Der Juli 2023 ist sehr wahrscheinlich der heißeste Monat aller Zeiten. In den ersten drei Juli-Wochen lag die Temperatur im Schnitt um 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau, berichteten Klimawissenschaftler:innen der Weltwetterorganisation (WMO) und des europäischen Klimawandeldienstes Copernicus am Donnerstag in Genf.
Der heißeste einzelne Tag war nach diesen Angaben der 6. Juli, mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad, dicht gefolgt vom 5. und 7. Juli. Der vorherige Rekord stammte vom 13. August 2016 mit einem Wert von 16,8 Grad. Dieser Rekord wurde in diesem Jahr an mindestens 17 Juli-Tagen übertroffen.
Russland und die Ukraine sollen friedlich koexistieren, hat der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Azali Assoumani, in Sankt Petersburg gefordert. Dort wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag ein zweitägiger Russland-Afrika-Gipfel eröffnet. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sagte Assoumani, ein Frieden würde auch das Leben derer retten, die von Lebensmittel-Lieferungen aus beiden Ländern abhängig seien.
Putin hatte bei dem Treffen zuvor erklärt, Russland sei in der Lage, Getreidelieferungen aus der Ukraine zu ersetzen – teilweise kostenlos. Moskau werde in den kommenden Monaten "in der Lage sein, kostenlose Lieferungen von 25.000 bis 50.000 Tonnen Getreide nach Burkina Faso, Simbabwe, Mali, Somalia, in die Zentralafrikanische Republik und nach Eritrea zu gewährleisten", sagte Putin in seiner Eröffnungsrede.
Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hatte den Gipfel bereits zuvor als "PR-Show Putins" bezeichnet und die teilnehmenden Länder vor Russlands Absichten gewarnt. "Wer afrikanischen Ländern billigen russischen Weizen verspricht und zugleich ukrainische Getreidehäfen bombardiert, will nicht den Hunger bekämpfen, sondern nur neue Abhängigkeiten schaffen", sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Der Autofrachter "Fremantle Highway", der am Mittwoch vor der niederländischen Insel Ameland in Brand geraten ist, brennt noch immer. Möglicherweise sogar noch tage- oder wochenlang, befürchtet die niederländische Küstenwache. Nun soll das Frachtschiff mithilfe eines Schleppers gedreht werden. Dadurch soll der Frachter durch die Strömung nach Osten treiben und sicheren Abstand zu den Fahrrouten einhalten.
Löschboote hatten die Seiten des Schiffes bislang mit Seewasser gekühlt, doch damit am Donnerstag vorerst aufgehört. Die Gefahr, dass zu viel Meerwasser ins Schiff gelange und der Frachter dadurch kentere, sei zu groß, teilte die Küstenwache mit.
Von den 23 Besatzungsmitgliedern konnten sich die meisten retten, eine Person starb jedoch. Wie am Donnerstag zudem bekannt wurde, sind an Bord des Frachters deutlich mehr Autos, als ursprünglich bekannt war. Statt 3000, wie es in den ersten Berichten hieß, meldete die japanische Reederei des Schiffes nun rund 3800 Autos.
Mindestens 25 haben demnach einen Elektroantrieb. Eins davon soll explodiert sein und den Brand verursacht haben. "Das Feuer hat begonnen in der Batterie eines elektrischen Autos", zitiert der niederländische TV-Sender RTL aus dem Funkverkehr. Die genaue Brandursache ist jedoch noch nicht ermittelt. E-Autos sind schwerer zu löschen als konventionelle.
Sollte der Frachter sinken, würden neben den 3800 Fahrzeugen auch Tonnen von Öl in die Nordsee gelangen, was katastrophale Folgen für das Meer mit seinen über 10.000 Tier- und Pflanzenarten hätte. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Schadstoffe in Richtung deutscher Gewässer treiben würden", teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit.
Im westafrikanischen Land Niger haben Soldaten im Fernsehen die Machtübernahme der Armee verkündet. Die Institutionen der siebten Republik seien aufgelöst, die Luft- und Landesgrenzen geschlossen und es herrsche eine landesweite Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr (Ortszeit), sagte Oberst Amadou Abdramane am späten Mittwochabend im nationalen Fernsehsender RTN. Abdramane sprach von einem sogenannten Nationalen Rat für die Rettung des Vaterlandes, der die Macht übernommen habe.
Der Generalstabschef der nigrischen Armee hat mitgeteilt, dass der Generalstab die "Erklärung" der Putschisten unterschreiben wolle. Abdou Sidikou Issa wolle damit das "Regime" des Präsidenten Mohamed Bazoum "beenden".
Am Mittwochmorgen hatte die Präsidentengarde, eine Eliteeinheit der Armee, den seit 2021 amtierenden demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum (63) in seinem Palast in der Hauptstadt Niamey festgesetzt und den Zugang zum Palast und mehreren Ministerien gesperrt.
Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat am Donnerstagabend mit ihrem nigrischen Amtskollegen Hassoumi Massoudou telefoniert und ihm dabei die "volle Unterstützung" Deutschlands deutlich gemacht.
Wirtschaftsminister Robert Habeck will die Preisdeckelungen für Strom und Gas, die zum Jahresende auslaufen, bis Ostern 2024 verlängern. "Die Preisbremsen wirken wie eine Versicherung gegen steigende Preise", sagte der Grünen-Politiker.
Habeck sieht in der Verlängerung eine Vorsichtsmaßnahme. "Wenn doch etwas passieren sollte, ist die Absicherung eben auch im kommenden Winter noch da", erklärt er, wohl mit Blick auf die ungewisse Entwicklung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Um die Auswirkungen des Krieges auf die Energiepreise abzufedern, wurden von der Regierung ursprünglich 200 Milliarden Euro bereitgestellt, von denen bislang rund 18 Milliarden ausgegeben wurden.
Die verheerenden Waldbrände, die seit Wochen in Griechenland und anderen Mittelmeerstaaten wüten, haben auch Vororte der großen griechischen Hafenstadt Volos erreicht und dort zwei Menschen das Leben gekostet. Der griechische Zivilschutz evakuierte rund 20 Ortschaften östlich der Stadt.
Ein Brand in Mittelgriechenland hat am Donnerstag ein Munitionslager der griechischen Luftwaffe erreicht. Darauf folgten Explosionen, die kilometerweit zu hören waren. Das berichtet der staatliche Fernsehsender ERT. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet, dass das Lager rechtzeitig evakuiert worden war.
Auf der Ferieninsel Rhodos gab es am Donnerstagmorgen erneut zahlreiche kleinere Brandherde. Die Extrem-Temperaturen der vergangenen Tage, die sich zwei Wochen lang um die 40-45 Grad bewegten, sind jedoch vorerst vorbei: In Griechenland sagen Meteorolog:innen für die kommenden Tage rund 35 Grad voraus.
Auch in anderen Regionen rund um das Mittelmeer hat sich die Lage am Donnerstag leicht beruhigt. Die Situation auf Sizilien sei nicht mehr ganz so kritisch wie in den vergangenen Tagen, hieß es von der dortigen Feuerwehr. Trotzdem seien immer noch mehrere Einsatzteams, Hubschrauber und Löschflugzeuge dabei, die weiterhin bestehenden Wald- und Flächenbrände unter Kontrolle zu bekommen.
(mit Material von dpa und afp)