich gewählt werde." Dann fügte er hinzu: "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es im Ganzen ein Blutbad geben, das wird das Mindeste sein, es wird ein Blutbad für das Land sein. Das wird das Mindeste sein. Aber sie werden diese Autos nicht verkaufen."
In einer Erklärung nannte Bidens Wahlkampfteam den Republikaner daraufhin den "Verlierer" der Wahl von 2020, der erneut "mit politischer Gewalt" drohe. "Er will einen weiteren 6. Januar, aber das amerikanische Volk wird ihm in diesem November eine weitere Wahlniederlage bescheren, weil es seinen Extremismus, seine Neigung zur Gewalt und seinen Durst nach Rache weiterhin ablehnt", hieß es mit Blick auf die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021.
Tausende Menschen haben am Samstag in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas und gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Angehörige der Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden, forderten einen neuen Geisel-Deal und riefen die Regierung zu schnellem Handeln auf. Mehrere Demonstrationen verteilten sich in Tel Aviv und blockierten zentrale Verkehrsadern der Küstenmetropole. Bei einigen Kundgebungen kam es zu chaotischen Szenen zwischen der Polizei und Demonstranten.
Angehörige der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln werfen Netanjahu und seiner Regierung vor, nicht genug für die Freilassung zu tun. "Unser Ministerpräsident hat vergessen, dass er auch der Ministerpräsident von 134 Geiseln ist", sagte eine Angehörige bei einer Kundgebung. "Sie haben keine Zeit mehr, wir haben keine Zeit mehr. Macht etwas jetzt, wir brauchen euch!" Andernorts demonstrierten mehrere Tausend Menschen gegen die Netanjahu-Regierung und forderten vorgezogene Wahlen.
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg wird sich laut Medienberichten von seinem Trainer Niko Kovac trennen. Das vermeldeten "Bild" und die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" am Sonntag übereinstimmend. Offiziell soll die Trennung noch im Laufe des Tages verkündet werden. Der VfL hatte am Vortag mit 1:3 gegen den FC Augsburg verloren und war damit auch im zehnten Ligaspiel des neuen Jahres sieglos geblieben. In der Bundesliga-Tabelle steht der ambitionierte Volkswagen-Club nur auf Platz 14. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz schmolz durch den Sieg des FSV Mainz 05 gegen Bochum auf sechs Punkte zusammen.
Der Österreicher Ralph Hasenhüttl ist nach Informationen von "Kicker" und "Bild" der Favorit auf den Trainerposten beim VfL Wolfsburg. Der 56-jährige arbeitete in der Bundesliga schon für RB Leipzig und den FC Ingolstadt und trainierte zuletzt von 2018 bis 2022 den FC Southampton in der englischen Premier League. Beiden Medienberichten zufolge soll der Österreicher bereits am Dienstag sein erstes Training in Wolfsburg leiten.
Zum vierten Mal in vier Monaten ist auf Island ein Vulkan in derselben Region ausgebrochen. Die leuchtend rote Eruption nahe dem Küstenort Grindavík war von der nordöstlich gelegenen Hauptstadt Reykjavik aus zu sehen, wie Fotos auf der Website des Senders RUV am Samstagabend zeigten. Die Touristenattraktion Blaue Lagune, in der sich rund 700 Menschen befanden, wurde umgehend evakuiert. Auch ein paar wenige Bewohner, die zwischenzeitlich nach Grindavík zurückgekehrt waren, sollten sicherheitshalber wieder aus dem Ort gebracht werden. Es bestehe derzeit aber keine Gefahr für Menschen, hieß es.
Wissenschaftler versuchten, sich von einem Hubschrauber aus ein Bild der Lage zu machen. Der Ausbruch hatte sich erneut mit starker seismischer Aktivität angekündigt. Experten zählten etwa 80 Erdbeben. Die Länge der aufgebrochenen Erdspalte war Experten zufolge rund 3,5 Kilometer lang. Rettungskräfte beschwerten sich über Touristen, die aus Sensationsgier in die Region aufgebrochen seien.
(mit Material von dpa und afp)