Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj ist von seinem Posten abgesetzt worden. "Heute wurde beschlossen, die Führung der ukrainischen Streitkräfte zu ändern", erklärte Verteidigungsminister Rustem Umerow am Donnerstag in Onlinediensten. Präsident Wolodymyr Selenskyj gab bekannt, der bisherige Kommandeur des ukrainischen Heeres, Oleksandr Syrskyj, werde neuer Armeechef.
Selenskyj dankte dem abgesetzten Armeechef nach eigenen Angaben dafür, die Ukraine zwei Jahre lang verteidigt zu haben. Sie hätten sich getroffen und darüber diskutiert, welche Art von Erneuerung die Ukraine bräuchte, auch in der Armeeführung. Saluschnyj schrieb auf seinem Telegram-Kanal, die Herausforderungen hätten sich zwischen 2022 und 2024 verändert.
Vorausgegangen waren der Absetzung Unstimmigkeiten zwischen beiden Verantwortlichen. Saluschnyj behauptete zuletzt öffentlich, beide Kriegsparteien befänden sich in einem Patt. Selenskyj hingegen betonte stets die Chance der Ukraine, den Krieg für sich zu entscheiden. Nach Angaben hochrangiger Kreise warf er dem weithin beliebten Saluschnyj vor, dass es für die Ukraine an der Front seit Monaten nicht vorwärts geht.
Nach Kritik an Einladungen für AfD-Politiker zur Berlinale-Eröffnung am 15. Februar hat die Festivalspitze die Parteivertreter wieder ausgeladen. Man wolle unmissverständlich Stellung für eine offene Demokratie beziehen. "Wir haben daher heute alle zuvor eingeladenen AfD-Politiker*innen schriftlich ausgeladen und sie darüber informiert, dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind", sagte das Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian in einer Mitteilung.
Viele Menschen hatten die Einladungen zuvor kritisiert. Nach der "Correctiv"-Recherche und den großen Demos gegen Rechtsextremismus und gegen die AfD hatte die Debatte an Fahrt aufgenommen. "Durch den aktuellen Diskurs wurde noch einmal ganz deutlich, wie sehr das Engagement für eine freie, tolerante Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus zur DNA der Berlinale gehört", teilte die Berlinale weiter mit.
Fast eineinhalb Wochen nach einer Schlägerei in einem Skaterpark in Nordrhein-Westfalen ist ein 16-Jähriger gestorben. Der Jugendliche erlag am Donnerstag in einem Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Hagener Staatsanwaltschaft und die Polizei in Iserlohn mitteilten. Die Ermittlungen einer Mordkommission zur genauen Todesursache dauerten an.
Den Angaben zufolge hatte sich in der vergangenen Woche eine Schlägerei zwischen zwei Gruppen in dem Skaterpark in Meinerzhagen ereignet. Im Anschluss flüchteten mehrere Beteiligte. Der 16-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei geht davon aus, dass ein Video von der Tat oder aus dem Täterkreis existieren könnte. Sie bat Zeuginnen und Zeugen, Beobachtungen an ein Hinweisportal zu melden. Dort können auch Aufnahmen hochgeladen werden.
Die EU-Staaten haben den geplanten Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer beschlossen. Mit der Entscheidung vom Donnerstag werden unter anderem der Auftrag und der Sitz des Hauptquartiers für die Operation Aspides festgelegt, wie die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten erfuhr. Der formale Beschluss zum Einsatz soll dann beim Außenministertreffen am 19. Februar in Brüssel gefasst werden.
Der Plan für den EU-Militäreinsatz sieht vor, europäische Kriegsschiffe zu entsenden, um Handelsschiffe im Roten Meer vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen zu schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.
Der eintägige Warnstreik des Praxispersonals hierzulande ist mit einem Erfolg zu Ende gegangen: Die Tarifpartner erzielten in ihren Verhandlungen eine Einigung. Dies teilte der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) am Donnerstagnachmittag mit, der zu dem Streik aufgerufen hatte. Der Inhalt der Einigung wurde allerdings nicht genannt. Die Tarifpartner hätten sich darauf geeinigt, "das Ergebnis erst nach Ende der Erklärungsfrist am 16. Februar bekanntzugeben", hieß es.
Der vmf hatte bundesweit 330.000 medizinische Fachangestellte und Arzthelfer:innen zum Ausstand aufgerufen. Mindestens 2000 Personen streikten infolgedessen für grundlegende Verbesserungen beim Gehalt. Der Branchenverband forderte eine prozentuale Gehaltssteigerung von durchschnittlich 14,6 Prozent über alle Berufsjahr- und Tätigkeitsgruppen hinauslaufe – die Arbeitgeberseite habe zuletzt 5,5 Prozent angeboten.
Zu den Arbeitsbereichen des Praxispersonals gehören neben Anmeldung und Terminvergabe auch die Assistenz bei Untersuchungen, Behandlungen und chirurgischen Eingriffen. Außerdem sind sie für Dokumentation, Hygienemaßnahmen, Praxismanagement und Abrechnungen zuständig.
Boris Nadeschdin darf eigenen Angaben zufolge nicht bei der Präsidentschaftswahl in Russland im kommenden Monat kandidieren. Die Wahlbehörde habe seine Kandidatur abgewiesen, erklärte Nadeschdin am Donnerstag in Onlinediensten. Nadeschdin, ein Kritiker der russischen Offensive in der Ukraine, kündigte an, die Entscheidung vor Gericht anfechten zu wollen.
Zuvor hatte die russische Wahlbehörde nach Angaben Nadeschdins zahlreiche Unregelmäßigkeiten in seinen Bewerbungsunterlagen ausgemacht. Die von ihm vorgelegten Unterschriften zur Unterstützung seiner Kandidatur hätten laut einer Arbeitsgruppe der Zentralen Wahlkommission eine Fehlerquote von mehr als 15 Prozent gehabt, erklärte der Kreml-Kritiker am Montag. Die Fehlerquote darf jedoch nicht mehr als fünf Prozent betragen.
Die Erderwärmung hat laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus erstmals über einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft über 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter gelegen. Von Februar 2023 bis Januar 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur um 1,52 Grad Celsius über dem Referenzwert im 19. Jahrhundert, wie das europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) am Donnerstag mitteilte.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 13,14 Grad Celsius im Januar 2024 wurde für den Monat ein historischer Rekord erreicht. "1,5 ist eine sehr große Zahl, und es schadet uns sehr schwer, mit Blick auf Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, verstärkte Stürme und Wasserknappheit in der ganzen Welt", sagte Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) der Nachrichtenagentur AFP. "Das hat uns 2023 gelehrt." Rockström sprach von einer "Warnung an die Menschheit".
(mit Material von dpa und afp)