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Polizistenmord in Mannheim: Angreifer zu lebenslanger Haft verurteilt

15.09.2025, Baden-Württemberg, Mannheim: Ein Polizeibeamter steht beim Auftakt im Prozess gegen drei junge, mutmaßliche IS-Sympathisanten vor einer Tür zu einem Saal des Landgerichts Mannheim.Den bei  ...
Der mutmaßliche IS-Sympathisant muss lebenslang ins Gefängnis.Bild: dpa / Marijan Murat
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Polizistenmord in Mannheim: Gericht verurteilt Angreifer zu lebenslanger Haft

Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.
16.09.2025, 11:3716.09.2025, 12:34
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Lebenslange Haft für Messerangreifer in Mannheim

Im Prozess um den Polizistenmord von Mannheim hat das Oberlandesgericht Stuttgart den Angeklagten Sulaiman A. zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Außerdem stellte das Gericht am Dienstag für den aus Afghanistan stammenden 26-jährigen mutmaßlichen IS-Sympathisanten die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nahezu ausschließt.

Das Gericht verurteilte ihn wegen Mordes an dem Polizisten Rouven L. sowie wegen mehrfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung.

Israels Armee stößt in Stadt Gaza vor

Die israelische Armee hat am Dienstag eine Großoffensive mit Bodentruppen in der Stadt Gaza gestartet. "Wir rücken Richtung Zentrum (der Stadt Gaza) vor", sagte ein Militärvertreter vor Journalist:innen. Die Armee habe in der Nacht die "Hauptphase" des Kampfes in der Stadt gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas gestartet.

Berichte über Bombardement – Kritik von Wadephul

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat die Offensive deutlich verurteilt. "Die neuerliche Offensive in Richtung Gaza Stadt ist (...) die vollkommen falsche Richtung", sagte Wadephul am Dienstag nach einem Treffen mit seiner schwedischen Kollegin Maria Malmer Stenergard in Berlin. "Wir lehnen das ab und haben das auch gegenüber der israelischen Regierung deutlich gemacht."

Smoke rises to the sky following an Israeli military strike in the northern Gaza Strip, as seen from southern Israel, Tuesday, Sept. 16, 2025. (AP Photo/Leo Correa)
Rauch steigt über Gaza-Stadt auf. Bild: AP / Leo Correa

Die Bundesregierung richte einen "eindringlichen Appell" an die israelische Regierung und alle, die Kontakt zur radikalislamischen Hamas haben, "jetzt den Weg zu Waffenstillstands-Verhandlungen und zu einem Abkommen über die Freilassung der Geiseln zu suchen", sagte der CDU-Politiker. "Das ist jetzt der richtige Weg und nicht eine militärische Fortführung der Auseinandersetzung."

Israelische Kampfflugzeuge flogen in der Nacht laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa nahezu ununterbrochen heftige Attacken auf die im Norden des Gazastreifens gelegene Stadt, begleitet von Artilleriebeschuss. Palästinensischen Medienberichten zufolge drangen danach Panzer in die Stadt ein, in der sich vermutlich noch Hunderttausende Palästinenser:innen aufhalten.

Italien will Nordstream-Verdächtigen nach Deutschland ausliefern

Ein Gericht in Italien hat am Dienstag die Auslieferung des mutmaßlichen Drahtziehers der Nord-Stream-Pipeline-Sprengung nach Deutschland angeordnet.

Der tatverdächtige Ukrainer Serhii K. habe bestritten, Teil einer Gruppe zu sein, die die Pipelines 2022 in die Luft gesprengt haben soll, wie sein Anwalt Nicola Canestrini der Nachrichtenagentur AFP sagte. Er werde gegen seine Auslieferung vor dem Obersten Gericht Italiens in Berufung gehen.

FILE - In this picture provided by Swedish Coast Guard, a leak from Nord Stream 2 is seen, on Sept. 28, 2022. (Swedish Coast Guard via AP, File)
Im September 2022 sind Gaspipelines in der Ostsee sabotiert worden.Bild: Swedish Coast Guard

Razzia gegen mutmaßlich rechtsradikale Gruppe

Terror-Ermittler:innen gehen gegen acht Beschuldigte wegen der Bildung einer mutmaßlich rechtsradikalen bewaffneten Gruppe vor. In Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen werden 13 Objekte durchsucht, wie die Generalstaatsanwaltschaft Celle und das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mitteilten. Die Maßnahmen mit Spezialkräften der Polizei dauerten den Angaben nach am Morgen noch an.

Die Beschuldigten im Alter von 32 bis 57 Jahren werden verdächtigt, aus einer mutmaßlich rechtsradikalen Gesinnung heraus eine bewaffnete Gruppe gebildet und sich darin betätigt zu haben. Vier der Beschuldigten sollen zudem unerlaubt Kriegswaffen und andere vollautomatische Schusswaffen besitzen. Bei einem von ihnen habe das LKA bereits Ende April eine Pistole samt Munition beschlagnahmt.

Das Ziel der Durchsuchungen sei es, derartige Waffen zu finden und sicherzustellen. Außerdem wollen die Ermittler weitere Erkenntnisse zu den Aktivitäten der Gruppierung und möglicherweise geplanten gemeinsamen Aktionen erlangen.

Polen "neutralisiert" Drohne über Warschau

In Polen hat der Staatsschutz nach Angaben des polnischen Regierungschefs Donald Tusk eine über Regierungsgebäuden in Warschau fliegende Drohne unschädlich gemacht. Die Drohne sei auch über das Schloss Belvedere, dem Sitz des polnischen Präsidenten, geflogen, schrieb Tusk auf der Plattform X.

Zwei belarussische Staatsbürger seien in Zusammenhang mit dem Vorfall festgenommen worden. Die Polizei untersuche die Umstände des Vorfalls. Unbekannt ist bislang, um welche Art Drohne es sich handelte und ob sie militärisch genutzt werden konnte. Der stellvertretende Innenminister Wieslaw Szczepanski sagte laut Nachrichtenagentur PAP dem Fernsehsender Polsat News, der Vorfall habe gezeigt, dass die Dienste des Innenministeriums effizient seien und die wichtigsten Einrichtungen des Landes schützten.

In der vergangenen Woche war der polnische Luftraum durch russische Drohnen verletzt worden. Bei einem russischen Angriff auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch war eine große Zahl an Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen, und die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. Seitdem erhält Polen verstärkte Unterstützung von Nato-Verbündeten.

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße in München sehr berührt gezeigt: Er schien mit den Tränen zu kämpfen. Während seiner Rede, in der Merz an die unmenschlichen Verbrechen der Nationalsozialisten an Jüd:innen erinnerte, wurde seine Stimme brüchig. Er sei entsetzt darüber, dass Antisemitismus in Deutschland wieder aufgeflammt sei.

"Ich möchte Ihnen sagen, wie sehr mich das beschämt: als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, aber auch als Deutscher, als Kind der Nachkriegsgeneration, als Kind, das aufgewachsen ist mit dem "Nie wieder" als Auftrag, als Pflicht, als Versprechen", sagte Merz.

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(mit Material von dpa und afp)

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