Es wird von Tag zu Tag schwerer, in der Trainersuche des FC Bayern den Überblick zu behalten. Nachdem Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick abgesagt haben, gab es in mehrere Richtungen wilde Spekulationen.
Klar scheint, dass Thomas Tuchel nicht für eine längere Zusammenarbeit zur Verfügung steht. Julen Lopetegui möchte wohl lieber in die Premier League zu West Ham United wechseln und Roberto De Zerbi liebt Brighton zu sehr, um den Verein zu verlassen.
Gehandelt wird seit Monaten auch immer mal wieder Zinédine Zidane. Beim Franzosen sollen aber Bedenken bezüglich der Sprachkenntnisse herrschen. Deutsch beherrscht er nicht, hinter seinen Englischfertigkeiten steht ein großes Fragezeichen.
Im Rahmen des Großen Preis von Miami sprach er in einem kurzen Interview mit Sky auf Spanisch. Er blickte dabei auf das Rückspiel zwischen Real Madrid und dem FC Bayern in der Champions League, das am Mittwoch stattfindet: "Ich drücke Real die Daumen, aber es wird ein schweres Spiel."
In dem Gespräch kam Zidane zudem nicht um die Frage herum, ob er in Zukunft Trainer der Münchener sein werde. "Nein, ich werde das Spiel schauen", wich er geschickt aus. Ob darin auch eine ernsthafte Absage an den FCB steckt, ist fraglich.
Das gilt aber generell für die Trainersuche der Bayern. "Ich habe in meinem Leben, das auch nicht immer leicht war, gelernt: Wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf, womit man gar nicht gerechnet hätte, dass sie aufgehen könnte", deutete Max Eberl am Samstag bei Sky an, dass die Münchener auch eine überraschende Lösung handeln könnte.
Das öffnet freilich Tür und Tor für Spekulationen. Etwa rund um einen Mann, der einst erfolgreich beim FC Bayern gearbeitet hat: Pep Guardiola.
Diese Option wurde am Sonntagabend bei "Sky90" diskutiert. "Er wäre auf jeden Fall ein großer Trainer, der die Allianz-Arena zum Leuchten bringen würde", schwärmte Lothar Matthäus zunächst von diesem Gedankenspiel.
Deutschlands Rekordnationalspieler schob zugleich aber einen Dämpfer in Richtung all jener Bayern-Fans hinterher, die sich Hoffnungen bei dem Spanier machen: "Ich würde bei den Buchmachern jetzt aber nicht auf Guardiola setzen."
Jörg Althoff, Sportchef bei Bild Süd, hielt dagegen. Guardiola habe "eine München-Affinität, noch immer eine Wohnung in München, ist befreundet mit Karl-Heinz Rummenigge". Demnach sei der Trainer gar oft in der bayrischen Landeshauptstadt, um Freundschaften zu pflegen.
Seine klare Ansage daher: "Er liebt diese Stadt, er liebt diesen Verein. Wenn es diese Chance gibt, muss man das Undenkbare denken."
Ein Problem aus FCB-Sicht dürfte in jedem Fall Guardiolas aktuelle Anstellung sein, der Spanier trainiert seit 2016 Manchester City und besitzt dort noch einen Vertrag bis zum Sommer 2025. Bis dahin können die Bayern freilich nicht warten.