Uli Hoeneß als Aufsichtsrat und Herbert Hainer als Präsident und Aufsichtsrat sind für die Trennung von Vorstand Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić verantwortlich. Bild: www.imago-images.de / Ulrich Hufnagel
Bundesliga
Der FC Bayern München ist zum elften Mal in Folge Deutscher Meister. Trotzdem spricht Fußball-Deutschland viel mehr über das Chaos in der Führungsetage des deutschen Rekordmeisters als über die Last-Minute-Meisterschaft, die eigentlich für genügend Gesprächsstoff hätte sorgen können. Denn Borussia Dortmund patzte vor eigenem Publikum überraschend, während den Bayern im allerletzten Moment der alles entscheidende Siegtreffer in Köln gelang.
Doch schon während des Spiels in Köln sickerte durch, dass die Münchner sich von Vorstand Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić trennen würden. "Kicker" und "Bild" berichteten das, was der FC Bayern um 18.25 Uhr – also nur eine Stunde nach Abpfiff und dem Gewinn der Meisterschaft – offiziell verkündete.
Sven Voss mit klarem Urteil zu Bayern-Bossen
Natürlich war die überraschende Meisterschaft und die Trennung von Kahn und Salihamidžić auch ein großes Thema in der medialen Berichterstattung, beispielsweise im "ZDF Sportstudio". Nachdem die Zuschauer:innen zunächst die Zusammenfassungen des Bayern- und Dortmund-Spiels in Form einer Konferenz präsentiert bekamen, sprach Moderator Sven Voss mit Studiogast und Ex-Bayern-Profi Sandro Wagner über die Entlassungen von Kahn und Salihamidžić.
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Dabei legte der ZDF-Moderator los und enthüllte, dass der TV-Sender mit Oliver Kahn telefoniert habe. Über das Gespräch sagte Voss: "Er war sehr konsterniert und hat davon berichtet, dass es gestern (Anm.d. Red.: Freitag) eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung gegeben hat. In der wurde dann entschieden, dass er und Hasan Salihamidžić nicht mehr weitermachen dürfen und in der ihm auch verboten wurde, ins Stadion zu gehen und zur Meisterfeier zu kommen."
Danach schob Voss in Richtung Wagner eine persönliche Bewertung nach, die klar zeigt, was er von dem Timing der Entlassung und der Kommunikationspolitik der Bayern hält: "Das sind schon außergewöhnliche Sachen. Ich würde es mindestens mal als stilllos bezeichnen."
Die Anschlussfrage, wie Wagner die Situation sehe, beantwortete der ehemalige Stürmer ausführlich: "Wir könnten hier eine ganze Soap füllen. So viel Sendezeit haben wir aber nicht. Irre." Im Anschluss räumte der 35-Jährige ein, dass ihm die Worte fehlen würden: "Die Art und Weise. Da steckt man nicht drin."
Sven Voss ist seit 2004 Mitglieder der ZDF-Sportredaktion. Bild: www.imago-images.de / imago images
Danach ordnete Wagner seine Gedanken und führte aus, dass Kahn und Salihamidžić wegen ihrer Spielerkarriere Vereinslegenden seien: "Sie sind nicht CEOs oder Vorstände, die neu dazugekommen sind. Sie haben eine Ära geprägt. Deshalb ist das jetzt für den ganzen Verein eine Niederlage."
Laut Wagner seien Kahn und Salihamidžić eigentlich ein gutes Nachfolger-Duo für die ehemalige Führungsriege aus Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge gewesen. Deshalb sei es umso bitterer für den Verein, dass nun gerade in der oberen Riege so viel Unruhe sei und sich nun ein neues Führungsduo etablieren muss.
Am Mittwochabend hat der FC Bayern die erste Niederlage der Saison hinnehmen müssen. Am zweiten Spieltag der Champions League unterlagen die Münchener Aston Villa nach einem folgenschweren Fehler von Manuel Neuer mit 0:1.