Der FC Arsenal ist dafür bekannt, gerne auf Spieler aus Frankreich zu setzen. Viera, Petit, Pirès, Henry, Sagna, Giroud, Koscielny, Guendouzi und so weiter und so fort.
Doch auch deutsche Spieler stehen bei den Gunners hoch im Kurs. Jens Lehmann war der große Rückhalt im Tor, als Arsenal im Jahr 2004 seine bisher letzte Meisterschaft in der Premier League feierte. Aktuell stehen mit Mesut Özil, Bernd Leno und Shkodran Mustafi drei Deutsche im Kader. Zuletzt waren auch die Ex-Nationalspieler Lukas Podolski (2012 bis 2015) und Per Mertesacker (2011 bis 2018) bei dem Topklub aus der englischen Hauptstadt unter Vertrag.
Mertesacker leitet mittlerweile die Jugendakademie beim FC Arsenal. Und er hatte offenbar auch schon damals einen Hang dazu, sich um junge Spieler zu kümmern. Das berichtet Serge Gnabry in einem Beitrag für "The Player's Tribune". Auch der 24-Jährige deutsche Nationalspieler stand seinerzeit von 2013 bis 2016 im Profikader der Gunners, nachdem er 2011 mit 15 Jahren seine Heimat Stuttgart gen England verließ.
Gnabry schreibt über Mertesacker, dass der Weltmeister von 2014 eine Art Mentor für ihn war: "Er war wie ein großer Bruder für mich bei Arsenal." Der mittlerweile 35-Jährige habe dem jetzigen Bayern-Star immer wieder in Erinnerung gerufen, dass er als Talent geduldig sein müsse, um den Sprung zu den Profis zu schaffen: "Nach dem Training kam er immer zu mir und sagte: 'Serge, erinnere dich daran, wo du herkommst.'" Und weiter: "Du denkst, dass du gut bist? Du musst bescheiden sein!'" Mertesacker sei immer "sehr hart" zu ihm gewesen, "aber in einer netten Art und Weise."
Gnabry erinnert sich in seinem Beitrag außerdem, dass Mertesacker auf ihn gewirkt habe wie ein "freundlicher Arnold Schwarzenegger", wenn der fast zwei Meter große Innenverteidiger auf den rund 25 Zentimeter kleineren Gnabry hinabgeschaut und versucht habe, einschüchternd zu wirken: "Ihr müsst euch seine Stimme und sein Gesicht vorstellen. Per ist der netteste Mensch auf der Welt. Aber er spricht sehr intensiv."
Trotz der Unterstützung von "Merte" lief es für Gnabry bei Arsenal aber eher schlecht als recht. In der Saison 2015/16 verlieh Arsenal Gnabry nach West Bromwich. Beim damaligen Erstligisten sollte der Stürmer Spielpraxis sammeln. Nach einem knappen halben Jahr mit 135 Minuten Spielzeit und einer Degradierung in die Reservemannschaft brach Gnabry seine Zelte dort aber wieder ab. West-Brom-Trainer Tony Pulis sprach ihm sogar zudem öffentlich die Erstligatauglichkeit ab.
Daraufhin kehrte Gnabry der Premier League den Rücken, schloss sich Werder Bremen an und überzeugte dort voll und ganz. Der FC Bayern schlug dann sofort zu, kaufte Gnabry, verlieh ihn für eine Saison nach Hoffenheim und hat jetzt auf der rechten offensiven Außenbahn vorerst ausgesorgt.
(as)