News des Tages: Human Rights Watch meldet Hunderte Tötungen an Grenze zu Jemen

Aufnahmen zeigen erschreckende Bilder.Bild: HRW

Human Rights Watch meldet Hunderte Tötungen an Grenze zu Jemen

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Saudi-Arabien soll Hunderte Migranten getötet haben

Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) haben saudi-arabische Grenzschützer an der Grenze zum Jemen seit Anfang 2022 hunderte Migranten aus Äthiopien getötet. HRW zufolge ereigneten sich die Vorfälle großteils nach einer im April 2022 in Kraft getretenen Waffenruhe im jemenitischen Bürgerkrieg, in dem Saudi-Arabien Kriegspartei ist. Die Grenzschützer sollen auch Mörsergeschosse eingesetzt haben.

Regierungsvertreter wiesen die Vorwürfe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP aber zurück. Die Behauptungen seien "unbegründet und basieren nicht auf zuverlässigen Quellen“, sagte die Quelle, die um Anonymität bat.

Der am Montag veröffentlichte Bericht stützt sich auf 38 Zeugeninterviews sowie Satellitenbilder und auf online veröffentlichte Aufnahmen.

Das Auswärtige Amt zeigte sich besorgt über den Bericht. Man verfüge aber über keine eigenen Erkenntnisse, betonte eine Sprecherin.

Mann an Münchner U-Bahn-Station stundenlang vergewaltigt

Am Münchner U-Bahnhof Max-Weber-Platz soll ein 20-jähriger Mann einen 18-Jährigen stundenlang vergewaltigt haben, ohne dass jemand eingriff. Die Tat hat sich laut Polizei am 19. August, gegen 1 Uhr in der Nacht ereignet. Der stark alkoholisierte 18-Jährige befand sich auf dem Rückweg von einer Party als der Tatverdächtige auf ihn aufmerksam geworden sein soll.

An der U-Bahnstation Max-Weber-Platz in München soll ein 18-Jähriger vergewaltigt worden sein.Bild: IMAGO images/Rolf Poss

Erst in den frühen Morgenstunden hat er Medienberichten zufolge von seinem Opfer abgelassen. Dann soll er noch dessen Handy an sich gerissen haben, was ihm letztendlich zum Verhängnis wurde. Denn über die Mobildaten des Gerätes konnte die Polizei ihn schließlich ausfindig machen. Aktuell sitzt er in Untersuchungshaft.

Rubiales entschuldigt sich für Kuss-Skandal bei Frauen-WM

Weil er nach dem Sieg im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft einer spanischen Spielerin auf den Mund geküsst hatte, hat sich der Präsident des spanischen Fußball-Verbandes, Luis Rubiales, am Montag entschuldigt. "Ich habe einen Fehler gemacht, das ist mir bewusst geworden", sagte der Verbands-Chef in einem Video.

Sein Kuss sei "ohne kranke Intention in einem Moment maximaler Überschwänglichkeit passiert". Er habe es als normal und natürlich angesehen, "aber außerhalb hat es für Aufregung gesorgt". Er habe keine "andere Wahl", als sich zu entschuldigen und "daraus zu lernen". Wenn er den Verband vertrete, müsse er vorsichtiger sein, so der 45-Jährige. Er hielt allerdings an seinem Standpunkt fest, dass die Aufregung "idiotisch" sei.

Luis Rubiales küste nach dem WM-Sieg der Spanierinnen mehrere Spielerinnen.Bild: AP / Alessandra Tarantino

Klage wegen Corona-Impfschaden abgewiesen

Eine Frau, die wegen eines möglichen Corona-Impfschadens Schmerzensgeld verlangt hatte, ist mit einer entsprechenden Klage vor dem Mainzer Landgericht gescheitert. Eine Richterin urteilte am Montag, die Gründe für die Abweisung der Klage würden schriftlich nachgereicht und die Klägerin müsse die Kosten für das Verfahren tragen.

Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Die Verteidigung kündigte bereits an, in die nächste Instanz beim Oberlandesgericht Koblenz zu gehen. Der Anwalt sprach von einem "Fehlurteil", die Klägerin von "einem Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen".

In seltenen Fällen hat die Corona-Impfung gesundheitliche Schäden verursacht. Bild: dpa / Wolfgang Kumm

Teneriffa-Waldbrand: Polizei geht von Brandstiftung aus

Die spanische Polizei sieht es als erwiesen an, dass die Ursache für den verheerenden Waldbrand auf der Kanareninsel Teneriffa Brandstiftung ist. Der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo sagte, die Zivilgarde verfolge in diesem Zusammenhang derzeit drei Ermittlungsstränge. Er hoffe, dass die mutmaßlichen Täter:innen bald ausfindig gemacht werden können. Sie hätten "das Leben von Tausenden von Menschen und materielle Gütern in Gefahr gebracht".

