TV-Interviews sind normalerweise nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung für bekannte Fußball-Trainer. Man denke da etwa an schnippische Worte von Bayern-Coach Thomas Tuchel bei Sky. Oder von DFB-Trainer Julian Nagelsmann, der sich über die Fragen der Jorunalist:innen schon mehrfach beschwerte. Auch BVB-Coach Edin Terzić schimpfte erst kürzlich über eine "respektlose Journalistenfrage".
So ein TV-Interview stand auch kurz vor dem Bundesliga-Spiel zwischen Borussia Dortmund gegen die TSG Hoffenheim am Sonntagabend (2:3) an. In die Partie ging BVB-Trainer Terzić wohl mit erhöhtem Herzschlag. Denn die spielerischen Leistungen des BVB-Teams überzeugen seit Längerem nicht. Laut "Ruhr Nachrichten" sitzt Terzić längst nicht mehr fest im Sattel. Doch diesmal gab er sich nach dem Interview ungewohnt herzlich. Er sprach dem Dazn-Reporter sogar ein überraschendes Kompliment aus.
Der Empfänger der warmen Worte war Dazn-Moderator Alex Schlüter. Nach dem Gespräch wollte er mit der Abmoderation starten, setzte bereits an: "Ich hätte Lust, noch viel mehr anzugucken, aber ...". Dann schnitt ihm der Dortmund-Coach plötzlich das Wort ab und sagte:
Wie ernst er das Kompliment meinte, unterstrich der BVB-Trainer mit einer herzlichen Geste: Er klopfte dem Reporter mit dem rechten Arm auf dessen Hüfte. Weiter begründete Terzić sein Lob so:
Das Dazn-Team rund um Schlüter hatte zuvor beim Interview mehrere Spielszenen mit dem Chefcoach durchanalysiert. Dabei ging es um Szenen aus dem Champions-League-Spiel des BVB bei der PSV Eindhoven (1:1).
Analysen im TV sind offenbar genau Terzićs Ding. Es habe ihn sehr gefreut und die Analysen beim TV-Sender hätten genau den Kern getroffen. Zudem treffe das genau das Thema, worüber sich der Coach die ganze Woche über Gedanken mache: "Wie wir den Jungs, die auf dem Platz sind, helfen können, besser Fußball zu spielen", sagte er.
Diese überschwänglichen Komplimente erfreuten Schlüter sichtlich. Er bedankte sich mit den Worten: "Wir nehmen den Schulterklopfer gerne an."
Ob die Laune nach dem Spiel bei Terzić noch genauso gut war, ist fraglich. Die 2:3-Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag ist ein heftiger Rückschlag im Kampf um eine Top-4-Platzierung in dieser Saison. Der BVB hat trotz Führung verloren. Die Leistungen der Mannschaft sind aktuell nicht gerade prächtig, der Flow fehlt häufig.
Aber: Noch geben die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl keine negativen Wortmeldungen zu dem Coach ab. Dessen Vertrag läuft erst einmal noch für eine weitere Saison bis 2025.