Die Zahl der Toten nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 25.000 gestiegen. Wie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem am Samstag live im Fernsehen übertragenen Auftritt in der Provinz Sanliurfa sagte, liegt die Zahl allein für die Türkei nun bei 21.848. Aus Syrien wurden zuletzt 3553 Tote gemeldet.
Nach Angaben des Präsidenten wurden allein in der Türkei 80.104 Menschen verletzt. Mehr als 1,5 Millionen suchten in Zelten oder öffentlichen Notunterkünften oder Hotels Schutz. Auch wenn die Rettungskräfte fast nur noch Leichen finden, gehen die Bergungsarbeiten auch fünf Tage nach der Katastrophe weiter.
Denn es gibt sie noch, die berührenden Einzelschicksale mit glücklichem Ende. In der Provinz Gaziantep wurde eine schwangere Frau nach 115 bangen Stunden zurück ans Tageslicht geholt. Ebenfalls in Gaziantep bargen Helfer ein neunjähriges Mädchen nach 108 Stunden aus dem Schutt. In Kahramanmaraş gelang es Helfern zudem, einen Neunjährigen nach rund 120 Stunden aus den Trümmern zu retten.
Die USA haben wenige Tage nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons ein weiteres Flugobjekt über ihrem Territorium abgeschossen. Das in einer Höhe von 40.000 Fuß (rund 12.200 Meter) fliegende "Objekt" sei am Freitag auf Anordnung von Präsident Joe Biden über dem Bundesstaat Alaska von einem Kampfjet vom Himmel geholt worden, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. Das zerschossene Objekt landete auf zugefrorenen Gewässern in US-Territorium und soll nun geborgen werden.
Das Objekt von der Größe eines "kleinen Autos" habe eine "Gefahr für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt" dargestellt, sagte Kirby weiter. Näheres ist demnach noch unklar: "Wir wissen nicht, wem es gehört, ob es einem Land gehört oder einem Unternehmen." Auch wozu das Objekt gedient habe, sei nicht klar.
Es habe keine Überwachungsausrüstung gehabt, berichtete der Sender CNN am Abend (Ortszeit) unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter. Aus Militärkreisen hieß es laut CNN, man sei sicher, dass es sich nicht um ein Objekt der US-Regierung handele.
Der letzte DDR-Ministerpräsident der Staatspartei SED, Hans Modrow, ist tot. Er starb in der Nacht zum Samstag im Alter von 95 Jahren, wie die Linke im Bundestag mitteilte. "Damit verliert unsere Partei eine bedeutende Persönlichkeit", erklärten der Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch und der frühere Fraktionschef Gregor Gysi. Von November 1989 bis April 1990 lenkte Modrow die Geschicke der DDR. Er verhandelte nach dem Fall der Mauer die ersten Annäherungsschritte mit der Bundesregierung.
In Frankreich sind am Samstag zum vierten Mal in gut drei Wochen zahlreiche Menschen gegen die umstrittene Rentenreform auf die Straße gegangen. Die ersten Demonstrationszüge starteten in Nancy, Straßburg und Toulouse, am Nachmittag versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft CGT rund 500.000 Menschen in Paris.
Zahlreiche Beschäftigte, die finanzielle Einbußen bei einem Streik scheuen, nutzten die Möglichkeit, an einem Samstag zu demonstrieren. Die Polizei ging landesweit von mehreren hunderttausend Teilnehmern aus. Rund zehntausend Sicherheitskräfte waren im Einsatz, 4500 davon in der Hauptstadt.
Die französische Regierung will das Renteneintrittsalter bis 2030 von 62 auf 64 Jahre anheben. Der Gesetzentwurf wird derzeit in der Nationalversammlung in aufgeheizter Stimmung debattiert.
Der Reservistenverband der Bundeswehr hält eine Wiedereinführung der Wehrpflicht für unumgänglich. "Wir sind der Meinung, dass Deutschland ohne eine Wehrpflicht, in welcher Form auch immer, nicht verteidigungsfähig ist", sagte der Präsident des Reservistenverbands, Patrick Sensburg, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
Die Bundeswehr müsse glaubwürdig im Bündnis nach außen zeigen, dass sie abschrecken könne. Dafür brauche es neben einer gut ausgebildeten und ausgestatteten Truppe eine ebenso gut ausgebildete und ausgestattete Reserve. "Reservistinnen und Reservisten rekrutieren sich aber nur in ausreichendem Maße aus der Wehrpflicht."
In Deutschland ist die Wehrpflicht seit 2011 ausgesetzt. Im Januar hatte der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Aussetzung der Wehrpflicht durch die schwarz-gelbe Bundesregierung im Jahr 2011 als Fehler bezeichnet.
(nik/dpa/AFP)