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Nach Flick-Abgang: Auf diesen Bayern-Spieler hat Nagelsmann massive Auswirkungen

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Niklas Süle (r.) beim Torjubel mit Thomas Müller (l.) und Robert Lewandowski (Mitte)Bild: sampics / imago images
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Dieser Bayern-Star könnte von Julian Nagelsmann besonders profitieren

07.05.2021, 17:12
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Niklas Süle wusste es schon vor über einem Jahr. "Ich denke, dass er – vielleicht nicht in naher Zukunft, aber irgendwann – Trainer des FC Bayern wird", sagte der Verteidiger bei einer Weihnachtsfeier eines Bayern-Fanklubs im Dezember 2019 über Julian Nagelsmann.

Doch anders als von Süle prognostiziert, wurde aus "irgendwann" tatsächlich die nahe Zukunft. Ab dem 1. Juli 2021 wird Nagelsman beim FC Bayern Nachfolger von Erfolgscoach Hansi Flick.

"Das grenzt schon manchmal an Schule, wie du da im Training mitdenken musst, aber bringt die Mannschaft unglaublich weiter."
Niklas Süle über das Training unter Julian Nagelsmann

Nagelsmann-Wechsel zum FC Bayern könnte massive Auswirkungen auf Süle haben

Dann ist Nagelsmann offiziell Trainer von Niklas Süle. Wieder einmal. Und der Verteidiger könnte besonders von der guten Beziehung zu seinem Trainer profitieren.

Süle kennt Nagelsmann wohl so gut wie kein anderer Bundesliga-Profi. Seit Coach Nagelsmann 23 Jahre alt ist, trainierte er Süle immer wieder in verschiedenen Jugendabteilungen der TSG Hoffenheim. Nachdem der Verteidiger 2013 bereits mit 17 Jahren sein Bundesliga-Debüt feierte und anschließend dauerhaft bei den Profis im Einsatz war, kam es im Februar 2016 zur Wiedervereinigung mit Nagelsmann. Nagelsmann ersetzte gesundheitsbedingt Huub Stevens als Cheftrainer in Hoffenheim und leitete die erfolgreichste Phase des Vereins ein.

Gemeinsame Erfolge

Eineinhalb Jahre arbeiteten beide erneut zusammen und schafften zunächst den Klassenerhalt mit den Kraichgauern. In der folgenden Saison erreichten sie dann mit Rang 4 die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Süle war dabei eine der unverzichtbaren Stützen in der Defensive des Coaches.

"Julian ist ein sehr akribischer Trainer. Das grenzt schon manchmal an Schule, wie du da im Training mitdenken musst, aber bringt die Mannschaft unglaublich weiter", erzählte Süle in einem "Bild"-Interview im Januar 2018. Süle brachte das sogar so weit, dass er unter Nagelsmann 2016 zum Nationalspieler wurde und schließlich im Sommer 2017 zum FC Bayern wechselte.

Damals erklärte Nagelsmann bereits, worauf es für Süle beim FC Bayern ankommen wird. "Er muss sich in Zukunft besser ernähren und neben dem Platz einen Tick professioneller werden, weil er einfach so großes Talent hat." Doch so ganz konnte Süle diese Vorgabe noch nicht umsetzen. Seine nicht immer ganz professionelle Einstellung und Ernährung ist den Bayern-Bossen noch bis heute ein Dorn im Auge.

Dabei gab Nagelsmann seinem Verteidiger im April 2017 eigentlichen noch einen ganz guten Tipp mit auf den Weg. "Er isst ab und an mal gerne einen Burger, aber da muss er in Zukunft mal nur einen halben essen. Wenn er das hinkriegt, kann er bei Bayern Stammspieler werden. Die andere Hälfte vom Burger kann er mir geben."

Süles Vertrag läuft kommenden
Sommer aus

Nun hat Süle ab Juli die Chance, sich mit Nagelsmann einen Burger zu teilen. Wenn er denn über den Sommer hinaus in München bleibt. Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus, wollen die Münchner noch Geld verdienen, müssen sie ihn in diesem Sommer verkaufen.

Bayern Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge machte bereits im Februar im "Aktuellen Sportstudio" klar, dass Süle wohl finanzielle Abstriche hinnehmen muss. Rummenigge erklärte, dass man sich Süles Leistungen bis zum Sommer anschauen und dann Gespräche führen werde. "Wir haben finanziell nicht mehr die Masse zur Verfügung, die wir vor Corona hatten. Wenn wir eine Lösung finden, sind wir grundsätzlich bereit, den Vertrag zu verlängern."

Süle selbst soll laut "SportBild" keine Eile haben, einen neuen Vertrag zu unterschreiben und seiner Zukunft gelassen entgegenblicken. Die Münchner hingegen wollen auf einen zweiten Fall wie bei David Alaba verzichten, der den Klub im Sommer ablösefrei verlässt und höchstwahrscheinlich zu Real Madrid wechseln wird.

Sollten die Münchner sich für einen Verkauf entscheiden, dürfte es nicht an Angeboten mangeln. Thomas Tuchel und der FC Chelsea sollen interessiert sein und auch Süle erklärte bereits in der Vergangenheit, dass die Premier League sein absolutes Traum-Ziel sei.

Upamecano, Hernández, Nianzou: Süle hat namhafte Konkurrenz

In dieser Saison konnte der Defensivmann noch nicht nachhaltig überzeugen. Er pendelte oft zwischen Startelf, Ersatzbank und Tribüne. Immer wieder warfen kleinere Verletzungen und eine Corona-Infektion den 25-Jährigen zurück. Die vergangenen drei Wochen fiel er mit einem Muskelfaserriss aus. Zwar verlassen mit Jérôme Boateng und David Alaba zwei Innenverteidiger den Verein, doch mit Dayot Upamecano bekommt Süle namhafte Konkurrenz.

Zumal auch Upamecano ein gutes Verhältnis zu Nagelsmann hat. Der Franzose profitierte enorm vom Trainer, unter dem er sich bei RB Leipzig zum besten Innenverteidiger der Bundesliga entwickelte. Zudem drängt Rekordtransfer Lucas Hernández in der kommenden Saison auf Startelfeinsätze und will endlich unter Beweis stellen, warum der FC Bayern 80 Millionen Euro Ablöse für ihn bezahlt hat.

Auch um Abwehrtalent Tanguy Nianzou wird Nagelsmann nicht herumkommen. Er stellte in einigen Kurzeinsätzen immer wieder sein Talent unter Beweis. Mit seiner starken Spieleröffnung passt er gut zu Nagelsmanns Idee von Fußball.

Süle könnte vom Nagelsmann-System profitieren

Doch auch der 33-jährige Neu-Coach weiß, was er an Süle hat. Trotz seiner Körpergröße von 1,95 Meter bringt er eine gute Technik und eine enorme Schnelligkeit mit. Nicht umsonst ließ ihn auch sein aktueller Coach Hansi Flick häufig als rechten Verteidiger spielen.

Zudem könnte Süle eine Änderung des Spielsystems zugutekommen. Während Flick vor allem auf eine defensive Viererkette mit zwei Innenverteidigern setzt, lässt Julian Nagelsmann häufig mit einer Dreierkette spielen. Schon zu Hoffenheimer Zeiten agierte Süle als rechter Verteidiger der Dreierkette und schaltete sich dank seines guten Passspiels immer wieder in die Offensive ein.

Daher ist es durchaus denkbar, dass Süle unter Nagelsmann wieder ein wichtiger Baustein der Bayern-Defensive wird. Und dann können Spieler und Trainer auch mal gemeinsam einen halben oder ganzen Burger essen gehen.

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