Junge Talente will der FC Bayern in Zukunft mehr fördern und auch in die Profimannschaft integrieren. Ein erster Schritt war die Verlängerung mit Mittelfeld-Juwel Jamal Musiala. Ein anderer Jungstar ist aber im Sommer verliehen worden, in die Ligue 1 zu Olympique Marseille.
Beim 8:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 am 18. September 2020 machte Michael Cuisance sein vorerst letztes Spiel für Bayern München – möglicherweise auch für immer. Der 21-Jährige wurde 2019 für acht Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach verpflichtet, kam bei seinem neuen Arbeitgeber aber nie über die Reservistenrolle hinaus. Im September 2020 wechselte der Franzose nahezu fluchtartig auf Leihbasis nach Marseille.
In Frankreichs zweitgrößter Stadt nach Einwohnern hatte Cuisance ebenfalls so seine Startprobleme. Bisher absolvierte er lediglich eine Partie über 90 Minuten, doch die vergangenen beiden Partien stimmen den Mittelfeldspieler zuversichtlich. Zwar durfte er jeweils nur neun und sechs Minuten spielen, doch dabei gelangen ihm direkt zwei Treffer. Auch der kriselnde Klub hat sich unter Neu-Trainer Jorge Sampaoli zuletzt stabilisiert, das Team hat sich Platz 5 zurückerobert.
Am Donnerstag äußerte sich Cuisance über die Zeit bei Olympique und seine Zukunftswünsche. Ihm habe Selbstvertrauen gefehlt, erklärt der französische U-20-Nationalspieler. Doch: "Ich habe nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt."
Über die jüngsten, persönlichen Erfolge ist Cuisance genauso froh wie über den Erfolg des Teams. "Das verheißt Gutes für die Zukunft", glaubt er. "Ich habe hier einen Trainer, den ich mag und der gerne nach vorne spielen lässt."
Im Sommer wird Cuisance jedoch nach aktuellem Stand in das Star-Ensemble des FC Bayern zurückkehren. So funktioniert eine Leihe eben. Für Marseille gibt es nur eine Möglichkeit, das Jung-Talent zu halten – und die kostet 18 Millionen Euro.
In der Leihe besitzt Marseille eine Kaufoption. Der Preis ist, besonders in Corona-Zeiten, aber ein hoher. Der Vertrag an der Säbener Straße läuft noch bis 2024. Cuisance selbst sagt: "Ich will mich auf OM konzentrieren und noch nicht an Bayern denken". Mit dem Bundesliga-Klub sei er nur noch über seine Berater in Kontakt. Noch habe er keine Gespräche darüber geführt, wie es weitergeht, aber "mein Wunsch ist es, bei OM zu bleiben."
(vdv)