In einer Kirche der Zeugen Jehovas in Hamburg sind am Donnerstag mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. Weitere Menschen seien im Stadtteil Groß Borstel schwer verletzt worden, teilte die Polizei in der Hansestadt mit. Die Beamten waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Laut dem Nachrichtenportal "T-Online" waren Spezialeinheiten der Hamburger Polizei zum Zeitpunkt der Schüsse zufällig in der Nähe des Tatorts. Gesicherte Informationen zum Tatmotiv lägen noch nicht vor, erklärte die Polizei und rief dazu auf, "keine Gerüchte zu streuen".
Die Hamburger Innenbehörde veröffentlichte eine Warnmeldung. Darin hieß es, einer oder mehrere unbekannte Täter hätten gegen 21.00 Uhr in der Kirche Schüsse abgegeben. Die Umgebung sei umfangreich abgesperrt worden.
Autofahrer sollten den Bereich im Norden Hamburgs weiträumig umfahren. Der Gefahrenbereich solle gemieden werden. Menschen im Gefahrenbereich sollten an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort bleiben und sich vorläufig nicht ins Freie begeben.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich über die Schüsse bestürzt gezeigt: "Die Meldungen aus Alsterdorf/Groß Borstel sind erschütternd", schrieb Tschentscher am Donnerstagabend bei Twitter. "Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe." Tschentscher rief die Bürgerinnen und Bürger auf, die Hinweise der Polizei zu beachten
Womöglich wurde ein schwerer terroristischer Anschlag in Frankfurt verhindert. Wie das das Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Donnerstag gemeinsam mitteilten, soll ein 18 Jahre alter Mann einen islamistisch motivierten Anschlag geplant haben. Der 18-Jährige wurde an der deutsch-österreichischen Grenze bei Passau festgenommen. Der Deutsche habe sich der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) anschließen und habe deshalb in den Irak reisen wollen.
Der Mann steht im Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. So soll er sich Baupläne für Spreng- und Brandvorrichtungen besorgt haben. Laut Mitteilung wollte der Deutsche sich eine vollautomatische Waffe besorgen. Das mutmaßliche Ziel: bei dem Anschlag so viele Menschen wie möglich zu töten. Wie die Behörden mitteilten, waren sie dem Mann bereits seit Sommer auf der Spur.
Die Hamburgerin Traute Lafrenz brachte unter anderem Flugblätter der Widerstandsgruppe Weißen Rose in ihre Heimatstadt. Sie war die letzte noch Überlebende der Gruppe. Am 6. März ist sie im Alter von 103 Jahren im US-Bundesstaat South Carolina gestorben. Dies teilte die Weiße Rose Stiftung am Donnerstag mit:
Die bei der Deutschen Post angestellten Mitglieder der Gewerkschaft Verdi haben für einen unbefristeten Streik gestimmt. Die Mehrheit der Teilnehmenden, 85,9 Prozent, hat bei einer Abstimmung das im Tarifstreit unterbreitete Angebot abgelehnt, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Die Post bot demnach weitere Verhandlungen an; sie sollen am Freitag fortgesetzt werden.
Nach dem klaren Streik-Votum gehen bei der Deutschen Post gehen die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Verdi am Freitag also weiter.
Menschen mit Schulden könnten vom 49-Euro-Ticket ausgeschlossen werden. Das legt eine Recherche der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) nahe. Denn je nach Zahlungsart und Anbieter soll es beim Kauf nämlich zu einem Schufa-Check kommen, der bei geringer Bonität einen Ticketkauf verhindern könnte.
Laut SZ plant unter anderem auch die Deutsche Bahn einen Bonitäts-Check durchzuführen, um sich vor möglichen Zahlungsausfällen zu schützen. Auch der Zahlungsdienstleister Logpay, der bei mehr als 250 ÖPNV-Shops zum Einsatz kommt, soll einen Schufa-Check verlangen.
Die Bundesregierung führt zum 1. Mai das 49-Euro-Ticket ein, das offiziell Deutschlandticket heißt und mit dem Abonnent:innen für einen monatlichen Preis von 49 Euro bundesweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen können.
