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Nach Fehlentscheidung in Augsburg: Schiedsrichter kritisiert Video-Assistenten

Der Moment, in dem Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (M.) beim Spiel zwischen Augsburg und Mainz auf Elfmeter entscheidet.
Der Moment, in dem Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (M.) beim Spiel zwischen Augsburg und Mainz auf Elfmeter entscheidet.Bild: www.imago-images.de / imago images
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Nach Fehlentscheidung: Schiedsrichter kritisiert Video-Schiri – "Waren fast zwei Welten"

07.04.2022, 11:5207.04.2022, 11:52

2:1 siegte der FC Augsburg im Nachholspiel gegen Mainz 05 am Mittwoch. Dabei geriet der Erfolg in den Hintergrund. Vielmehr wurde über den Elfmeter diskutiert, der für die 1:0-Führung der Augsburger sorgte.

Im Duell mit Mainz-Torhüter Robin Zentner ging Augsburgs Stürmer Florian Niederlechner zu Boden. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied deshalb auf Elfmeter. Das Problem: Die TV-Bilder zeigen, dass es keine Berührung zwischen Zentner und Niederlechner gab. Der Torhüter zog sein Bein sogar noch extra zurück, um ein Foul zu vermeiden.

Stieler blieb als VAR wohl tatenlos

Jöllenbeck zeigte trotzdem auf den Punkt. Normalerweise wäre das der Zeitpunkt, an dem der Videoschiedsrichter eingreift und dem Spielleiter auf dem Feld ein Zeichen gibt und sagt, dass er daneben gelegen hat. Beim Nachholspiel saß Tobias Stieler im Kölner Keller als VAR (Video Assistant Referee).

Stieler wies Jöllenbeck aber offenbar nicht auf seinen Fehler hin. Nach den 90 Minuten stellte sich Jöllenbeck den Fragen beim Fernsehsender Sky. Der 35-Jährige fand dabei ehrliche Worte. Er habe sich die Situation in der Halbzeit schon das erste Mal angeschaut: "Und ich muss sagen: Das waren fast zwei Welten – ein klarer Fehler, ja." Er nehme den Fehler auch auf "seine Kappe" und entschuldigte sich bei Mainz-Trainer Bo Svensson.

"Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich dann korrigiert werde."
Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck über seinen Wunsch, dass sich Video-Schiri Stieler einschalten sollte

Dennoch kritisierte Jöllenbeck auch das Verhalten seines Kollegen. Über Stieler sagte er: "Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich dann korrigiert werde. Egal, was ich sage." Zuvor hatte er per Funk Stieler die Situation geschildert. In Jöllenbecks Wahrnehmung habe Niederlechner zuerst den Ball gespielt, danach habe es eine Berührung von Zentner gegeben – die TV-Bilder entkräften diese Wahrnehmung.

Als Lerneffekt beschloss Jöllenbeck in solchen Situationen im Zweifel auch den mutmaßlich gefoulten Spieler selbst zu fragen: "Ich hätte es gern gemacht, aber im Spiel steht man so unter Strom, dass man die Chance verstreichen lässt. Für die Zukunft muss man sagen: Das hätte mich heute retten können, ja."

Außerdem wird Jöllenbeck auch mit Stieler über die Situation sprechen und wie sie aus Sicht des Videoassistenten abgelaufen sei. Es sei im Interesse aller Beteiligten im Fußball, "dass solche Elfmeter nicht bestehen bleiben".

(stu)

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