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Ende Mai litten Edin Terzić und die BVB-Fans gemeinsam. Die Dortmunder Mannschaft hatte es nicht geschafft, trotz guter Ausgangsposition, die Meisterschaft perfekt zu machen. Mit einem eigenen Sieg wäre die Borussia Meister geworden und hätte den FC Bayern erstmals seit 2012 entthront. Nachdem der BVB aber nur 2:2 spielte, war die Enttäuschung im Westfalenstadion groß.
Im Anschluss sorgten die Fans mit aufmunternden Gesängen für Gänsehaut. Nun, etwas mehr als vier Monate später, ist von dieser Stimmung nichts mehr zu spüren. Nach dem letzten Bundesliga-Spiel vor der Länderspielpause erhielt die Dortmunder Mannschaft samt Trainer Terzić ein gellendes Pfeifkonzert. Zuvor hatte das Team eine 2:0-Führung gegen Aufsteiger Heidenheim verspielt und am Ende nur ein Unentschieden geholt.
Mit fünf Punkten aus drei Spielen ist der Saisonstart deshalb suboptimal gelaufen. Auf die Tabellenspitze haben die Dortmunder schon vier Zähler Rückstand.
Aufgrund der mauen ersten Spiele wurde nun DFB-Legende Lothar Matthäus am Rande eines Sponsorentermins von der "Bild" nach dessen Meinung zum BVB und Edin Terzić gefragt. Der Rekord-Nationalspieler bezog klar Stellung und hält auch einen Terzić-Rauswurf für realistisch: "Ich glaube und hoffe, dass es Trainer Edin Terzić hinbekommt, denn er ist ein Dortmunder Junge und er hatte auch in der letzten Saison schon mal schwierige Phasen gut gemeistert. Aber es gibt Gesetze im Fußball, die man auch bei Hansi Flick gesehen hat."
Flick wurde jüngst als Bundestrainer nach fünf sieglosen Spielen entlassen. Matthäus macht durch den Vergleich klar, dass dieses Schicksal auch Terzić ereilen könnte, obwohl er noch vor Saisonbeginn einen absoluten Vertrauensbeweis von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke erhalten hatte.
In einem "Sport Bild"-Interview hatte Watzke erklärt: "Wir gehen die nächsten Jahre den Weg mit Edin Terzić. Punkt, aus." Matthäus hingegen ist sich sicher, dass sich dieser klare Standpunkt auch ändern könnte, wenn der Erfolg in Dortmund ausbleibt: "Im Fußball kann alles passieren. Das weiß Aki Watzke auch. Das war sicherlich aus einer Begeisterung und Zufriedenheit im Sommer herausgesagt. Da hat man etwas gesagt, was man im Nachhinein nicht unbedingt hätte sagen müssen."
Matthäus zieht neben dem Trainer-Schicksal zwischen Flick und Terzić auch eine weitere Parallele zwischen Dortmund und der Nationalmannschaft. "Den Spielern fehlt die Leichtigkeit und der Kopf ist nicht frei", stellte der 62-Jährige fest.
Besonders auffällig dabei sind die Leistungen vom neuen Kapitän Emre Can. In der Rückrunde war der deutsche Nationalspieler noch einer der stärksten Borussen, war mit für die Aufholjagd verantwortlich. In den ersten Partien der neuen Spielzeit ist er wiederum ein Schatten seiner selbst und steht sinnbildlich für den schlechten Saisonstart des BVB.
