In Jordanien ist wohl kein Ort so bekannt wie Petra. Die Felsenstadt ist über 2.000 Jahre alt und eine einzige Sehenswürdigkeit. Sie gehört zu den neuen sieben Weltwundern und ist schon seit 1985 Weltkulturerbe der Unesco.
Am berühmtesten ist das Schatzhaus "Al Khazneh", das vielen auch aus dem Film "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" bekannt sein dürfte und auch schon in einigen anderen Filmen als Kulisse gedient hat.
Unter diesem Schatzhaus haben Archäolog:innen kürzlich eine große Entdeckung gemacht. Sie haben mindestens zwölf menschliche Skelette und einige Artefakte gefunden, die auf mindestens 2.000 Jahre geschätzt werden.
Im Jahr 2003 wurden bereits zwei Gräber unter der linken Seite des berühmten Gebäudes gefunden. Jahrelang gab es Spekulationen, dass diese nicht die einzigen sein könnten. Nun haben Forscher:innen Gewissheit. Auch unter der rechten Seite des "Al Khazneh" befindet sich ein Grab, berichtet "CNN".
Herausgefunden hat das ein Team aus Archäolog:innen unter der Leitung von Dr. Pearce Paul Creasman vom American Center of Research. Anfang des Jahres führte das Team eine Bodenradaruntersuchung durch. Dabei konnten sie feststellen, dass der Boden auf der linken Seite, wo vor über 20 Jahren zwei Gräber gefunden wurden, dem Boden unter der rechten Seite ähnelt.
Ein Hinweis, dass sich auch unter der rechten Seite der Schatzkammer noch etwas verbergen könnte. Für Jordaniens Regierung reichte das aus, um die Erlaubnis zu erteilen, unter der Schatzkammer zu graben.
Im August war es dann so weit. Begleitet von einem Filmteam von "Expedition Unknown" vom Discovery Channel wurde das Grab ausgegraben. Zum Vorschein kam eine intakte Grabstätte, in der die zwölf Skelette und zahlreiche Grabbeigaben aus Keramik, Eisen und Bronze gefunden wurden. Die Häufung der gefundenen menschlichen Überreste könnte nach Angaben der Forschende die größte in Petra sein.
"Das ist eine äußerst seltene Entdeckung – in den zwei Jahrhunderten, in denen Petra von Archäologen untersucht wurde, wurde noch nie etwas Vergleichbares gefunden", zitiert "CNN" den "Expedition Unknown"-Moderator Josh Gates.
Creasman berichtet, dass die gefundenen Artefakte in einem außerordentlich guten Zustand seien. Die menschlichen Überreste seien zwar ebenfalls intakt, aber stärker angegriffen, als man erwartet hatte. Der Experte führt das auf die Witterung in Petra zurück. So könnte der Zustand zum Beispiel auf Feuchtigkeit und saisonale Überschwemmungen zurückzuführen sein.