Mats Hummels geht aktuell in sein letztes Vertragsjahr bei Borussia Dortmund. Erst Ende Mai hatte er seinen Kontrakt um ein Jahr bis Sommer 2024 verlängert, kurz danach auch ein großes Lob von BVB-Trainer Edin Terzić erhalten. Der 40-Jährige hatte damals geschwärmt: "Mats hat nicht nur in den letzten Wochen eine wichtige Rolle eingenommen, sondern die ganze Saison."
Hummels blickt deshalb auch positiv in die neue Saison, betonte bei seiner Vertragsverlängerung, wie viel Spaß es ihm noch mache, im Signal Iduna Park zu spielen. Die neue Spielzeit begann für Hummels und Dortmund immerhin mit einem Sieg, auch wenn der 1:0-Erfolg über Köln in die Kategorie "Arbeitssieg" fällt.
Im neuen Podcast "Copa TS" von ZDF-Moderator Tommi Schmitt spricht der ehemalige deutsche Nationalspieler nun über den Saisonstart und räumt auch gleich ein, dass es gegen Köln ein hartes Stück Arbeit gewesen sei. Schmitt lenkt das Gespräch allerdings schnell zu einem anderen Thema: ein möglicher Wechsel nach Saudi-Arabien.
Viele Top-Stars sind aus den europäischen Top-Ligen in den Wüstenstaat gewechselt, weil sie dort ein Vielfaches ihres Gehalts verdienen können. Neymar soll beispielsweise bei Al-Hilal 300 Millionen Euro innerhalb von zwei Jahren verdienen. Gleichzeitig steht Saudi-Arabien wegen Verstößen gegen die Menschenrechte unter Kritik.
Ganz offen fragt Tommi Schmitt deshalb leicht provokativ: "Mats, du bist ein gestandener Bundesliga-Profi, Weltmeister und in der Blüte in Richtung Zenit der Karriere. Haben die Saudis schon angerufen?"
Zunächst druckst Hummels herum, sucht offenbar nach den richtigen Worten und sagt dann klar: "Es gibt Spieler, die es sehr lancieren, wenn sie Angebote haben, um ihren Marktwert in die Höhe zu treiben. Ich hatte da nie das Gefühl, das machen zu müssen und dabei belasse ich es auch." Nach einer kurzen Pause schiebt der Abwehrstar allerdings ein: "Aber anscheinend spielen die auch mit Innenverteidigern dort."
Daraus zieh Schmitt nur einen Schluss, sagt klar: "Das ist kein klares Nein." Der Moderator will danach wissen, was viele Fans am Stammtisch diskutieren: Ob es denn nicht eigentlich egal sei, ob man 90 oder 200 Millionen Euro auf dem Konto hat?
Hummels will sich da nicht festlegen, führt die unterschiedlichen Hintergründe der Spieler an und gibt zu bedenken, dass manche Spieler auch einige mehr Menschen versorgen müssten. Für ihn müsse jeder Spieler für sich selbst die Entscheidung treffen: "Aber es gab in diesem Sommer zumindest mal eine Handvoll Wechsel, bei denen ich mir gedacht habe: 'Vielleicht wäre die sportliche Ambition doch das, was du an Nummer eins stellen solltest, weil das andere hast du eh schon genug'."
Im weiteren Verlauf des Gesprächs bringt Schmitt das Thema auf, weshalb ältere Spieler ihre Karriere nicht an schönen Orten ausklingen lassen würden. Beispielsweise auf Sardinien oder Mallorca. Hummels betont klar, dass das für ihn eine Möglichkeit sei, wenn er noch weiter spielen werde. Laut ihm müsse man aber auch bedenken, dass ein Profi jeden Tag auf dem Trainingsplatz stehe und die Spiele habe. "Du darfst dir nicht am Trainingsgelände denken: 'Oh Gott, ich will hier nicht sein'. Nur, damit du dir zweimal die Woche einen schönen Latte macchiato gönnen kannst."
Beide sprechen aber auch über den kommenden Gegner, Bochum, der am ersten Spieltag 0:5 gegen den VfB Stuttgart verloren hat. Hummels erwähnt dabei, dass die Bochumer beim Stand von 0:0 eine Großchance von Philipp Hofmann hatten: "Wenn der Ball reingeht, ist es ein komplett anderes Spiel."
Dortmund sei gewarnt, weil es auf die Kleinigkeiten ankomme. Hummels gab danach einen Einblick, was ihn aufregt: "Wenn eine Mannschaft 4:0 gewinnt und das andere Team eine Chance beim Stand von 0:0 hat und dann jemand sagt: 'Das hätte nichts verändert, dann wäre es halt 4:1 ausgegangen'. Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Das macht mich wahnsinnig." So hofft er, dass der BVB gegen Bochum von vornherein souverän spielt und den zweiten Saisonsieg einfährt.