
Papst Franziskus wird für seine Aussagen zum Krieg in der Ukraine von vielen Seiten kritisiert.Bild: AP / Gregorio Borgia
Top-News kompakt
Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.
Papst erntet nach Ukraine-Äußerungen Kritik
Die Äußerungen von Papst Franziskus zum Krieg in der Ukraine sind in Deutschland auf Entsetzen und scharfe Kritik gestoßen. Der Papst hatte in einem Interview mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine "Mut zu Verhandlungen" gefordert.
"Wer von der Ukraine verlangt, sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine", sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann reagierte ebenfalls scharf: "Bevor die ukrainischen Opfer die weiße Flagge hissen, sollte der Papst laut und unüberhörbar die brutalen russischen Täter auffordern, ihre Piraten-Fahne – das Symbol für den Tod und den Satan – einzuholen", sagte sie am Sonntag den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Ukraines Außenminister antwortet mit Unverständnis
Am Sonntagnachmittag gab es dann auch eine Reaktion seitens der ukrainischen Regierung. Franziskus solle sich "auf die Seite des Guten" stellen und die Kriegsparteien "nicht auf die gleiche Ebene stellen und das dann 'Verhandlungen' nennen", erklärte Außenminister Dmytro Kuleba im Online-Dienst X.
Papst Franziskus hatte in dem Interview am Samstag die Ansicht geäußert, dass derjenige Stärke zeige, "der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln" und wandte sich dabei offensichtlich allein an die Ukraine. Ein Vatikan-Sprecher versuchte später, die Äußerungen etwas zu relativieren. Er sprach von einem generellen Aufruf zu einer "diplomatischen Lösung"
Unfall in Berlin: Mutter und Kind tot – Polizei nennt Details zur Ursache
Nach dem schweren Unfall in Berlin-Mitte ist nun auch das vier Jahre alte Kind im Krankenhaus gestorben. Das teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit. Zuvor war bereits die Mutter nach dem Unfall in der Leipziger Straße am Samstagmittag gestorben. Der RBB berichtete über den Tod des Kindes. Laut der Polizei war der 83-jährige Autofahrer zu schnell unterwegs und nutzte zudem den Fahrradstreifen, um wartende Autos zu überholen.
Die 41 Jahre alte Frau und ihr Kind waren nach dem Unfall in der Nähe des Potsdamer Platzes nach Angaben der Feuerwehr am Unfallort sowie im Krankenwagen reanimiert worden. Im Krankenhaus starb die Mutter kurze Zeit später. Ihr Kind wurde am Samstagnachmittag laut Polizei notoperiert. Der Lebensgefährte und die Schwester der Frau seien mit einem Schock ins Krankenhaus gekommen, hieß es von der Polizei am Samstag. Alle vier seien als Tourist:innen in Berlin gewesen.

Nach einem schweren Unfall gestern in Berlin starb nach einer Mutter nun auch ihr Kind.Bild: dpa / Christophe Gateau
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden die Frau und das Kind in einem Kinderwagen auf der Leipziger Straße in einem Baustellenbereich in der Nähe des Shoppingcenters Mall of Berlin von einem Auto angefahren. Der Fahrer sei ebenfalls ins Krankenhaus gekommen, mittlerweile aber wieder entlassen worden. Im Anschluss an den Unfall sei ein weiterer Wagen gegen ein Fahrzeug geprallt. Der Fahrer des Wagens erlitt laut Feuerwehr ebenfalls schwere Verletzungen und kam ins Krankenhaus.
Lufthansa: Ufo ruft Flugbegleiter zu Streik auf
Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die rund 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline für Dienstag und Mittwoch zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Bestreikt werden jeweils von 4 bis 23 Uhr am Dienstag alle Abflüge von Frankfurt und am Mittwoch alle Abflüge von München, teilte Ufo am Samstagabend mit.

Die Kabinengewerkschaft Ufo plant den nächsten Streik bei der Lufthansa. Bild: dpa / Matthias Balk
Ufo-Vorstandsvorsitzender Joachim Vázquez Bürger betonte, das Kabinenpersonal müsse am finanziellen Erfolg der Lufthansa beteiligt werden und für "Zugeständnisse, die während der Corona-Krise gemacht wurden" entschädigt werden. Erst am Donnerstag hatte die Airline ein Rekordergebnis in Höhe von fast 1,7 Milliarden Euro Nettogewinn verkündet – das drittbeste in der Konzerngeschichte. Die Ufo fordert 15 Prozent mehr Gehalt sowie 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie.
Faeser verurteilt Solidaritäts-Demo für Ex-RAF-Terroristen
Rund 600 Menschen haben sich am Samstag in Berlin an einer Solidaritätsdemonstration für frühere Mitglieder der RAF beteiligt. Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration weitgehend störungsfrei. Sie stand unter dem Motto "Stoppt den Staatsterrorismus – Solidarität mit den Untergetauchten und Gefangenen". Die Protestroute führte auch durch die Straße, in der die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette bis zu ihrer Festnahme in der vergangenen Woche gelebt hatte.

Rund 600 Demonstranten zogen durch den Berliner Stadtteil Kreuzberg.Bild: dpa / Christophe Gateau
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte die Demonstration. "Die RAF hat 34 Menschen brutal ermordet. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu verklären", sagte Faeser den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Sonntag. "Ich wünschte mir, dass diejenigen, die sich mit untergetauchten Terroristen solidarisieren, nur eine Sekunde daran denken, was das für die Hinterbliebenen der vielen Menschen bedeutet, die von der RAF getötet wurden."
Ex-Profi-Boxer auf offener Straße in Bielefeld erschossen
Bei Schüssen in der Bielefelder Innenstadt ist am Samstagabend ein 38-jähriger Mann getötet worden. Nach dem flüchtigen Täter werde gefahndet, erklärten die Staatsanwaltschaft und das örtliche Polizeipräsidium. Das Opfer, ein Bielefelder mit kosovarischer Staatsangehörigkeit, sei noch am Tatort verstorben. Es soll sich nach Medienberichten unter anderem der "Bild"-Zeitung um den früheren Profi-Boxer Besar Nimani handeln.

Mitarbeiter:innen der Spurensicherung stehen in der Bielefelder Innenstadt.Bild: Die Blaulichtreporterin / J. Jürgenpott
Gegen 18 Uhr hätten sich nach bisherigen Erkenntnissen ein oder mehrere Täter dem Opfer genähert und auf den Mann geschossen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft. Im Bielefelder Stadtgebiet laufe derzeit ein größerer Polizeieinsatz, hieß es weiter. Nach bisherigen Erkenntnissen bestehe "keine Gefährdung für unbeteiligte Dritte".
(mit Material von dpa und afp)
Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.
Bei einer AfD-Wahlkampfveranstaltung in Templin (Brandenburg) ist es zu Bedrohungen und Gewalt gekommen. Nach Angaben der Polizei besuchten rund 80 Menschen die Veranstaltung des AfD-Kreisverbands Uckermark, während etwa 105 Personen an zwei Gegenkundgebungen teilnahmen. Die Polizei hielt beide Gruppen auseinander.