Die Vertragsverlängerung von Nationaltorhüter Manuel Neuer war eines der großen FC-Bayern-Themen in den vergangenen Wochen. Öffentlich ging es hin und her zwischen dem Klub, seinem Torwart und dessen Berater. Die Gespräche über eine Vertragsverlängerung des 34-jährigen FCB-Kapitäns, dessen Arbeitspapier im Juni 2021 ausläuft, waren zuletzt ins Stocken geraten.
Der Grund: Inhalte aus vertraulichen Gesprächen waren an die Öffentlichkeit gekommen. So hatte eine angebliche Gehaltsforderung Neuers über rund 20 Millionen Euro pro Jahr für Querelen gesorgt. Viele Fußballfans und -experten waren daraufhin empört über Neuers angebliche Gehaltsvorstellungen. Sie warfen ihm Habgier, Realitätsverlust und auch angesichts der Corona-Krise mangelndes Fingerspitzengefühl vor.
Herbert Hainer, der neue Präsident des FC Bayern München, hat dazu nun in einem Interview mit dem "Kicker" klar Stellung bezogen und dabei gleichzeitig versucht, die Wogen in der Vertragsverhandlung zu glätten.
Den Ruf des Bayern-Kapitäns in der Öffentlichkeit sieht Hainer nicht beschädigt. "Sollte Manuel dieses Gefühl gehabt haben", sagte Hainer, dann könne er nur betonen, "dass aus der Klubführung keiner beabsichtigt hat, ihn zu beschädigen."
Dass Neuer ein Raffzahn sei oder übertriebene Forderungen gestellt habe, "das sehe ich bei Manuel nicht, ich habe ihn nie so erlebt", erklärt der ehemalige Adidas-Chef Hainer, "und ich glaube nicht, dass es vermessen ist, wenn jemand seine Vorstellung vorträgt".
Hainer bekräftigte im "Kicker"-Interview außerdem die ambitionierten Ziele des Rekordmeisters in Sachen Titel und Transfers. "Unser Ziel ist, immer eine Mannschaft zu haben, die die Champions League gewinnen kann. Dazu haben wir den Jugendbereich ausgebaut. Zudem werden wir versuchen, nach Möglichkeit und Bedarf Jahr für Jahr einen internationalen Star zu holen. Das werden wir schaffen." Zuletzt hatte dies auch schon Sportdirektor Hasan Salihamidzic angekündigt.
(as/mit Material vom sid)