Touristen dürfen seit Samstagmorgen nicht mehr auf der bei Urlaubern beliebten italienischen Mittelmeerinsel Capri an Land gehen. Der Grund: Nach einem Defekt an der Wasserleitung, die Capri vom Festland aus mit Wasser versorgt, ist die Versorgung der Insel zusammengebrochen. Derzeit sei es nur Einwohnern Capris erlaubt, die Insel zu betreten, hieß es in einer Verordnung des Bürgermeisters. Capri verfüge in dieser Notlage über keinerlei Wasservorräte, die den Bedarf der Einwohner und Touristen decken könne.
Derzeit sei die Wasserversorgung in den meisten Teilen der Insel im Golf von Neapel zwar noch gewährleistet. Diese erfolge aber nur noch aus lokalen Wasserspeichern, die ohne Versorgung vom Festland zur Neige zu gehen drohen. Diese Notlage würde durch den täglichen Ansturm von Tausenden Touristen verschlimmert, hieß es in der Verordnung weiter. In vereinzelten Gegenden im Westen Capris komme bereits kein Wasser mehr an.
Nach der Verordnung des Bürgermeisters wurde der Ticketverkauf für die Fähren sofort eingestellt, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Schiffe, die bereits nach Capri aufgebrochen waren, wurden von den Behörden aufgefordert, zurückzukehren. An den Ticketschaltern in Neapel und Sorrent bildeten sich demnach lange Warteschlangen.
Im Iran hat der Oberste Gerichtshof die gegen den prominenten Rapper Toomadsch Salehi verhängte Todesstrafe nach Angaben von dessen Anwalt aufgehoben. Wie Salehis Anwalt Amir Raissian am Samstag im Onlinedienst X mitteilte, soll der Fall des 33-Jährigen nun erneut vor Gericht verhandelt werden. Salehi war im April von einem Revolutionsgericht in Isfahan wegen "Korruption auf Erden" verurteilt worden, einem der schwerwiegendsten Vergehen im Strafrecht der Islamischen Republik.
Der 33-jährige Musiker war im Oktober 2022 festgenommen worden, weil er die Protestbewegung nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam unterstützt hatte. "Der Oberste Gerichtshof hat einen nicht wiedergutzumachenden Justizirrtum verhindert", erklärte Raissian weiter. Salehi unterstützte die Protestbewegung mit seinen Songs und in Onlinenetzwerken.
Nach schweren Unwettern sind im Schweizer Kanton Graubünden im Südosten des Landes vier Menschen verschüttet worden. Eine Frau habe am Samstagmorgen aus dem Schuttkegel bei dem Ort Lostallo nördlich des Comer Sees lebend gerettet werden können, berichtete die Kantonspolizei am Samstag. Der Touristenort Zermatt am Matterhorn war wegen Hochwassergefahr von der Außenwelt abgeschnitten. Nach den anderen drei Vermissten werde noch gesucht.
Über der Region gingen am Freitag schwere Gewitter nieder. Es gab heftige Niederschläge, Hochwasser und einen Bergsturz, wie die Kantonspolizei berichtete. Betroffen war vor allem das Tal Misox südlich des San-Bernardino-Passes an der italienischen Grenze. Dort seien mehrere Dutzend Menschen vorsorglich aus ihren Häusern gebracht worden.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die chinesische Regierung vor wirtschaftlichen Konsequenzen ihrer Unterstützung für Russland gewarnt. Deutsche und europäische Sicherheitsinteressen seien durch Russlands Krieg gegen die Ukraine direkt berührt, sagte Habeck am Samstag in Peking bei einem Treffen mit chinesischen Regierungsvertretern zu Klimafragen. "Auch unser Verhältnis, unser direktes Verhältnis, ist jetzt schon negativ beeinflusst", so der Wirtschaftsminister. Sein Gegenüber war der Vorsitzende der mächtigen Staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), Zheng Shanjie. Die Behörde soll die Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft steuern.
Im Handelsstreit um Zölle für günstige chinesische Elektroautos forderte Habeck die chinesische Seite auf, die Befunde der EU-Kommission ernst zu nehmen. Die Brüsseler Behörde wirft der chinesischen Regierung unfaire Subventionen vor und hat mit hohen Zöllen gedroht. Zheng bezeichnete die von Brüssel als Ausgleichszölle Sondertarife als "Strafzölle". Zheng nannte das Vorgehen Europas laut Übersetzung "nicht akzeptabel".
Der technische Vorsprung chinesischer Autobauer sei hart erarbeitet und nicht das Ergebnis von Subventionen, so Zheng. Von Deutschland verlangte er Führungskraft, die Bundesregierung müsse eine Korrektur des falschen europäischen Vorgehens bewirken.
Habeck sagte in seiner Ansprache, die angedrohten EU-Zölle seien keine Strafzölle, wie sie die USA, Brasilien oder die Türkei verhängt hätten. Sie sollten vielmehr für Wettbewerbsgleichheit sorgen.
Am Freitag hat das Hurricane Festival im niedersächsischen Scheeßel begonnen. Das Unwetter machte auch vor dem Festivalgelände nicht Halt. Die Stimmung war nach Angaben eines dpa-Reporters vor Ort ausgelassen. Der Regen schien den meist jungen Menschen wenig auszumachen.
Bei dem Konzert der britischen Band "Idles" kam es allerdings zu technischen Problemen, berichtet die "Kreiszeitung". Die Band konnte ihr Konzert dennoch zu Ende spielen. Weniger Glück hatten die Fans von "The Kooks". Der Auftritt um 19:30 Uhr musste wegen des Wetters gecancelt werden.
Mit viel Regen und noch mehr Matsch begann auch das Partnerfestival Southside in Neuhausen ob Eck nördlich des Bodensees. Wegen des schlechten Wetters verzögerte sich hier der Einlass an einem Eingang etwas.
Am Samstag und Sonntag sollten die Festival-Besucher allerdings wieder mehr Glück haben: Es werden nur vereinzelt Schauer erwartet und spätestens ab Sonntag sollte die Sonne scheinen.
(mit Material von dpa und afp)