Der Start des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC war holprig. In sieben Spielen konnte das Team von Trainer Sandro Schwarz nur sechs Punkte holen. Der neue Kapitän der Alten Dame, Marvin Plattenhardt, zeigt sich trotzdem optimistisch. Nun hat er verraten, wer dafür seiner Meinung nach verantwortlich ist – und wie die Chancen für eine Vertragsverlängerung stehen.
Erst seit Juli ist Marvin Plattenhardt Kapitän bei Hertha BSC. 2014 kam er aus Nürnberg nach Berlin, schaffte es 2018 zur WM und hatte im Liga-Endspurt der Vorsaison entscheidenden Anteil am Klassenerhalt der Berliner. Kein Wunder, dass Trainer Sandro Schwarz den 30-Jährigen zum Kapitän machte. Auch Plattenhardt scheint dem neuen Trainer wohlgesonnen zu sein.
Mit Blick auf den kommenden Saisonverlauf bleibt der Kapitän trotz Fehlstart optimistisch. "Wir kommen jetzt schneller in die Tiefe und kreieren viele Chancen. Aber auch defensiv haben wir einen klaren Schritt nach vorn geschafft und sind viel kompakter", sagte Plattenhardt dem "Kicker" (Montagsausgabe). Auch das Team-Gefühl nimmt er als positiv wahr: "Wir treten mehr als Einheit auf. Das war in der Vergangenheit nicht immer so."
Dennoch spricht Plattenhardt auch über den bisherigen Saisonverlauf und gibt zu, dass die Berliner "bei der Verwertung der Torchancen zulegen" könnten. Auch zum letzten Bundesliga-Spiel bei Mainz (1:1) sprach der Linksverteidiger. Bei den Rheinhessen kassierte Hertha in der Nachspielzeit erst den Ausgleich. "Auch aus der Erfahrung in Mainz, auch wenn es in der zweiten Hälfte nicht das beste Spiel von uns war, können und müssen wir lernen", erklärt Plattenhardt.
Daran habe der neue Trainer Sandro Schwarz, der erst im Sommer nach Berlin gewechselt war, einen großen Anteil. "Die Richtung, die wir unter Sandro Schwarz eingeschlagen haben, stimmt", sagt der linke Außenverteidiger im Interview. "Wir arbeiten sehr gut zusammen. Im ganzen Klub, in der Mannschaft, praktisch in jedem Bereich ist neuer Schwung drin." Und: Jeder spüre den frischen Wind.
Der Trainer habe die ganze Mannschaft von Beginn an mitgenommen. "Er hat jeden von uns gekitzelt und mit seinen Inhalten gekriegt. Er peitscht uns von draußen an und versucht alles, damit wir 90 Minuten marschieren und bei Ballverlust sofort ins Gegenpressing gehen." Diese Spielweise habe er seinen Spielern in der Vorbereitung eingeimpft. "Und wir setzen sie, finde ich, in den meisten Spielen schon sehr ordentlich um."
Nun will der Kapitän, dass die Mannschaft mit dem gleichen Engagement dranbleibt und sich alle gemeinsam weiter verbessern. Etwa, indem sie bei der Verwertung der Torchancen zulegen. "Wir sind noch nicht am Limit angekommen", lautet sein Urteil.
Plattenhardt fühlt sich wohl in Berlin. Besonders der neue Kapitän-Status pusht ihn, wie er zugibt: "Das ist eine große Aufgabe für mich, mit 30 zum ersten Mal Kapitän zu sein. Es hat vielleicht ein bisschen gedauert, um da reinzuwachsen, aber ich empfinde es als Ehre und Ansporn, Verantwortung zu tragen."
Trotzdem: Ob und unter welchen Bedingungen es zu einer Verlängerung kommt, ist noch unklar. Hertha will zwar bis 2023 hinaus verlängern und die Gespräche laufen, wie auch der Kapitän bestätigt. Anscheinend gibt es aber noch einiges zu klären: "Wir sprechen miteinander, und es wird sicher noch einige Gespräche geben."
Und: Er schließt auch eine neue Herausforderung nicht völlig aus: "Das schließt kein Fußballer aus, auch ich nicht." Bei Hertha schätze er aber das Umfeld, in dem er sich wohlfühle. Dagegen kommen auch keine etwaigen WM-Träume bei dem Fußballer auf. "Es war damals (Anm. d. R.: bei der WM 2018) eine große Ehre, aber ich lebe im Hier und Jetzt und fokussiere mich auf Hertha."