Die Strafe für die deutsche IS-Rückkehrerin Jennifer W. muss neu verhandelt werden. Die Frau, die sich der Terrormiliz Islamischer Staat angeschlossen und im Irak tatenlos zugesehen hatte, wie ein versklavtes Mädchen in der Sonne gestorben ist, wurde ursprünglich zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Der Bundesgerichtshof urteilte jetzt, dass das Oberlandesgericht München Rechtsfehler gemacht habe. Darum wurde die Strafe jetzt aufgehoben und muss nun neu verhandelt werden.
Nachdem die Regierung in Georgien tagelange Proteste gewaltsam niedergeschlagen hat, hat sie das umstrittene geplante Gesetz, an dem sich die Aufstände entzündet hatten, am Donnerstag überraschend zurückgezogen.
Die georgische Führung hatte ursprünglich vor, Medien und Nichtregierungsorganisationen, die Geld aus dem Ausland erhalten, als "ausländische Agenten" einstufen zu können. Das geplante Gesetz dazu hatte in der Bevölkerung für große Empörung gesorgt, weil befürchtet wurde, die prorussische Regierung Georgischer Traum könne damit die Meinungs- und Pressefreiheit einschränken.
Bei den Protesten in der Hauptstadt Tiflis hatte die Regierung am Mittwoch Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstrant:innen eingesetzt. Die Mehrheit der Georgier will, dass ihr Land EU und Nato beitritt, darum waren in der Menge viele EU-Flaggen zu sehen.
In den Schwimmbädern in Berlin dürfen künftig auch Frauen "oben ohne" baden. Die Senatsverwaltung hat der Diskriminierungsbeschwerde einer 33-Jährigen stattgegeben, die sich im Dezember 2022 geweigert hatte, in einem Schwimmbad in Berlin-Kaulsdorf ihre Brüste zu bedecken.
Die Badeordnung der Berliner Bäder – die auch vorher keine geschlechtsspezifischen Festlegungen beinhaltet und nur das Tragen "handelsüblicher Badekleidung" vorgeschrieben hat – soll nun anders angewandt werden.
Carla Hinrichs, Mitgründerin und Sprecherin der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation", ist am Donnerstag in Berlin wegen einer Straßenblockade zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt worden. Nach der Verurteilung sagte die 26-Jährige, diese bedeute nicht, dass ihr Protest ende.
Parallel läuft in Berlin auch der Prozess gegen Henning Jeschke, einen anderen Aktivisten der Gruppe, der wegen der Teilnahme an mehreren Straßenblockaden vor Gericht steht. Dieser hatte vor rund zwei Wochen für Aufsehen gesorgt, weil er sich während der Gerichtsverhandlung mit der Hand am Tisch festgeklebt hatte. Der Prozess gegen Jeschke, der wie Hinrichs Gründungsmitglied der "Letzten Generation" ist, ist am Donnerstag in die nächste Runde gegangen.
Weil Fernsehmoderatorin Linda Zervakis mehrere öffentliche Auftritte für die Bundesregierung absolviert hatte, wurden von verschiedenen Medien kritische Fragen zu ihrer Bezahlung gestellt und ihre journalistische Unabhängigkeit hinterfragt. Diese Vorwürfe hat die frühere "Tageschau"-Sprecherin nun zurückgewiesen. "Ich habe mich zu keiner Zeit von irgendeiner Seite vereinnahmen lassen und werde diesen Weg auch fortsetzen", sagte Zervakis der dpa am Mittwoch.
Unter anderem ging es ihren Kritiker:innen um eine Moderation auf der Republica-Konferenz in Berlin, bei der Zervakis Kanzler Olaf Scholz (SPD) interviewt hatte. Für diesen Auftritt habe sie kein Honorar erhalten, betonte das Management der Moderatorin. Ihren Vertragsverpflichtungen gegenüber ARD und ProSieben sei sie zudem immer nachgekommen.
(Mit Material von dpa/AFP)