Viele Sportler sind mit sichtbaren Veränderungen aus der Corona-Zwangspause zurückgekehrt. Die Schließung der Friseure etwa hat für den ein oder anderen Frisurenwandel gesorgt. Auch Bayern-Mittelfeld-Star Leon Goretzka kam stark verändert aus dem Lockdown.
Als in der Bundesliga der Ball wieder rollte, staunten viele über den Mittelfeldspieler, der ordentlich an Muskelmasse gewonnen hatte. Sah der 25-Jährige vor der Corona-Pause noch aus wie ein normaler Fußballspieler, drahtig aber ohne große Muskelberg, so ähnelt er heute eher dem jungen Arnold Schwarzenegger.
Im Interview mit der "Bild am Sonntag" erklärte Goretzka, wie er seinen Körper während des Lockdowns trainiert hat und welche Vorteile ihm das fußballerisch verschafft.
Der deutsche Nationalspieler schwört demzufolge auf eine Kombination aus Sport und Ernährung: "Neben dem Cybertraining habe ich viele Einheiten mit Kurz- und Langhantel gemacht. Darüber achte ich auch noch mehr auf meine Ernährung, esse weniger Fleisch und fast ausschließlich glutenfrei", sagt er der "Bild am Sonntag".
Nun gelten viele Muskeln auf dem Platz nicht unbedingt als förderlich – im Gegenteil. Viele weltklasse Mittelfeldspieler - etwa Thiago Alcantara - bestechen mit ihrer Beweglichkeit. Muskelberge sind da meist im Weg.
Für Goretzka sind Muskeln und Mittelfelderfolg aber kein Widerspruch: "In den entscheidenden Spielen und Momenten ist es wichtig, physisch und psychisch topfit zu sein." Die Masse helfe ihm in Zweikämpfen, mache ihn ein wenig agiler und robuster. "Nicht nur am Boden im Eins gegen Eins, sondern auch in der Luft beim Kopfballspiel", wie er der "Bild am Sonntag" verriet.
Mit dieser Philosophie steht Goretzka bei weitem nicht allein da: Spieler wie Paul Pogba, Javi Martinez oder Sergio Busquets haben gezeigt, wie wichtig körperliche Robustheit gerade auf den zentralen Positionen ist.
Seine neue Kraft und Agilität kann Goretzka bald wieder in der Königsklasse beweisen: Nach dem Gewinnen des Doubles, spielt der FC Bayern am 8. August das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea London in der Champions League. Das große Ziel ist natürlich das Triple für den deutschen Rekordmeister.
So weit denkt Leon Goretzka aber noch nicht: "Unsere gesamte Konzentration gilt dem Spiel gegen Chelsea. Das Gute an solchen Top-Gegnern ist: Sie haben vor uns genauso viel Respekt, wie wir vor Ihnen. Das sind Fußball-Feiertage, auf die man sich schon als Kind gefreut hat".
Goretzka und die Bayern können dem "Feiertag" gelassen entgegengehen. Das Hinspiel konnten die Bayern überzeugend mit 3:0 gewinnen. Im Rückspiel im eigenen Stadion geht es also vor allem darum, seine Hausaufgaben zu machen – dann steht dem Einzug ins Viertelfinale nichts mehr im Weg.
(vdv)