Der Wagner-Aufstand gegen das russische Militär war nur von kurzer Dauer. Noch am Samstagabend gab Prigoschin den Befehl für den Rückzug. Der Wagner-Chef selbst wird trotz aller vorherigen Drohungen Putins ungehindert ins Exil nach Belarus gehen. Das kündigte Kreml-Sprecher Dimitrij Peskov am Samstagabend an. Auch die Wagner-Kämpfer sollen "angesichts ihrer Verdienste an der Front in der Ukraine" straffrei davonkommen. Im Gegenteil: Sie können sich der russischen Armee anschließen. Laut Kreml-Angaben war es der belarussische Machthaber Lukaschenko, der Prigoschin zur Aufgabe bewegt habe.
Seit dem Deal ist Prigoschin untergetaucht, auch ist es still in seiner Telegram-Gruppe geworden. Nach Berichten mehrerer unabhängiger Medien erklärte die Wagner-Pressestelle, dass sie keine Informationen über den Verbleib ihres Chefs habe. Auf Anfrage des russischen Senders RTVi kam eine etwas seltsame Auskunft: "Er lässt alle grüßen und wird auf Fragen antworten, wenn er wieder normalen Empfang hat."
Ob Putin ihm neben der Straffreiheit noch andere Zugeständnisse machte, um ihn zum Rückzug zu bewegen, ist noch nicht klar. Der russische Präsident trag am Sonntag vor die Kameras, doch gesagt hat er dazu: nichts. Er sei sich sicher, dass "alle Pläne und Aufgaben" beim Krieg in der Ukraine erreicht werden. Der russische Präsident sagte lediglich, dass er "in ständigem Kontakt mit dem russischen Verteidigungsministerium" stehe.
Am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) zogen sich die Söldner aus Rostow am Don zurück. Kuriose Szenen waren dabei zu beobachten: Die Einwohner:innen applaudierten und winkten den Truppen zu. Auch schon beim Einmarsch waren solche Szenen zu sehen.
Laut US-Berichten sollen amerikanische Geheimdienste im Vorfeld von den Plänen des Wagner-Chefs gewusst haben. Bereits einen Tag vor der Rebellion hätten Geheimdienstvertreter Mitarbeitende des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und des Kongresses über die Möglichkeit von Unruhen in Russland informiert. Das berichteten die "Washington Post" und die "New York Times" am Samstagabend.
Bereits seit Mitte des Monats hätte es Hinweise gegeben, Mitte der Woche hätten sich diese dann verdichtet. Auch Putin selbst soll bereits einen Tag im Voraus informiert worden sein.
Bei der kurzlebigen Rebellion von Wagner-Anführer Prigoschin und seiner Söldner-Armee sind nach Angaben prorussischer Militärblogs mindestens 13 russische Soldaten ums Leben gekommen. Die Angaben zur Zahl der Todesopfer schwankten zwischen 13 und mehr als 20 Soldaten, wie das unabhängige Internetportal "currenttime" am Sonntag berichtete. Betroffen sollen Piloten der Luftwaffe gewesen sein.
Sechs Hubschrauber und ein Aufklärungsflugzeug der russischen Armee seien von Jewgeni Progoschins Truppe abgeschossen worden. Von den russischen Behörden gab es dafür bislang keine Bestätigung. Die Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.
In einem schwedischen Vergnügungspark ist mindestens ein Besucher bei Unfall ums Leben gekommen. Eine Achterbahn im Freizeitpark Gröna Lund in der schwedischen Hauptstadt Stockholm sei entgleist. Das teilte die schwedische Nachrichtenagentur TT am Sonntag mit.
Die Polizei teilte mit, dass es mehrere Verletzte und drei Schwerverletzte gegeben habe. Mindestens neun Kinder und Erwachsene werden in Kliniken behandelt. Der Park wurde geräumt, um die Rettungsarbeiten zu erleichtern. Eine Reporterin des schwedischen Nachrichtenportals "SVT", die zufällig zum Zeitpunkt des Unfalls im Park war, berichtete: "Der Wagen kam von den Schienen ab und stürzte ab. Es waren Menschen darin."
Der Unfall ereignete sich auf der Achterbahn "Jetline". Diese rast nach Angaben des Parks mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde über einen 800 Meter langen und bis zu 30 Meter hohen Kurs. Sie wurde 1988 in Betrieb genommen.
Ein neues Regierungsbündnis im kleinsten Bundesland Deutschland steht: SPD, Grüne und Linkspartei in Bremen haben sich auf die Fortsetzung ihrer Koalition für die kommenden vier Jahre geeinigt. Nach fast vier Wochen wurden die Verhandlungen nun erfolgreich abgeschlossen. Das teilte der SPD-Landesgeschäftsführer Roland Pahl am Sonntag mit. Aus Parteikreisen heißt es, dass der Koalitionsvertrag am Montag um 11 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.
Anfang Juli soll der Senat gewählt werden. Nach Informationen von Radio Bremen und Weser-Kurier soll die SPD das Innenressort, das Bildungsressort, das Sozial-, Arbeits- und Justizressort sowie das Ressort für Bau und Verkehr bekommen. Für die Grünen soll es das Finanzressort und das Ressort für Klima und Wissenschaft geben. Die Linken sollen demnach Wirtschaft und Häfen sowie das Ressort für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz erhalten.
Im Rahmen eines Zeltlagers sind bei einem Radlader-Unfall am Samstagabend ein kleiner Junge und ein erwachsener Mann tödlich verunglückt. Der Unfall trug sich im niedersächsischen Toppenstedt nahe Hamburg zu. Zehn weitere Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Das teilte ein Feuerwehrsprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit.
Bei dem Mann handelt es sich um einen 39-Jährigen, der Junge war fünf Jahre alt. Nach Angaben der Feuerwehr sollen die beiden Opfer nicht miteinander verwandt sei. Vier der verletzten Kinder mussten mit Hubschraubern ins Krankenhaus geflogen worden. Zum gesundheitlichen Zustand der Schwerverletzten machten Polizei und Feuerwehr in der Nacht keine Angaben.
Das Zeltlager war von Vätern als gemeinsame Aktivität mit ihren Kindern privat organisiert worden. Dabei sei eine Gruppe "zur Belustigung" mit dem Radlader über einen Feldweg gefahren worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Die späteren Opfer befanden sich in einem Gitterkorb, der mithilfe des Ladearms in die Höhe gefahren wurde – und dann, laut Polizei vermutlich wegen eines gerissenen Hydraulikschlauchs, plötzlich aus etwa drei Metern Höhe in die Tiefe sackte. Einige Insassen seien dabei vermutlich von dem Metallkorb getroffen worden.
(mit Material von dpa und afp)