"Dramatische Stunden", "Flammen auf den Straßen", "brennende Autos". Die Lage auf Sizilien ist regionalen Medien zufolge tragisch. "Palermo und Sizilien brennen", schreibt "Repubblica".
Derzeit toben die Flammen auf der italienischen Insel. Bei den Waldbränden im Norden Siziliens sind auch Menschen gestorben, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Eine Frau wollte Medienberichten zufolge etwa mehrere Pferde vor den Flammen retten – und bezahlte den Versuch mit ihrem Leben.
Auch für Tourist:innen ist die Situation potenziell gefährlich.
Hunderte Urlaubende mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr ist seit über 48 Stunden auf Hochtouren im Einsatz. Infolge der Brände herrscht Chaos auf der italienischen Insel.
Mit den steigenden Temperaturen ist Sizilien wieder anfällig für schwere Feuer. Die Brände sollen ursprünglich in den Bergen rund um Gibilmanna ausgebrochen sein, von wo aus sich die Flammen weiter ausbreiteten: Genau in jene Gebiete, die bereits im Sommer von Bränden heimgesucht worden waren.
Von Palermo bis Trapani, von Catania bis Messina, von Caltanissetta bis Enna sind die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr unermüdlich im Einsatz, um von den Flammen bedrohte Häuser zu sichern und die Brände zu löschen. Etwa 50 Brände wurden seither bekämpft, schreibt "Il Quotidiano" am Samstagvormittag. In Doppelschichten kämpfen demnach derzeit 800 Feuerwehrleute am Samstag weiter gegen die Flammen, hieß es am frühen Nachmittag. 300 von ihnen in den Gebieten Palermo und Messina. Dort soll die Lage am kritischsten sein.
Doch die Feuer forderten bereits Todesopfer: In der Nähe von Cefalù wollte eine 42 Jahre alte Frau ihre Pferde befreien, die in Mazzaforno waren. Sie war mit ihrem Vater und ihrem Bruder unterwegs. Ihre Leiche wurde unweit ihres Reitstalls gefunden, wie "fanpage.it" schreibt. Die Vermutung: Sie hatte wegen des Rauchs und der schlechten Sicht die Orientierung verloren, bevor sie vom Feuer erfasst wurde.
In Trappeto starb ein Mann während der Evakuierung einiger Häuser. Möglicherweise auch an einer Krankheit, wie es hieß. Einige Bewohner:innen des Vorortes Brancacci verließen ihre Wohnungen und flüchteten auf die Straße oder kletterten auf Dächer, weil sie Angst vor den Flammen hatten.
In Palermo wurde ein Gebäude auf dem Universitätscampus evakuiert, nachdem Flammen auf die Fakultäten für Chemie und Physik übergegriffen hatten. Einige Schulen in der Provinz wurden geschlossen.
Hunderte Feuerwehrleute versuchen, die Brände unter Kontrolle zu bringen.
Unter den wichtigsten Ereignissen hob die Feuerwehr die Evakuierung der Gäste des Hotels Costa Verde in Cefalù hervor. Rauchgase, die sich bei den Bränden in der angrenzenden Vegetation entwickelt hatten, drohten, in das Gebäude zu gelangen. Darüber berichtete unter anderem das regionale Medium "Giornale di Sicilia".
Laut der Nachrichtenagentur Ansa waren 700 Tourist:innen von der Maßnahme betroffen. Sie konnten jedoch am frühen Morgen wieder in ihre Zimmer zurückkehren.