Das Feuer, das seit Dienstag im Nordosten der beliebten Urlaubsinsel wütet, ist noch immer außer Kontrolle und hat inzwischen eine Fläche von 120 Quadratkilometern vernichtet, was ungefähr der Hälfte der Stadtfläche von Frankfurt am Main entspricht.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat am Montag die Hoffnung geäußert, dass die Lage sich "in den kommenden Tagen" stabilisieren werde. "Möge das Wetter auf unserer Seite sein", sagte er bei einem Besuch der Insel vor Journalisten.

Auf Teneriffa wurden bereits über 12.279 Menschen aufgrund des Waldbrands evakuiert.Bild: AP / Arturo Rodriguez

Scholz kritisiert Ampel-Zoff – auch Klingbeil stimmt zu

Bundeskanzler Olaf Scholz konnte es sich beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung nicht verkneifen, auch Kritik an dem Ampel-Zoff über die Kindergrundsicherung zu üben. Der Streit zwischen Familienministerin Lisa Paus und Finanzminister Christian Lindner ist der jüngste Konflikt aus einer Reihe von Streitpunkten. Scholz freue sich darüber, dass "schon wieder so öffentlich diskutiert worden ist", sagte er sarkastisch. Aber "vielleicht gewöhnt sich der eine oder andere dann daran, erst dann zu reden, wenn die Verständigungen gelungen sind", kritisierte der Kanzler die Minister vor mehreren hundert Menschen auf der Bühne.

Bei hohen Temperaturen zeigte sich der Kanzler leger auf der Bühne.Bild: imago images/Bernd Elmenthaler

Auch SPD-Chef Klingbeil äußerte sich wenig begeistert von dem Gezanke. Im ZDF-Sommerinterview sagte er: "Es wird immer mal Entscheidungen geben, wo man mit dem einen oder anderen mehr Sympathie vielleicht hat, aber darum geht es nicht in der Koalition", sagte der Parteichef. "Wir müssen geräuschlos daran arbeiten, dass das Land vorankommt."

Es werde "die ganze Zeit öffentlich vermessen, wer ist Gewinner, wer ist Verlierer, wer hat Millimeter oder Meter Gewinne". "Das interessiert doch keinen. Wir müssen die Dinge lösen, die gerade auf dem Tisch liegen."

Nachfrage nach Pelletheizungen deutlich gesunken

Der Run auf Pelletheizungen und Kaminheizungen ist Branchenangaben vorerst vorbei. "Der Markt ist zum Teil komplett eingebrochen", sagt Anna Katharina Sievers vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband und dem Deutschen Pelletinstitut. Für viele Verbraucher:innen waren diese und Kaminöfen in der durch die Gaskrise geprägten vergangenen Heizperiode beliebte Anschaffungen.

Wegen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) der Bundesregierung seien jetzt viele stark verunsichert, kritisiert der Geschäftsführer des Pellet-Verbands und des Instituts Martin Bentele. "Die Bundesregierung hat damit bewirkt, dass Öl- und Gasheizungen dieses Jahr wieder Hochkonjunktur haben", sagt er. Tatsächlich hatten Heizungsbaubetriebe und -verbände in mehreren Bundesländern im Mai rekordverdächtige Bestellungen von fossilen Heizungen gemeldet.

Mit Pellets heizen, erschien vielen Menschen zuletzt als gute Idee. Bild: IMAGO images/blickwinkel

Tropensturm "Hillary" erreicht Kalifornien

Der Tropensturm "Hillary" hat Kalifornien erreicht und für Starkregen und Überschwemmungen gesorgt. Mit Windgeschwindigkeiten von 95 km/h fegte er durch den Süden des US-Bundesstaats hinweg. Medien zeigen schwere Überschwemmungen in Palm Springs, einem Örtchen in der Nähe von Los Angeles. Es sei "ein beispielloses Wetterereignis", sagte die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass. Gouverneur Gavin Newsom rief für weite Teile Kaliforniens den Notstand aus. US-Behörden warnen vor "möglicherweise historischen" Regenfällen, die "lebensbedrohliche" Sturzfluten verursachen können.

Überflutete Straßen nach dem Eintreffen des Tropensturms "Hillary" in Palmdale.Bild: AP / Richard Vogel

Noch vor der Ankunft des Tropensturms wurde der US-Bundesstaat von einem Erdbeben der Stärke 5,1 erschüttert. Das Epizentrum lag laut der US-Bebenwache in der Kleinstadt Ojai circa 100 Kilometer von Los Angeles entfernt. Das Beben war aber laut Medienberichten auch dort zu spüren. Größere Schäden hat er jedoch ersten Berichten zufolge nicht verursacht.

(mit Material von dpa und afp)